„Black Panther“ hat sich als großer Publikumsliebling entpuppt und hat es geschafft, über eine Milliarde Dollar einzuspielen. Auch bei den Kritikern kam der Film aus dem Hause Marvel gut an. Ob der Film den ganzen Hype wert ist, erfährst du nun in unserer Kritik.
Schauspieler – Wakanda lebt
Wenn man sich bei Filmen aus dem Marvel Cinematic Universe auf eins verlassen kann, dann darauf, dass immer erstklassige Darsteller gecastet werden. Chadewick Boseman (Ruhe in Frieden!) ist äußerst solide als König T’Challa und Black Panther. Er verkörpert den Stolz eines Königs und verliert doch nie an Sympathie beim Publikum. Zudem verkörpert er glaubhaft die charakterliche Entwicklung des jungen Superhelden. Michael B. Jordan (Gnadenlos) als Bösewicht Killmonger jedoch stiehlt fast jeder anderen Figur das Rampenlicht. Jordan besticht in dieser Rolle mit seinem ansteckenden Charisma und schafft es dennoch die Tragik seines Charakters darzustellen. Unter den Nebencharakteren stechen vor allem Danai Gurira als Anführerin der royalen Leibgarde und Andy Serkis als fieser und extrem lustiger Ulysses Klaue heraus. Eine tolle Ansammlung an großen Schauspielern, wobei einige große Namen sogar etwas zu kurz kommen, wie beispielsweise Forest Whitaker.
Story – Fast politisch
Marvel Filme sind selten politisch und wenn dann kratzen sie höchstens an der Oberfläche. Bei „Black Panther“ kann man, was das angeht, eine deutliche Verbesserung erkennen. Es geht hier nicht nur um gut gegen böse, sondern um Kolonialismus, Globalisierung und Flüchtlinge. Dafür gebührt diesem Film durchaus gewissermaßen Lob, denn die Charaktere erhalten aufgrund dieser Thematiken wesentlich mehr Tiefgründigkeit, als in manch anderen Marvel Filmen. Trotzdem wird letztendlich zu wenig daraus gemacht und zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit diesen Themen kommt es nicht. Erwähnt werden sollte zudem, dass Killmonger mit großem Abstand einer der besten Marvel Bösewichte ist. Ein großes Problem des Films ist jedoch, dass er kein gutes Tempo finden kann. Teilweise werden Nebenstränge der Handlung erzählt, die aber mehr ablenken, als die Geschichte zu bereichern. Dazu kommen noch einige Logiklücken, die zwar nicht tragisch sind, aber dennoch negativ auffallen.
Regie – Durchwachsen
Ryan Coogler schafft innerhalb des MCU eine einzigartige Mischung aus afrikanischer Kultur und futuristischer Technologie auf die Leinwand zu bringen. Zumindest schafft er das größtenteils. Immer mal wieder gibt es im Film Momente, an denen Wakanda dem Zuschauer dann doch ein bisschen fake vorkommt. Das liegt teils an schlechten Effekten, welche bei einem Film mit so hohem Budget eigentlich gar nicht existieren dürften und teils an merkwürdigen Entscheidungen des Regisseurs. Beispielsweise sehen wir leider nie viel von der eigentlichen hochfuturistischen Stadt, bis auf eine Straße, welche gleich 2 mal verwendet wird. Natürlich gibt es auch extrem imposante Sets und Coogler kann unter anderem wirklich schöne Bilder einfangen, doch man hätte gerne mehr davon gesehen. Wovon man auch mehr sehen wollte sind gute Actionszenen, denn während einige davon in „Black Panther“ überzeugen können, sind andere mit viel zu vielen schnellen Schnitten versehen. Wenn man schon Kämpfe mit Speeren und Schilden zeigen will, dann soll man das doch bitte auch den Zuschauer sehen lassen. „Black Panther“ zeigt, dass Ryan Coogler ein guter Regisseur ist, der allerdings nicht immer ganz ins Schwarze trifft.
Filmmusik – Mix der Kulturen
Der Soundtrack von Kendrick Lamar und Ludwig Göransson ist erfrischend für das MCU. Die Mischung aus afrikanischen Gesängen, instrumentalem Score und modernem Rap kann meistens überzeugen. Manchmal wirkt der Einsatz der Musik in bestimmten emotionalen Momentan jedoch leicht plakativ. Außerdem hätte man sich von Göransson ein paar mehr erinnerungswürdige Tracks gewünscht. Vor allem die Action wird oft mit sehr generischer Musik untermalt.
Nachbearbeitung – Das geht besser
Man sollte meinen mit mehreren hundert Millionen $ müssten die Effekte des Films doch einwandfrei sein, oder? Ja, sollte man, aber man würde falsch liegen. Wenn einem der extrem unecht aussehende Greenscreen mit Sonnenuntergang nämlich aus dem Film rausreißt, dann muss man sich doch fragen, ob das nicht besser gemacht sein müsste. Auch die finale Kampfszene, welche ja unheimlich wichtig für den Ausgang des Films ist, sah mehr wie eine zweitklassige Szene aus einem Videospiel aus, als wie Teil einer so großen Hollywood Produktion. Das ist auch nicht das erste mal, dass Marvel uns zweitklassige Effekte vor den Latz wirft und erwartet, dass wir es nicht merken. Nun, wir haben es bemerkt und finden es leider nicht so toll, auch wenn die Mehrheit der Effekte noch gut ist. Es hätte sehr viel besser gemacht werden können und müssen.
Filmkritk
Fazit - Wakanda Forever
Insgesamt lohnt es sich für "Black Panther" ins Kino zu gehen. Der Film hat definitiv viele Macken und verdient nicht unbedingt das, was er grade an Lobpreisungen von allen möglichen Seiten erhält, doch die Welt von Wakanda und die Darsteller sind genug, um diesen Blockbuster weiterempfehlen zu können, solange man nicht zu viel erwartet.