Im Fahrwasser von Clown Pennywise ging ein weiteres Stephen King Werk eher unbemerkt durch die Kinos. Der zweite Versuch nach 1984 den frühen Roman „Firestarter“ umzusetzen, damals mit Drew Berrymore in der Hauptrolle, hätte mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.
Story/Inhalt
Charlie ist eigentlich ein ganz normales Mädchen… sollte man meinen. Aber wegen Experimenten an Studenten erbte sie von ihren Eltern psychische Kräfte, in ihrem Fall Pyrokinese (die Macht mit ihren Gedanken Feuer zu entfachen). Ihr Vater Andy versucht die Familie als Lifecoach über Wasser zu halten, indem er seine psychische Kraft nutzt während die Mutter Vicky über Psychokinese (die Macht Gegenstände mit Gedankenkraft zu bewegen) verfügt. Sie leben auf der Flucht vor der Regierung, die die Experimente damals durchführte und die Macht aller Probanden und deren Kinder nutzen wollen. Als die Deckung bröckelt und Hinweise auf ihren Aufenthaltsort durchsickern, setzt die neue Projektleiterin Captain Hollister einen anderen ehemaligen Probanden auf die Familie an. Gleichzeitig beginnt Charlies Kraft sich stärker zu manifestieren. Andy versucht mit seiner Tochter zu entkommen, während das Militär hofft Charlie als Waffe nutzen zu können.
Die Geschichte von Horrormeister Stephen King ist bestimmt nicht eine seiner Besten, doch trotzdem solide 7 von 10 Punkten.
Schauspieler
Zac Efron (Gold – im Rausch der Gier) mausert sich immer mehr zu einem ernstzunehmenden Schauspieler. Als liebender bemühter Vater auf der Flucht überzeugt er auf ganzer Linie. Ryan Kiera Armstrong spielt die Entwicklung vom verletzlichen, verwirrten Kind zum pyromanischen Feuerteufel mit einer glaubhaften kindlichen Naivität bis zum diabolischen ultimativen Ausbruch ebenso wie Efron überzeugend über die Zeit. Ihr Talent war zuvor auch schon in „American Horror Story“ zu sehen. Syndey Lemmon hat einen eher kürzeren Auftritt in der Geschichte, überzeugt aber hier genauso wie in ihrer kurzen Rolle in „Fear the Walking Dead“.
In den ergänzenden Nebenrollen findet sich Veteran Kurtwood Smith als ehemaliger leitender Arzt des Projekts, Gloria Reuben als Captain Hollister (sie übernimmt die Rolle von Martin Sheen aus dem Original), sowie Michael Greyeyes (endlich darf die Rolle des amerikanischen Ureinwohners aus dem Roman von einem wirklichen Ureinwohner gespielt werden – kein Whitewashing).
Der Cast verdient sich 8 von 10 Punkten.
Regie
Keith Thomas nutzt viele Szenenbilder und Sequenzen vom Original, gibt ihnen aber einen zeitgemäßen und modernen Look. Neben „Vigil – die Totenwache“ ist dies sein zweiter Eintrag im modernen Horror von Blumhouse. Mit viel Liebe zum Detail der Vorlage von Stephen King verdient sich Thomas 7 von 10 Punkten. Leider ist das Ende, wie auch schon im Roman und der ersten Verfilmung, schwach.
Nachbearbeitung
Fliegende Gegenstände, psychische Manipulation und Feuerbälle. Was Pyro-, Psycho-, oder Telekinese betrifft, zieht schon der Roman alle Register. Und mit den heutigen Effekten lässt sich das auch besser umsetzen wie noch vor 40 Jahren (obwohl es damals auch schon gut gelöst war). Alles in allem ist Aufmachung und Effekteinsatz ein rundes Gesamtbild, das sich 8 von 10 Punkten verdient.
Musik
Bei der Musik zeichnete sich Horrorlegende John Carpenter verantwortlich. Leider finden nur zwei Songs ihren Weg in den Film. Immerhin wird hier eine Tradition gewahrt: denn beim ersten Film von 1984 wurde es gleich gehalten. Billiger Trick oder Nostalgie? Die Rubik bringt keine Punkte.
Firestarter streamen
Filmkritk
Fazit
Firestarter kann bestimmt nicht mit dem Grauen von Pennywise „It“ mithalten. Doch eine gute Story mit einem guten Cast sind 94 Minuten guter Unterhaltung.7 von 10 Punkten. Für Fans von Stephen King und Blumhouse.



