Viele von John Carpenters Filmen waren große Flops an den Kinokassen, als sie rauskamen. Doch genau diese Filme von ihm werden meistens im Nachhinein als Kultfilme bezeichnet und erfreuen sich heute eines hohen Beliebtheitsgrads. So verhält es sich auch mit diesem Film in dem sich Dämonen, schwarze Magie, Monster und Kurt Russell die Klinke geben. Ob dieser bizarre Abenteuerfilm seinen Kult Status verdient erfahrt ihr jetzt in der Kritik.
Schauspieler – Russell in einer Glanzrolle
Das Herzstück des Casts ist ganz klar Kurt Russell (The Hateful 8), der in der Rolle des nichts könnenden, dusseligen Möchtegern-Cowboy vollkommen aufgeht. Von ihm aus kommt der meiste Humor des Films und Russell hat dafür das perfekte Timing. Als Jack Burton hat Russell mit unzähligen genialen Zitaten, die man natürlich dem Drehbuch anrechnen kann, zu Recht eine Kultfigur geschaffen. Auch Burtons Kumpel Wang wird von Dennis Dun toll gespielt, wobei dieser eher die dramatischen Szenen tragen muss. Schließlich geht es in der Handlung, wenn man den Film genauer betrachtet viel mehr um Wang und seine Mission seine Verlobte zu retten, als um Jack Burton. James Hong und Victor Wong verleihen mit ihren übernatürlichen Charakteren dem Film etwas mehr Mystik und Fantasie, wobei auch sie einige nette humoristische Momente haben. Leider aber ist der Cast des Films nicht ganz ohne Schwächen. Kim Cattrall schwankt immer wieder hin und her zwischen ordentlichem und viel zu überspitzten Schauspiel und Kate Burton kann als klischeehafte Reporterin wahrscheinlich am wenigsten überzeugen. Trotz dieser paar Schwächen funktioniert der Cast von „Big Trouble in Little China“ aber immer noch äußerst solide.
Story – Kleine Innovationen
Die Handlung ist sicher nicht der stärkste Aspekt von „Big Trouble in Little China“. Doch trotz der klischeehaften Handlung, in der es nur darum geht eine Frau in Nöten vor dem Bösewicht zu retten, schafft es der Film trotzdem durch kleine Innovationen zu unterhalten. Das interessanteste ist dabei wohl der Rollentausch des klassischen Helden mit dem komödiantischen Sidekick. In diesem Film dreht Carpenter dieses Konzept auf den Kopf, denn er lässt den oft unbeholfenen Charakter Jack Burton als Helden agieren während Wang, der eigentliche Held der Geschichte als Sidekick agiert. Was man der Handlung außerdem zu Gute halten muss, ist dass sie sich nicht zu lange mit unnötigen Szenen aufhält und dadurch das Tempo des Films unheimlich schnell und unterhaltend wirkt. Außerdem muss man den Drehbuchschreibern für die vielen genialen One-Liner von Jack Burton Respekt zollen. Vor allem was die komödiantischen Teile des Films angeht, kann das Drehbuch überzeugen, trotz einer insgesamt eher uninteressanten Handlung.
Regie – Carpenter auf seinem Zenit
John Carpenter schaffte es mit Filmen wie „Halloween – Die Nacht des Grauens“ und „Die Klapperschlange“ in die Filmgeschichte einzugehen. Mit „Big Trouble in Little China“ erschuf er einen weiteren Kultfilm, der vollem eins schafft: Er macht unheimlich viel Spaß. Von den interessanten Kostümen, bis zu den exzentrischen Sets schafft es Carpenter einen komplett einzigartigen Film zu generieren. Es gibt kaum einen Film den man mit diesem vergleichen könnte, denn Carpenters Vision ist nun mal einzigartig. Nebenbei schafft er es auch einen Film zu inszenieren, bei dem es kaum Verschnaufpausen gibt. In beinahe jeder Szene des Films wird entweder die Handlung vorangetrieben, Action inszeniert, oder ein komödiantischer Moment wird genutzt um den Zuschauer zum Lachen zu bringen. So schafft es „Big Trouble in Little China“ ein unheimlich unterhaltsamer und spaßiger Film zu sein. Die Actionszenen werden von Carpenter stets toll in Szene gesetzt und er baut für ebendiese Szenen immer im Vorhinein eine tolle, spannende Atmosphäre auf. Nebenbei wird auch die von Carpenter eigens komponierte Musik toll eingesetzt. Auch wenn der Film zu seiner Premiere ein Flop war, hat es Carpenter ohne Frage geschafft einen tollen Kultfilm zu machen.
Filmmusik – Passend und einzigartig
Der Soundtrack des Films, welcher vom Regisseur selber komponiert wurde, hat viele, für Carpenter typische Synthesizer Klänge und schafft es, eine sehr einzigartige Atmosphäre zu generieren. Man merkt zwar die asiatischen Einflüsse, die der Komponist sich wohl von klassischen Martial Arts-Filmen abgeguckt hat, doch der Soundtrack wirkt trotzdem sehr eigen. Die Actionszenen werden toll untermalt und auch die Elemente des Fantasyfilms kann man schön aus dem Soundtrack heraus hören. Ganz nebenbei ist das Lied, welches zum Abspann spielt und auch von Carpenter teilweise selbst gesungen wurde, einer meiner persönlichen Favoriten. Beim Soundtrack gibt es absolut nichts zu meckern.
Nachbearbeitung – Den Jahren standgehalten
Viele Effekte des Films haben sich erstaunlich gut gehalten, wenn man mal bedenkt, dass der Film im Jahre 1986 rauskam. Man kann viele schöne praktische Effekte wie mechanische Monster betrachten und auch die etwas ambitionierteren Effekte, wie etwas das magische Duell zwischen Egg Shen und Lo Pan werden toll in Szene gesetzt. Dass diese Effekte nicht unbedingt den heutigen Standards entsprechen ist natürlich klar, doch sie haben trotzdem etwas zeitloses, vor allem da es sich größtenteils um keine computergenerierten Effekte, sondern um praktische handelt. Auch die Schnitte sind generell gut gelungen.
Filmkritk
Fazit - Kultfilm mit Recht
Es gibt kaum einen Film, bei dem ich persönlich so viel Spaß habe wie "Big Trouble in Little China". Der Film ist was die Handlung und auch den Cast angeht sicherlich nicht perfekt, aber wenn man so gut unterhalten wird, fallen diese kleinen negativen Aspekte kaum auf. Dabei erhielt der Film zu Recht Kult Status, denn es gibt keinen anderen Film wie ihn. "Big Trouble in Little China" ist einzigartig, mutig, unglaublich unterhaltsam und wird an der Stelle jedem Cineasten wärmstens empfohlen.