House of Gucci von Ridley Scott erzählt die Geschichte vom Gucci Erben Maurizio Gucci und dem tragischen Ende seines Lebens – inklusive Liebesszenen, Familienstreitigkeiten und dramatischem Verrat. Die Geschichte, die alles hat um in den Hollywood-Filmstudios zu landen, ist nicht – oder gerade nicht – nur etwas für Fans der italienischen Luxusmarke, sondern zielt auf ein viel breiteres Kinopublikum. Leider geht zwischen all den Möglichkeiten, die der Stoff bietet, zum Teil die Tiefe verloren. Insgesamt aber ein interessantes Stück Unterhaltung.
Schauspieler – Erfolgreiche Besetzung
Da es sich bei „House of Gucci“ um eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit handelt, werden die Schauspielerinnen und Schauspieler immer gerne mit ihren originalen Vorbildern verglichen. Im Falle der beiden Protagonisten Maurizio Gucci (Adam Driver) und Patrizia Reggiani (Lady Gaga) kann man auch gut und gerne sagen, dass diese allem Anschein nach ihre Vorbilder – jedenfalls in Äußerlichkeiten – getroffen haben. Die berechnende und hinterhältige Art, die Reggiani im späteren Verlauf des Filmes an den Tag legt, wird von Lady Gaga auch recht gut verkörpert. Furchtbar überspannt und nervig wurde allerdings Paolo Gucci, der Cousin Maurizios, dargestellt. Allgemein gibt es sonst aber an den schauspielerischen Leistungen des Haupt-Casts nichts auszusetzen.
Story – Drama mit realem Background
Es handelt sich, wie bereits erwähnt, um eine Story nach einer wahren Geschichte, welche über mehrere Jahrzehnte verläuft: Maurizio Gucci, Enkel des Modelabel-Gründers Guccio Gucci, lernt im Italien der 1970er-Jahre die junge Patrizia Reggiani kennen. Nach ihrer anfänglichen Liebesgeschichte mit anschließender Heirat, verändert sich die Beziehung der beiden – was für das Unternehmen, als auch für Maurizio selbst schließlich extreme Folgen haben wird. Die lange Zeitspanne im Film macht es auch einigermaßen schwierig, alle Geschehnisse gleichermaßen authentisch zu erzählen. Stellenweise rauscht der Film durch die Jahre und behandelt notwendige Ereignisse wie Stationen, die es bis zum großen Finale eben abzuhandeln gilt. Die Geschichte zwischen Maurizio und Patrizia wird dabei sehr gut erzählt, die Geschichte rund um das große Unternehmen Gucci (für das man kaum ein Gespür bekommt) sowie die Familiengeschichte (die ebenfalls nebenherläuft) kommen dabei einigermaßen zu kurz.
Regie – Potenzial nicht voll ausgeschöpft
Tatsächlich wird alles Notwendige in dieser an sich dramatischen und unglaublichen Geschichte erzählt, einige Aspekte fallen dabei allerdings zu flach aus, was dem weiten Bogen geschuldet ist, den Regisseur Ridley Scott (Napoleon) spannt. Der Film dreht dabei inhaltlich als auch genretechnisch in mehrere verschiedene Richtungen, was bisweilen die Tiefe vermissen lässt und die Geschehnisse über die Jahrzehnte hinweg oft nicht ganz einfach kontextualisierbar macht.
Nachbearbeitung – Sehr gut
Der Film ist visuell ansprechend und versprüht recht gut den 1970er- und 80er-Flair in Italien. Auch bei der Kameraarbeit gibt es nichts zu bemängeln.
Musik – Cooler Soundtrack
„House of Gucci“ wartet mit einem coolen Soundtrack auf, der mit einer Mischung aus Popmusik, italienischen Opern und Songs passend zu den 1970ern begeistert. Natürlich fehlen auch italienische Nummern nicht – was dem Film einiges von seinem italienischen Flair zurückgibt, der bisweilen aufgrund der amerikanischen Sichtweise etwas verloren geht.
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Filmkritk
Fazit
Alles in allem wurde der Film gut umgesetzt, obwohl er das Potenzial, das die wahre Geschichte dahinter gehabt hätte, nicht erreicht hat. Oft rauscht der Film durch die Möglichkeiten, die sich geboten hätte, um von allem ein bisschen etwas zu liefern, was ihn im Endeffekt zwar gut, allerdings nicht herausragend macht. Man kann allerdings definitiv gute Unterhaltung erwarten.