Nach kleineren Produktionen, wie „Moon„, machte sich Regisseur Duncan Jones die heiß erwartete Videospielverfilmung des beliebten Computerspiels auf die große Leinwand zu bringen: „Warcraft: The Beginning„. Ob der 2016 erschienene Film, der sich um den Krieg zwischen Orks und Menschen dreht, den Fluch der schlechten Videospielfilme brechen kann, liest Du jetzt in unserer Kritik.
Schauspieler – Solide
Der Cast von „Warcraft: The Beginning“ lässt sich durchaus sehen. Zum einen findet man Charakterdarsteller mit langer Filmografie. wie Clancy Brown und Ben Foster, und zum anderen beobachtet man neue Gesichter, wie Travis Fimmel und Ben Schnetzer, bei ihrem ersten großen Film. Fimmel spielt die Hauptrolle des sympatischen Kriegers Anduin Lothar sehr überzeugend, mit viel Charme und Charisma. Hin und wieder schafft er es auch einige sehr gute emotionale Momente zu spielen, doch man hätte sich was das angeht noch etwas mehr Stoff aus dem Drehbuch für ihn gewünscht. Er kann die Rolle deswegen nicht voll ausfüllen. Toby Kebbell fällt als Orkhäuptling Durotan ebenfalls sehr positiv auf. Er dient vielleicht sogar noch eher als Anduin als emotionaler Angelpunkt und als Identifikationsperson. Auch Paula Patton und Ben Foster spielen ihre Figuren mit netten kleinen Nuancen und wissen zu überzeugen. Allerdings gibt es auch ein paar Darsteller, die teilweise nicht ganz mithalten können. Ben Schnetzer wirkt als Zauberlehrling mal sehr sympathisch, mal etwas fehl am Platz und Daniel Wu versucht zwar das meiste aus einem sehr eindimensionalen Bösewicht zu machen, schafft es aber letztendlich nicht ganz.
Story
„Warcraft: The Beginning“ versucht an vielen Stellen eine relativ ernste Geschichte um einen Krieg zweier Rassen zu erzählen. Auf beiden Seiten gibt es gute, sowie bösartige Charaktere mit denen man mitfiebert. Das Problem daran ist jedoch, dass diese Charaktere nie so viel Entwicklung erhalten, wie man es sich wünschen würde. Schließlich muss dieser Film nicht nur den Fans der Spiele gefallen, sondern auch Neuankömmlinge müssen diese große Welt verstehen können. Daher gibt es einige Szenen, die sehr offensichtlich dafür da sind um „Unwissende“ in das Geschehen einzuweihen. Dazu kommt dann noch die ganze Action und schon haben die Charaktere nicht genügend Zeit um ausreichend entwickelt zu werden. Das soll nicht heißen, dass die Figuren des Films nicht gut geschrieben sind. Auf einer relativ oberflächlichen Ebene kann man durchaus mit ihnen mitfiebern, doch man erfährt zu wenig von ihnen um komplett emotional involviert zu sein. Trotzdem nimmt sich das Drehbuch ziemlich ernst und schafft es einen interessanten Konflikt darzustellen, welcher sicher auch in Fortsetzungen noch etwas besser erzählt werden könnte.
Regie – Nicht schlecht
Die Regieleistung von Duncan Jones in diesem Film ist einerseits toll, andererseits auch etwas fehlerhaft. Zum einen schafft er es eine bemerkenswert übersichtliche und zum größten Teil verständliche Welt zu erschaffen. Die Action ist zu gut inszeniert und jeder Fantasyfan dürfte bei den großen Schlachtszenen auf seine Kosten kommen. Auch die Effekte baut Jones nahezu nahtlos in den Film mit ein. Trotzdem macht der Regisseur auch ein paar Fehler. Teilweise wirken die einzelnen Szenen ziemlich untypisch geschnitten und Dialogzeilen wirken dadurch hin und wieder fehl am Platz. Außerdem hat der Film ein äußerst komisches Tempo. Als ich die große finale Actionszene sah, war ich mehr als nur leicht verwirrt, denn der Aufbau dieser Sequenz bis dahin war fast nicht merkbar. Ohne Frage macht der Film viel Spaß, nur hätte Duncan Jones die einzelnen Puzzleteile etwas ordentlicher zusammenlegen können.
Filmmusik – Der Norm entsprechend
Ramin Djawadi machte sich bereits als Komponist von Filmen wie „Pacific Rim“, oder auch der berühmten Serie „Game of Thrones“ einen Namen. Er gilt als Lehrling von Hans Zimmer hat aber inzwischen seinen eigenen Stil entwickelt, welcher sich in „Warcraft: The Beginning“ durchaus sehen lässt. Vor allem die heroischen Hauptthemen des Films sind eine tolle Untermalung und geben dem Ganzen das Gefühl eines richtigen Fantasyepos. Dabei mag der eine oder andere Track auch gerne mal etwas generisch klingen, doch insgesamt erledigt der Score seine Aufgabe gut.
Nachbearbeitung – Beeindruckend
Die wahrscheinlich größte Stärke dieses Films ist das was er an Action und Effekten abfeuert. Für die Darstellung der Orks wurde eigens ein neues Motion Capturing Verfahren benutzt, welches mich persönlich sehr beeindrucken konnte. Man vergisst innerhalb von kürzester Zeit, dass es sich hier nicht um echte Wesen handelt, denn deren Bewegungen wirken äußerst real. Teilweise konnte man sogar kleine Schweißtropfen auf den Stirnen dieser Kreaturen sehen und durch diese Effekte wurde die Darstellung der Schauspieler noch einmal viel deutlicher erkennbar. Auch die Effekte die benutzt worden sind, um verschiedene Arten von Magie darzustellen sehen einfach toll aus. Der einzige kleine Kritikpunkt den man haben könnte ist, dass der Greif, auf welchem mehrere Charaktere innerhalb des Films immer wieder fliegen wesentlich besser hätte aussehen können und müssen.
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Filmkritk
Fazit - Fantasyspaß und gute Unterhaltung
"Warcraft: The Beginning" hätte ein toller, tiefgründiger Kriegsfilm mit faszinierenden Figuren seien können, oder eine unangenehm alberne Angelegenheit. Der Film trifft die Erwartungen eher in die Mitte, wobei er doch relativ deutlich auf der positiven Seite bleibt. Wenn man nun bedenkt, dass dieser Film nicht nur Fans der Spiele, sondern auch Leute, die von dem ganzen rein gar nichts verstehen, begeistern soll, ist man aber letztendlich doch beeindruckt. wie gut es Duncan Jones schafft einen ernsten und trotzdem sympathischen und spaßigen Fantasyfilm zu inszenieren. Allein für die Effekte sollte man sich das Spektakel im Heimkino ansehen.
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Filmmusik
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Nachbearbeitung