Wer hier einen weiteren Zombieschocker erwartet, wird blutig enttäuscht. Denn hier gehen nicht Untote Fleischfresser auf Menschenjagd, sondern mystische Seelenfresser aus der Feder von kindgerechter Horror-Ikone R.L. Stine. Nicht verwechseln mit „Zombie Town“ aus dem Jahr 2007.
Disclaimer: es gibt keine Zombies, wenn es euch doch zu gruselig werden sollte, denkt daran: das ist nur gespielt. Es gibt keine Zombies.
Story/Inhalt
Nach gut 30 Jahren meldet sich Kultregisseur Len Carver zurück und kündigt einen neuen Film an. Der Schüler Mike, der im Kino arbeitet, erhält die Kopie vorab und lässt sich von seiner Freundin Amy überreden den Film schon vorab zu spielen. Doch dabei setzen sie einen Fluch frei, der eigentlich die Premierenteilnehmer hätte treffen sollen. So verwandeln sich nur die Menschen in unmittelbarer Nähe zu seelensaugenden Zombies, während Mike und Amy verschont bleiben. Zusammen mit Len Carver müssen sie das Auge des Horus finden, den einzigen Weg die Seelensauger zu stoppen.
Die Geschichte von „Gänsehaut“-Schöpfer R.L. Stine ist eine kindgerechte Zombiegeschichte, die etwas Nostalgie weckt, und das Verlangen sich vielleicht doch noch mal die Serie zu geben, die wahrscheinlich für die meisten Zuseher der erste, sanfte Kontakt zu Horrorwesen war.
Schauspieler
Die Hauptrollen spielen Marlon Kazadi (Riverdale, Child’s Play (2019)) als Mike, und Madi Monroe als Amy. Die beiden Größen der 1980er Dan Aykroyd (Ghostbusters) und Chevy Chase (Griswold-Filme) ergänzen das Cast als „Erwachsene“
Leider haben Aykroyd und vor allem Chase nicht viel Bildschirmzeit um die Leistung hervorzuheben, während Kazadi und Monroe noch die Erfahrung fehlt. Sie geben sichtlich ihr Bestes, doch das reicht leider nicht für eine bessere Bewertung aus.
Der Autor R.L. Stine hat einen Gastauftritt, wenn die Menschen außerhalb des Epizentrums des Ausbruchs darüber verhandeln, wie sie mit den Zombies umgehen sollen, bevor die ganze Welt dem Fluch zum Opfer fällt. Aber mal ehrlich: wer hätte den Autor auf der Straße erkannt? Ich sage ehrlich: nein.
Regie
Peter Lepeniotis kommt eigentlich aus dem Animationsfilm. Seine Erfahrung mit Effekten blitzt gelegentlich auf, doch ansonsten ist der Film eher minimalistisch gehalten und ist einfach eine überlange Folge von Gänsehaut. Der Höhepunkt ist bestimmt das Seelensaugen der Untoten, die kindgerechten Witze über Lehrer und andere Personen und die unterschwellige Botschaft, dass ein Job im Kino „cool“ ist.
Nachbearbeitung
Dass die Kamera oft nah an den Protagonisten ist, hat wohl damit zu tun, dass Hausfassaden einfach ausgetauscht werden können und so doch nur ein einziger Straßenzug gebaut werden muss. Die Animation der Freisetzung des Fluchs, das Seelensaugen der Untoten und der nachgebaute Horus-Tempel sind bestimmt ein Highlight des Films. Doch ein kindgerechter Zombiefilm hat eben seine Grenzen, und sie sind schnell ausgereizt.
Musik
Nur die Theme von Gänsehaut (angespielt) und ein Stück namens „Zombie Hideout“ genügen nicht für eine Wertung.
Filmkritk
Zombie Town Fazit
Ein kindgerechter Zombiefilm ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Da helfen auch nicht ein Ghostbuster und eine Comedy-Legende. Etwas Nostalgie weckte der Film schon, aber mit der berechtigten Sorge, dass „Gänsehaut“ die Kindheitserinnerung jetzt genauso entzaubert wie die Komödie mit Jack Black aus dem Jahr 2015. Gänsehaut kam übrigens in drei Jahren auf 74 Folgen.