Ab der Mitte der 1990er-Jahre übernahm die RTL-Gruppe diverse kanadische Zeichentrickserien in ihr Programm – neben den Street Sharks, den Extreme Dinosaurus und den Roswell Conspiracies gehörten auch diese Mumien zum Programm, dass den Vorabend von Super-RTL zusammen mit Disney-Serien darstellten. Ab 1997 gehörte die Serie mit 42 Folgen zum Vorabend-Programm.
Story/Inhalt
Der junge Presley, dessen Mutter als Kuratorin im Museum arbeitet, findet zufällig heraus, dass er die Reinkarnation eines antiken Pharaos ist. Als ein Abenteurer im fernen Ägypten eine Grabkammer öffnet, kehrt der verfluchte Hohepriester Scarab zurück. Um Unsterblichkeit zu erlangen, muss er die Seele von Presley verschlingen. Doch da treten vier mumifizierte Leibwächter auf den Plan, die Presley um jeden Preis beschützen sollen. Dadurch nimmt das Leben des Jungen, neben Schule, Mädchen und Rowdies, ganz neue Bahnen an.
Keine sonderlich tiefsinnige Unterhaltungsserie, die diverse Anleihen aus der Mythologie mit neuzeitlichen Themen vermischt. Die Mumien müssen sich mit der modernen Welt arrangieren und gleichzeitig Presley schützen, während Scarab die Identität eines reichen Industriellen annimmt, um dann doch jedes Mal aufs Neue zu scheitern.
Schauspieler
Synchronisiert wurden die Charaktere von kanadischen Synchronsprechern, unter anderem Bill Switzer, Graeme Kingston, Pauline Newstone, Dale Wilson, Cree Summer, Scott McNeil und Gerard Plunkett. In der deutschen Synchronisation arbeiteten Tilo Schmitz, Nick Forsberg, Barbara Ratthey, Erich Räuker, Katrin Zimmermann, Hans-Jürgen Wolf und Jan Spitzer.
Bei der Synchronisation kamen die Sprecher manchmal an ihre Grenzen, wenn Begrifflichkeiten in der blumigen deutschen Sprache zusammengestaucht werden mussten.
Die Hauptrollen der Leibwächter sind nach demselben Schema wie die Teenage Mutant Ninja Turtles aufgebaut: der mutige und tapfere Anführer Ja-Kal, der smarte aber etwa zurückhaltende Rath, der stumpfsinnige, aber gutherzige Muskelprotz Armon und die draufgängerische Streitwagenführerin Nefertina, die im alten Ägypten ihre wahres Geschlecht verbarg und alle täuschen konnte bis die Mumien wiedererweckt wurden. Die Aufmachung von Aufgaben und Auftreten entspricht genau Leonardo, Donatello, Michelangelo und Raphael der TMNT-Franchise. Der Bösewicht Shredder wurde durch Scarab ersetzt, der mit einer Golemarmee (Shabtis) antritt. Manchmal ruft er andere Götter zu Hilfe, die sich aber sehr dilettantisch anstellen, oder es tauchen andere Geister oder Hexer auf, die ihrer eigenen Agenda folgen.
Regie
Die Serienregie und Produktion lag bei Seth Kearsley. Es war sein erstes Projekt, das allerdings wegen sinkender Quoten von ursprünglich 65 auf 42 Folgen gekürzt wurde. Zum Abschluss durfte er einen Videofilm drehen.
Später arbeitete er unter anderem im Produktionsteam für Filme wie Pets oder Sing, beide aus dem Jahr 2016, aus dem Hause Pixar mit.
Nachbearbeitung
Stilistisch entsprach die Serie den anderen Produkten auf dem Markt, zeichnerisch und in der Aufmachung der Charaktere gab es viele Anleihen von den Teenage Mutant Ninja Turtles. Mit der Serie sollten Action-Figuren aus dem Haus Hasbro verkauft werden, die Werbeslots fehlen in der deutschen Fassung natürlich.
Den Abschluss der regulären Serie bildet eine Clip-Show aus den bisherigen Folgen, die noch einmal die Höhepunkte hervorhebt und gleichzeitig einen Handlungsstrang um ein etwas unbeholfenes Polizistenduo abschließt, von denen einer ein Verschwörungstheoretiker ist und mit seinem Radioprogramm eine Lanze für die Mumien bricht – sie seien keine Bedrohung oder Gefahr.
Musik
Der Titelsong ist ein unangenehmer Ohrwurm, der die gesamte Handlung der Serie zusammenfasst. Verantwortlich dafür ist ein gewisser Mr. Reitman, bekannt von den Ghostbusters.
Viel Musik gibt es nicht, dafür: ein Junge namens Presley fand in diesem Jahr heraus – als Ägypten noch die Welt regierte, war er einst ein Pharao. Ein Zauberer namens Scarab jagt nun Tag und Nacht nach ihm – doch Presley hat vier Leibwächter, die passen auf ihn auf. Er hat die Mumien… Ohrwurm könnt ihr behalten.
Filmkritk
Fazit
Die Serie ist einfach gestrickt, gut eine Minute in jeder Folge nimmt die Verwandlungen der Mumien in Anspruch bevor sie Scarabs Handlanger besiegen und Presley dann in Sicherheit bringen. Zu Beginn widmet sich je eine Folge einem Charakter, um diesen zu vertiefen: so erfährt der rein rational denkende Rath bedingungslose Güte durch Fremde, Nefertina versucht sich als Tänzerin und in der Liebe, und Ja-Kal muss mit seiner Vergangenheit aufräumen. Nur Armon ist zufrieden, solange er genug zu essen hat.