Nichts ist mächtiger als die Fantasie eines Kindes. Doch wenn die Fantasie real wird, und mit der Realität nicht klarkommt, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Erwachsen werden, oder von der Fantasie verschlungen werden.
Story/Inhalt
Jessica zieht mit ihrer Familie in ihr Elternhaus zurück. Die Beziehung zu den Kindern ihres Mannes Max ist nicht einfach, vor allem Teenager Taylor macht Jessica das Leben schwer. Alice freundet sich mit dem Teddybären Chauncey an, den sie im Keller gefunden hat. Doch eine kindliche Schnitzeljagd hat schnell ernste Auswirkungen, Jessica muss Alice vom Bären trennen. Doch dieser hat nicht vor zu gehen, denn er war schon Jessicas Spielgefährte. Und er will seine Freundin behalten, um jeden Preis.
Nach der typischen Blumhouse-Formel geplanter Film ohne Schnörkel und Kanten. Entweder man mag die Arbeiten von Blumhouse, oder man ist hier falsch. Imaginary ist bestimmt nicht der große Wurf, doch sicher eine der besseren Arbeiten des Studios. 7 bärige Punkte.
Schauspieler
Genau wie bei der Geschichte nutzt Blumhouse bei der Auswahl seiner Schauspieler ein Konzept Gesichter zu verwenden, die einem bekannt vorkommen, doch kostengünstiger sind, weil sie oft am Anfang ihrer Karriere sind.
DeWanda Wise (Jurassic World Ein neues Zeitalter) spielt Jessica, Taegen Burns (The Gateway) übernimmt die Rolle der Teenagerin Taylor. Beide bringen die Spannung zwischen neuer Mutter und aufmüpfigem Teenager gut rüber. Die Hauptleistung erbringt aber Pyper Braun (Super Kittys) als Alice. Die elfjährige Schauspielerin überzeugt auf ganzer Linie, sowohl als Freundin den Bären als auch im Finale, wenn sie sich ihren Ängsten stellen muss um aus sich den Weg aus der Welt der Fantasie zurück zu kämpfen.
Der Cast hat eine Chemie zueinander und erspielt sich 7 von 10 Punkten.
Regie
Jeff Wadlow ist ein Blumhouse Veteran: bei „Fantasy Island“ und „Wahrheit oder Pflicht (2018)“ nahm er bereits im Regiesessel Platz, war aber sonst auch in Produktionsteams aktiv. Er hat die Blumhouse-Formel verinnerlicht, und auch geprägt. Hier nutzt er die Legende vom verführerischen Geist und bannt den Geist in den Avatar eines niedlichen Teddybären, der aber bei richtigem Licht Zähne zeigt. Er verzichtet zwar auf Jump Scares, doch wenn der Bär „böse“ wird, ist es vorhersehbar: und dann umso überraschender, wenn er doch einen Schrecken erschafft. 6 von 10 Punkten für eine solide Arbeit.
Nachbearbeitung
Angst manifestiert sich in vielen Formen. Ob die Spinne in der Einleitung, oder der knuddelige Bär Chauncey, der aber auch Zähne haben kann. Im Finale in der Welt der Fantasie, verborgen in langen Gängen mit vielen Türen, erreicht der Schrecken dann, garniert mit ein wenig Blut, seinen Höhepunkt. Dabei ist doch nicht wirklich ein riesiger, geifernder Bär das Erschreckende; sondern eine sonnenbeschiene perfekte Vorstadtwelt ohne Abwechslung und Ausweg. Der Weg zurück in die Realität führt an Chauncey vorbei – und auch wenn er sagt, er will nur spielen… 6 von 10 Punkten
Musik
Um die Welt der Fantasie dauerhaft auszusperren spielt Elley Duhé „Burn it Down“, gefolgt von „Your Kind of Love“ von Johnny Adams. Das war es aber schon mit den musikalischen Beiträgen… abgesehen von der düsteren Theme, die für den Bären Chauncey komponiert wurde. Die Punkte hierfür hat er wohl gefressen, ich konnte mal keine finden.
Filmkritk
Fazit
Konzipiert nach der typischen Blumhouse-Formel liefert Wadlow einen weiteren unterhaltsamen Beitrag für Genrefans und Blumhouse-Anhänger. Mit 6,5 von 10 Punkten sicher einen Blick wert. Doch der leere Saal zeigte, dass mit der Konkurrenz (Dune II, Ghostbusters Frozen Empire) und der Marke Blumhouse nicht mehr drin ist. Schade, denn Blumhouse liefert immer was es verspricht.