Die britische Kultserie aus den 90er Jahren erhielt vor vier Jahren einen Kinofilm mit vielen alten und einigen neuen Gesichtern. Doch es stellt sich die Frage, ob Ed und Pat auch noch im Jahr 2016 die Leute mit ihrem Glamour begeistern können. Die Antwort darauf, findet sich in unserer Kritik.
Schauspieler – Saving grace
Der Cast ist mit großem Abstand, das bester was diesem Film zu Teil ist. Da ich persönlich die Serie nie gesehen habe, kann ich nicht sagen wie die Hauptdarsteller Jennifer Saunders und Joanna Lumley im Vergleich zu damals spielen. Doch die beiden sind auf jedenfalls ein eingespieltes Team, was man den beiden Schauspielerinnen anmerkt. Sie haben exzellentes Timing was die komödiantischen Momente angeht und bereiten generell, als Patsy und Ed viel Spaß auf der Leinwand. Julia Sawalha und Jane Horrocks hingegen, die jeweils die Tochter von Edina, sowie deren Assistentin darstellen, sind einfach nur fehl am Platz. Horrocks hat zwar einige lustige Szenen, wirkt aber insgesamt viel zu überzeichnet, selbst für so einen Film und Sawalha hat eine extrem undankbare Rolle, als eine der wenigen ernsthaften Figuren. Außerdem bietet der Film uns auch eine Vielzahl an Cameos an. Von Gwendoline Christie bis Graham Norton sind extrem viele Berühmtheiten in kleinen Auftritten zu sehen. Die meisten davon sind zwar amüsant, doch nach einer Weile merkt man, dass einfach viel zu viel für diese Cameos eingeräumt wurde, wenn man lieber an dem Drehbuch hätte arbeiten sollen.
Story – Zum Empören
Wäre es zu dick aufgetragen, wenn ich nun an dieser Stelle zugeben würde, dass ich mich teilweise persönlich beleidigt gefühlt habe, als ich diesen Film sah. Das interessante an dem Drehbuch für diesen Film ist, dass es zwar stellenweise tatsächlich richtig lustig ist, dafür aber komplett seelenlos und hohl wirkt. Die Charaktere, von denen es hier wirklich viele gibt, werden nie richtig eingeführt, sodass derjenige, der die Serie aus den 90ern nicht kennt schon mal komplett verwirrt und frustriert ist. Doch auch die Figuren selbst sind extrem unsympathische Menschen. Es handelt sich hierbei um oberflächliche, arrogante, verantwortungslose und teilweise extrem bittere alte Frauen, die zwar durchaus lustig sind, aber nie liebenswert. Tatsächlich gibt es in einer finalen Szene, sogar einen Moment, in dem ein Charakter sich seine Fehler eingesteht, nur damit das Drehbuch besagte Szene in der nächsten Minute komplett entkräftet. Von der eigentlichen Handlung will ich gar nicht erst anfangen, denn die ist kaum vorhanden und es auch nicht wirklich wert besprochen zu werden. Vielleicht hätten Leute, die die Serie kennen an der Handlung mehr Freude gehabt, ich allerdings hatte keine.
Regie – Langweilig
Ich gehe nicht davon aus, dass Regisseurin Mandie Fletcher vor hatte, hiermit einen schlechten Film zu präsentieren, doch leider hat sie genau dies erreicht. Ähnlich wie beim Drehbuch kann ich für die Regiearbeit kaum positive Worte finden. Die Art und Weise wie dieser Film gedreht wurde ist so nichts sagend, dass man sich oftmals als Zuschauer betrogen vorkommt. Die komödiantischen Szenen, habe ich ja bereits positiv erwähnt, doch selbst diese sind wie bei einer Sketch-Show aneinandergereiht und zusammenhangslos. Nicht jeder Film muss tiefgründig sein, oder etwas neues auf die Leinwand bringen, doch das mindeste, was ich von einem Film erwarte ist Unterhaltung. Mit ihrer generischen und gleichgültigen Regie jedoch, erntete Fletcher bei mir eher Langeweile.
Filmmusik – Der rote Faden
Bis auf die Schauspieler, scheint sich durch jede unserer Kategorien in roter Faden zu ziehen, was diesen Film angeht. Dies wird auch was den Soundtrack angeht fortgesetzt. Es handelt sich hierbei um jede Menge austauschbare Pop-Songs, von denen mir nicht einer im Gedächtnis bliebt, obwohl es vielleicht sogar den einen oder anderen guten Song gab. Leider ist der Soundtrack wie der Rest des Films: Nicht einer Erinnerung wert.
Nachbearbeitung – Klischeehaft
Mir scheint fast, als wollte man den Film so üblich wie möglich gestalten. Innerhalb des Films erscheinen zwei Traumsequenzen, die beide mit dem selben schrecklich ausschauenden Filter ausgestattet wurden. Ansonsten sieht der Film recht normal aus, doch eben das ist genau das Problem. „Absolutely Fabulous“ hat keine einzige Einstellung, die auch nur ansatzweise innovativ oder interessant ist.
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Filmkritk
Fazit - Nur was für Fans
Wie bereits von mir gestanden wurde: Ich habe die original Serie nie gesehen und nach diesem Film habe ich das ganz ehrlich gesagt auch nicht vor. Immerhin kann "Absolutely Fabulous" mehrere gute Lacher ernten, was vor allem an den Saunders und Lumley liegt. Vielleicht ist das einigen Kinogängern ja schon genug. Ich persönlich konnte den Film nicht ansehen, ohne dass mein Gehirn sich vom Drehbuch und der Regie beleidigt fühlte. Daher kann ich dieses mal auch keinerlei Empfehlung aussprechen.
Fazit
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