Der KKK, kurz der Klan, intern „Die Organisation“, war, und ist wieder, eine rassistische Institution in den Vereinigten Staaten. Die Ritter glauben an die Überlegenheit der Weißen Rasse und verlangen die Unterwerfung der niederen Rassen zum Wohle ihrer Sache – „America First“.
Story/Inhalt
In den 1970ern wird der afroamerikanische Polizist Ron Stallworth durch eine Quotenregelung bei der Polizei in Colorado Springs aufgenommen. Allerdings arbeitet er nur im Archiv und ist alltäglichen Rassismus ausgesetzt, wenn weiße Kollegen nach Akten von „Bimbos“ verlangen. Eines Tages wird er jedoch zu einem Undercover-Einsatz geholt: er soll eine Versammlung der schwarzen College Studenten unterwandern, bei der ein ehemaliger Black Panther sprechen wird. Ron Stallworth ist der einzige Polizist, der dort nicht wie ein bunter Hund auffallen würde. Dort lernt er die Führerin der Studenten Patrice kennen und verliebt sich. Nach dem Erfolg der Unterwanderung verbleibt er vorerst in der Abteilung.
Aus einer Bauchentscheidung heraus ruft Ron am nächsten Tag eine Info-Hotline des KKK an und vereinbart einen Termin für ein Treffen. Da er dafür aber den falschen Hautton hat, wird der Kollege Flip Zimmerman geschickt. Das Treffen verläuft gut und Schritt für Schritt können sie die Strukturen des KKK unterwandern. Der lokale Gruppenführer Walter ist vom redegewandten neuen Mitglied sehr angetan, während sein Konkurrent Felix dem raschen Aufstieg eher skeptisch gegenübersteht. Schließlich kündigt sich der Großmeister des KKK, David Duke, für eine Zeremonie an. Die perfekte Chance auf Tuchfühlung zu gehen: Während Ron Stallworth ihm anonym als polizeilicher Personenschutz zugeteilt wird, erfährt Zimmerman als sein altes Ego die höchste Weihe im Ku-Klux-Klan. Felix Frau soll inzwischen einen Bombenanschlag die schwarze Studentenvereinigung ausführen, den sie verhindern können. Nach Budgetkürzungen wird das Projekt eingestellt, aber nachdem viele Monate lang alle Klan-Aktivitäten unterdrückt waren und ein Bombenanschlag verhindert, werden konnte.
Schauspieler
John David Washington (Tenet, The Creator) spielt Ron Stallworth. Ein Cop mit Afro, der von seinen weißen Kollegen nicht als vollwertig angesehen wird, und von den schwarzen Studenten als „Onkel Tom“ des Systems. Dass er bei der Anmeldung beim Clan seinen richtigen Namen verwendete, ließ die Operation mehrfach fast auffliegen.
Adam Driver (Megalopolis, House of Gucci) spielt Flip Zimmerman. Als Ron einen weißen Stand-in braucht, wird er ausgewählt. Dass er ausgerechnet Jude ist, macht alles nur noch beeindruckender. Da er selbst Vorurteile erfuhr, ist Zimmerman sehr motiviert, und bleibt immer cool, selbst als Felix ihn (unwissend) als Jude betitelt und einen Lügendetektortest machen will.
Topher Grace (Flight Risk, Heretic) spielt den Anführer der KKK David Duke. Als Ron seinen Mitgliedsausweiß anfordert, geht er zufällig selbst ans Telefon und so entwickeln sich mehrere Gespräche, in denen sie über David Dukes Pläne für Amerika sprechen, inklusive Wechsel in die Politik. Durch diese Insider-Infos kann die Operation dem KKK sehr schaden.
Alec Baldwin spricht ein Intro für ein rassistisches Informationsvideo des KKK als Dr. Kennebrew Beauregard, Jasper Pääkkönen (Vikings) spielt Felix. Donald Trump wird im Abspann eingespielt.
Regie
Spike Lee führte unter anderem Regie im Biopic „Malcolm X“, der Kriegsfilm „Buffalo Soldiers ´44“ oder dem Film „Rodney“, der die Umstände des Todes von Rodney King wiedergab. Weit mehr als Spielfilme führte Lee Regie für Musikvideos, unter anderem für Miles Davis, Michael Jackson, Stevie Wonder, Prince und Eros Ramazotti.
In den meisten seiner Filme geht es um den Kampf der Afroamerikaner als gleichwertige Menschen in der Gesellschaft angenommen zu werden oder ihre hart erkämpften Rechte zu verteidigen und ihren Platz zu behaupten. Revisionismus, wie ihn der KKK und die neue Rechte anstreben, lehnt Lee in seinen Werken ab.
Hier kürzt er die lange, oft langweilige Ermittlungsarbeit zu einer Folge schneller Anekdoten. Die Tatsache, dass ein Afroamerikaner und ein Jude den KKK hier auflaufen und über Monate täuschen kann, hat eine gewisse Ironie, die Lee gut hervorhebt. Vor allem da beide Polizisten nur ihre Pflicht erfüllen.
Nachbearbeitung
Der Film zeigt am Ende Aufnahmen der Proteste in Charlottesville, VA aus dem Jahr 2017, bei denen Neo-Nazis, KKK und andere Gruppierungen unter dem Deckmantel von MAGA protestierten. Die Gegendemonstrationen wurden von einem Anschlag überschattet, bei dem ein Auto in die Protestierer fuhr und mehrere Tote zu beklagen waren. Der Film ist Heather Heyer gewidmet, einer jungen, blonden, weißen Frau.
Viele der Wahlsprüche, die David Duke vorbringt, oder die die Mitglieder des KKK verwenden, sind in gleicher Form in den Programmen von MAGA und dem Manifest „Project 2025“ der Trump-II-Regierung zu finden.
Die Mitglieder des KKK genießen bei einem gemeinsamen Filmabend das politische Machtwerk „Geburt einer Nation“ aus dem Jahr 1925. Einzelne Szenen werden direkt gezeigt, bevor auf die Reaktionen der weißen Rassisten gewendet wird. Doch als es darum geht, aktiv zu werden, ziehen sie es doch vor sich auf der Versammlung großen Worten hinzugeben während Felix Frau die Bombe legen soll.
Musik 8/10
Es sind die 1970er – zu spät für klassische Rock’n’roll, und zum Glück zu früh für Disco. Wobei die Vibes schon spürbar sind. Dazu kommen Lieder von „The Edwin Hawkins Singers“, „Emerson Lake and Palmer“, „Prince“ und „The Temptations.“
Filmkritk
Fazit
Ein Schwarzer und ein Jude stoppen über Monate die Aktivitäten des KKK in Colorado Springs. Was sich nach der Einleitung eines schlechten Kalauers anhört, ist, cineastisch aufgearbeitet, wirklich so passiert. Doch das Erstarken dieser Organisationen und ihres Gedankenguts ist der Beweis, dass der Kampf gegen den Faschismus nie aufhört, und ein Vollzeitjob ist. Budgetkürzungen sollten diesen Kampf nicht verhindern – doch taten sie es damals, und auch heute.



