„How to Catch a Serial Killer“. Ob ein Konzert wirklich die beste Variante ist? Bei diesem Serienmörder in Philadelphia bietet sich auf jeden Fall die Chance. Doch geht er dem FBI in die Falle?
Story/Inhalt
Philadelphia ist geladen vor Spannung. Die Musikerin Lady Raven tritt auf und Fans strömen aus allen Richtungen zur Arena. So auch Cooper Adams als Begleitperson seiner Tochter Riley. Wie zu erwarten, ist viel Polizei präsent um die Besucherströme zu leiten und für Ordnung zu sorgen. Genauso wie immer mehr Fans auf das Areal strömen, nimmt die Anzahl an Polizisten zu. Das beunruhigt Cooper, denn er hat noch ein ganz anderes Geheimnis: er ist ein Serienmörder, der in den Medien nur „der Butcher“ genannt wird. Während die ersten Lieder gespielt werden, sieht sich Cooper um, und sieht seinen Verdacht bestätigt: irgendwie wusste das FBI, dass er heute hier sein würde, und versucht nun aus der Masse an Fans genau ihn herauszufischen. Ein Katz- und Maus-Spiel zwischen FBI und dem Serienmörder beginnt, dass Riley ihrem Traum zusammen mit Lady Raven auf der Bühne zu stehen zwar nahebringt, doch auch neue Probleme schafft. Denn Cooper hat nicht vor sich festnehmen zu lassen und ist zu allem bereit.
Ein spannender Thriller mit musikalischer Begleitung und einem knackigen dritten Akt. Von Anfang bis zum Ende spannend und fesselnd. Nicht was man sonst von diesem Regisseur erwarten würde, darum 8 von 10 Punkten
Schauspieler
Josh Hartnett spielt den Schönling im Liebesdreieck zusammen mit Kate Beckinsale und Ben Affleck in Pearl Harbour, hatte danach Rollen in Actionfilmen wie „Black Hawk Down“ oder „Lucky Number Slevin“ und Horrorfilmen wie „30 Days of Night“. Mitte der 2010er Jahre war er in der Serie „Penny Dreadful“ in zwei Staffeln dabei und spielte in einigen VOD-Produktionen mit. Zuletzt war er in Filmen wie „Operation Fortune“ oder „Oppenheimer“ zu sehen. Hier spielt er mit Cooper einen charismatischen Average Joe, der seine soziopathischen Züge perfekt verbirgt und sich dadurch Zugang zu Backstagebereichen und sogar zur Bühne „erlächelt“. Doch gleichzeitig blitzt das Böse aus seinen Augen heraus, wobei der Zuschauer eben gleich zu Beginn den Vorteil erhält um seine andere Persona „den Butcher“ zu wissen. Cooper ist ein Mensch, an dem man auf der Straße ohne einen zweiten Gedanken vorbeigehen würde.
Ariel Donoghue (Wolf Like Me) spielt seine Tochter Riley, ein großer Fan der Musikerin Lady Raven, der die üblichen Teenagerprobleme hat, aber einfach eine gute Zeit haben will. Vom dunklen Geheimnis ihres Vaters hat sie keine Ahnung. Ihr Herz geht auf, als sie ihren Star auf die Bühne begleiten darf, und bricht als sie erkennt was ihr Vater getan hat.
Lady Raven wird von Saleka Shyamalan, der Tochter des Regisseurs gespielt. Sie wirkte bereits in „Signs – Zeichen“ in der Crew und bei „Old“ bei der Musik mit, und darf hier ihr Gesangstalent unter Beweis stellen. Natürlich würde die Promo des Films auch dazu genutzt ihre Karriere als Komponistin zu pushen. Schauspielerisch geht sie neben Hartnett etwas unter.
In Nebenrollen sind Alison Pill (Star Trek: Picard), Hayley Mills und Jonathan Langdon (Robyn Hood, NOS4A2) zu sehen.
Hartnett überstrahlt mit seiner Performance den Rest des Casts. Saleka Shyamalan kann zwar bestimmt singen, doch ein gewisser Nepotismus muss hier wohl unterstellt werden. Alles in allem steht und fällt diese Bewertung mit Hartnett, der eine 9 verdient hätte. Doch da der gesamte Cast bewertet werden muss, sind wohl 7 von 10 Punkten angemessen.
Regie
M. Night Shyamalan ist der Meister des Suspence: Mit „The Sixth Sense“ braucht er 1999 einen komplett neuen Lösungsansatz rein, der dann von Hollywood Jahrelang ausgebeutet wurde. Mit „Signs – Zeichen“ bescherte einer ganzen Generation Alpträume, auch wenn die Auflösung mit dem Wasser einfach nur dämlich war. „The Village“ und „The Happening“ wurden gemischt aufgenommen, weil es Deus Ex-Machina-Enden waren, die einfach enttäuschten. Und der größte Griff ins Klo war seine Interpretation von „Avatar – The Last Airbender“. Neben seiner Antihelden-Trilogie (Unbreakable, Split und Glass) ergänzte er seine Vita noch durch „Old“ und „Knock at the Cabin“ bevor der mit Trap seine perfekte Mischung aus „Das Schweigen der Lämmer“ und einem Taylor-Swift Konzert lieferte (zumindest pitchte er den Film mit diesen Worten).
Durch den ganzen Film zieht sich ein roter Spannungsfaden, bei dem Cooper dem FBI immer nur soweit voraus ist, dass er noch handlungsfähig bleibt. Diese Spannung zu erhalten ohne billige Abkürzungen zu nehmen ist eine Würdigung wert, darum 8 von 10 Punkten für die Arbeit der Regie.
Nachbearbeitung
Wie bereits erwähnt pitchte Shyamalan den Film mit dem Hintergedanken eine FBI-Ermittlung bei einem Taylor-Swift Konzert stattfinden zu lassen. Swift war wohl zu teuer, und ein Dreh mit den Tourplänen nicht kombinierbar, also besetzte er kurzerhand seine Tochter als Lady Raven. Eine weitere Inspiration für die Ermittlung sei die Sting-Operation „Flagship“ gewesen, bei der während einer NFL-Veranstaltung über 100 Straftäter, nach denen gefahndet wurde, identifiziert und verhaftet werden konnten.
Das Umfeld einer großen Konzertveranstaltung wird gut eingefangen, und der Blick hinter die Kulissen zeigt auch die Arbeit der vielen Leute, die ein Konzert (oder ähnliche Veranstaltungen) erst möglich machen und nie gesehen werden. Dabei kann ein Sandkorn den gesamten Betrieb stören, wie die Rolle von Jonathan Langdon mit einem zwinkernden Auge beweist (Abspannszene abwarten).
Die Aufmachung und Gestaltung rundet das Gesamtbild mit 7 von 10 Punkten ab.
Musik
Bei einem Film, der während eines Konzerts spielt kommt die Musik natürlich nicht zu kurz. Lady Raven steuert insgesamt 14 Tracks bei, die entweder im Radio vor dem Konzert oder während der Veranstaltung gespielt werden. Auch wenn Pop nicht mein Ding ist, die Musik verdient eine volle Punktzahl.
Filmkritk
Fazit
Trap wurde nur kurz promotet und liefert doch auf ganzer Linie ab. Eine der besten Performances von Josh Hartnett in seiner Karriere, und ein Film von M. Night Shyamalan, der ohne Suspence auskommt. 8 von 10 Punkten, trotz Nepotismus beim Casting der Sängerin. Hätte wirklich Taylor Swift hier gespielt, der Film würde wohl monatelang alle Kinosäle füllen (und die Fans würden nach dem Verlassen der Konzertarena nach Hause gehen).