Klimawandel führt zu Missernten, Missernten zur Nutzung von genmanipuliertem Essen, diese wiederrum zu Mehrlingsgeburten, die wieder die Weltbevölkerung hochschrauben und damit den Klimawandel antreiben. Ein rundum erhobener Zeigefinger mit allen feuchten Träumen der links-grünen Naivlinge, die sich daraufhin wieder auf eine Straße kleben würden, statt die wirklichen Probleme anzugehen. Allerdings erschien der Film von 2016, und wie auch in der Handlung ist nicht alles so einfach zu erklären wie es zuerst scheint.
Story/Inhalt
Um den Hungersnöten, die der Klimawandel verursachte, Herr zu werden, wurde genmanipuliertes Essen angepflanzt, das aber zu einer Bevölkerungsexplosion durch Mehrlingsgeburten führte. Darum gilt eine rigorose Ein-Kind-Politik. Als seine Tochter bei der Geburt von 7 Kindern stirbt, entscheidet sich ein Großvater die Kinder im Geheimen großzuziehen. Sie nehmen – benannt nach den Wochentagen – dieselbe Identität an, jedoch darf jede Schwester nur an einem Tag der Woche raus und das Leben als Karen Settman leben. Das läuft über viele Jahre gut. Doch eines Tages kehrt Monday nicht von der Arbeit zurück. Besorgt suchen die anderen Schwestern nach ihr, und treten damit eine Ereigniskette los, die das gesamte gesellschaftliche System in Frage stellen könnte.
Eine düstere Vision einer nicht unwahrscheinlichen Zukunft, mit einigen überraschenden Wendungen und Schlüssen in den ersten beiden Dritteln der Story. Dadurch wird das Finale aber vorhersehbar und kommt fast plump rüber. Unterhaltsam und gut gemacht, schöpft der Film aber nicht sein ganzes Potential ab. 7 von 10 Punkten.
Schauspieler
Noomi Rapace (Millennium-Trilogie, Lamb) schlüpft in die Rolle der sieben Schwestern. Äußerlich ähnlich, hat jede eigene Charakterzüge, was eine beachtliche Leistung von Rapace erfordert. Doch wie schon in Millennium – immerhin drei der sieben Rollen spiegeln Teile von Lisbeth Salander wieder – spielt Rapace dies mit einer glaubhaften Leichtigkeit.
Glenn Close ist der zweite Große Name im Cast. Hier spielt sie Nicolette Cayman, die Politikerin hinter der Ein-Kind-Politik und dem Einfrieren von Geschwistern. Wie jeder Politiker – vor den Kameras menschennah und sympathisch – steckt hinter ihrem Auftreten ein diabolischer Plan, der ihr das Amt des Präsidenten einbringen soll. Willem Dafoe (John Wick, Nightmare Alley) spielt den Großvater und Mentor der Schwestern. Darum kommt er nur im ersten Drittel des Films vor, dominiert dort aber natürlich das Spiel.
Insgesamt verdient sich der Cast 9 von 10 Punkten, mehrheitlich natürlich von Rapace erspielt.
Regie
Tommy Wirkola machte sich mit Dead Snow einen Namen, doch seine Versuche in Hollywood Fuß zu fassen, blieben hinter den Erwartungen der Studios zurück. Weder Hänsel & Gretel Hexenjäger noch dieser Film konnten die hohen Erwartungen erfüllen. An der Arbeit von Wirkola liegt es bestimmt nicht. Er schafft sowohl eine futuristische, aber glaubhafte Welt, nutzt das Talent des Casts aus und erzählt eine gute Geschichte. Die Filme kamen wohl zum falschen Zeitpunkt auf den Markt, generierten jedoch mit DVD/Bluray und Streaming gute Umsätze. Die Zuschauer sahen es anders als die Kritiker, die auch diesen Film schlecht bewerteten. Dieser Film verdient sich 8 von 10 Punkten.
Wirkola nahm sich trotzdem eine Pause und kehrte erst 2021 auf den Regiesessel zurück und lieferte 2022 das unterhaltsame Weihnachtsspektakel „Violent Night“.
Nachbearbeitung
Handwerklich kann der Film mit Genrebeiträgen mithalten, die bedeutend mehr Budget hatten, wenn man hier Wirkola auch vorwerfen könnte erfolgreiche Kollegen zu kopieren. Die Verfolgungsjagd in der Mitte des Films erinnert vom Setting und Pacing stark an Minority Report, der Überfall auf das Versteck der Schwestern kopiert teilweise Léon der Profi.
Außerdem wurden für Kino und TV einige Szenen gekürzt oder ganz geschnitten – wegen Darstellungen von Gewalt und Sex. War es unnötig oder nicht der Handlung dienlich? Wohl kaum – darum: 7 von 10 Punkten.
Musik
Nur zwei Songs kommen im Film vor: der Kinderreim Mary Had a Little Lamb, und der Song Fire von Pil & Bue. Darum keine Punkte für die Musik.
Filmkritk
Fazit
Die Antwort auf die Frage bringt 8 von 10 Punkten, zeigt eine der besten Leistungen von Noomi Rapace in einer vielleicht gar nicht so unrealistischen Zukunftsvariante. Für Genrefans ein Schatz, für andere Zuschauer auf jeden Fall einen Blick wert. Traut nicht den lächelnden Politiker – für Macht, ein bisschen Geld und Privilegien gehen sie im wahrsten Sinne über Leichen und nennen es Werktag.