Das klassische Piratenabenteuer schlechthin mit beeindruckender Starbesetzung. Von einigen alten Hasen zu einem jungen Mann, der später einmal Batman sein wird.
Story/Inhalt
Die Geschichte von Robert L. Stevenson sollte eigentlich keiner großen Beschreibung bedürfen. Der Schiffsjunge Jim Hawkins kämpft mit einer kleinen Gruppe Abenteurer gegen die Piraten unter Long John Silver, um einen vergrabenen Schatz zu finden. Erzählt wird die Geschichte aus dem Rückblick nach der Rückkehr von der Schatzinsel, um festzuhalten was geschehen ist und warum keiner reich zurückgekehrt ist.
Diese Verfilmung hält sich sehr genau an die Romanvorlage: von der meuternden Schiffsbesatzung, die eigentlich Piraten sind, über die Belagerung des Blockhauses bis hin zur Auflösung des Abenteuers.
Schauspieler
Der größte Pirat aller Zeiten – Jack Sparrow dürfte hier nicht einmal als Schiffsjunge anheuern – wird von Charlton Heston gespielt. Als Mensch in „Planet der Affen“, als Ben Hur oder Omega-Mann zeigte Heston seine Spiel in Charakterrollen und Actionrollen. So ist auch Long John Silver hier ein ruhigerer Zeitgenosse, der allein mit seiner Präsenz Furcht in die Geister seiner Feinde pflanzen kann.
Oliver Reed spielt Captain Billy Bones, der angeheuert wird, um die Abenteurer zur Schatzinsel zu bringen. Als Offizier seiner Majestät heuert er doch wider besseren Gewissens viele Fremde an, sodass die Piraten die Mehrheit an Bord bilden können. So leitet Bones die Verteidigung des Blockhauses mit britischer militärischer Effizienz. Ebenso wie Charlton Heston war Oliver Reed ein vielseitiger Schauspieler, der sowohl in Mantel- und Degen-Abenteuern als auch in zweitklassigen Gruselfilmen überzeugte. Sein letzter Film, bei dessen Dreh er auch verstarb, war Gladiator.
Die Nebenrollen weisen ebenfalls einige Stars früherer Zeiten auf: Christopher Lee (The Wicker Man) spielt Blind Pew, ein ehemaliger Pirat unter dem Kommando von Long John Silver. Richard Johnson spielt den Adeligen Trelawney und Julian Glover den Arzt Livesey.
Ein junger Christian Bale (Batman: Dark Knight Trilogie, American Hustle) übernimmt die Rolle des Jim Hawkins, der eher zufällig in dieses Abenteuer verwickelt wird. Der seltsame Gast der Kaschemme seiner Mutter hinterlässt die Hinweise, die zur Schatzinsel führen. Als Schiffsjunge mit an Bord versuchen alle seine Wohlwollen zu erlangen, aber gleichzeitig hört er die Pläne der Meuterer im Apfelfass und schafft es sogar einem erfahrenen Piraten das Schiff abzunehmen und allein um die halbe Insel zu steuern. Für den damals sechszehnjährigen Bale eine ausgezeichnete Leistung, wobei er von der Erfahrung seiner Kollegen profitieren konnte.
Regie
Fraser C. Heston ist der Sohn von Charlton Heston. Dieser Fernsehfilm war sein zweites Projekt, allerdings das erste, in dem er namentlich genannt wurde. Später führte er in der Stephen-King Adaption „Needful Things – In einer kleinen Stadt“ Regie, außerdem in einigen semi-biographischen Kurzfilmen zur Arbeit seines Vaters, etwa über Ben Hur. Seine erste Rolle als Schauspieler hatte er 1956 in dem Film „Die Zehn Gebote“, in dem sein Vater ihn als Baby Moses besetzte (Charlton Heston spielte in dem Film den erwachsenen Moses).
Nachbearbeitung
Als Schiff wurde dasselbe Modell verwendet, das auch im Film „Meuterei auf der Bounty“ aus dem Jahr 1962 zu sehen war. Es wurde unter authentischen Flaggen geführt – so authentisch, dass das Hissen der Piratenflagge die Küstenwache auf den Plan rief.
Für eine Fernsehproduktion wurde überraschend viel Wert auf Details und authentische Ausstattung gelegt – Blockbuster mit bedeutend größeren Budgets sind da krachend gescheitert.
Musik
Da es sich um eine Fernsehproduktion handelte, bei der viel Wert auf die Ausstattung gelegt wurde, wurde hier der Sparstift angesetzt. Die Piraten schmettern nicht einmal ein paar klassische Shantys oder verteilen Klischeeklopfer mit dem Holzhammer, indem sie einen Horntanz aufführen. Das ist enttäuschend.
Filmkritk
Fazit
Für eine Fernsehproduktion ein äußerst beeindruckendes Endprodukt, dass mit einigen beeindruckenden Namen aufwarten kann. Christian Bale lässt bereits durchblicken, dass eine große Karriere vor ihm liegt, während Heston und Reed noch einmal zu großen Leistungen auffahren.




