Im Jahr 2013 hagelte es für „American Hustle“ reichlich Auszeichnungen und Nominierungen, zu Recht? Das erfahrt ihr unserer Kritik.
Schauspieler – Ein famoser Cast!
In „American Hustle“ sind es ganz klar die Darsteller, die den Film tragen. Hier vereinte Regisseur David O. Russell mit Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper und Jennifer Lawrence die Creme de la Creme seiner letzten beiden Oscar-Filme („The Fighter“ und „Silver Linings“). Bale macht für seine Rolle wieder alles und legte 20 Kilo zu. Selbst mit Standardmine wird es nie langweilig, ihm zu zusehen. Seine Figur des Irving Rosenfeld ist zweifellos das Herz des Films. Ihm zur Seite steht Amy Adams, die hier endlich mal zeigen darf, was sie wirklich drauf hat. Noch nie durfte sie sich von ihrer erotischen Seite zeigen, allein ihren gewagten Ausschnitten kann man sich einfach nicht entziehen. Zudem harmoniert sie mit Bale perfekt. Allein bei der Szene gegen Ende, als Irving völlig erschöpft aus dem Haus des Bürgermeisters taumelt und sich mit seiner Liebsten ins Auto rettet, werden wir Zeuge ganz großen Schauspielkinos.
Bradley Cooper macht als überambitionierter FBI-Agent Richie DiMaso ebenfalls eine tolle Figur. Wenn wir ihn mit Lockenwicklern daheim bei Mutti erwischen, bleibt wohl kein Auge trocken. Die Rolle von Coopers Silver Linings Partnerin Jennifer Lawrence als Irvings hysterische Ehefrau ist zwar etwas kleiner, bleibt aber dennoch unvergesslich. Lawrence liefert mal wieder eine äußerst starke Performance ab, Paul McCartneys „Live And Let Die“ klang selten so eindrucksstark wie aus ihrem Mund. Damit hört die Reihe der fantastischen Darsteller aber noch lange nicht auf, mit Jeremy Renner bekommen wir noch eine herzerwärmenden Darstellung eines Provinz-Politikers serviert. Zudem zaubert der Film im weiteren Verlauf noch eine waschechte Schauspiellegende aus dem Hut, nur um noch ein weiteres Highlight zu setzen.
Story – Nach einem wahren Fall
Der Film basiert lose auf der Geheimoperation Abscam, mit der das FBI 1979 erfolgreich Korruptionsfälle in höchsten politischen Kreisen bekämpfte. Dabei konnten fünf Kongressabgeordnete und ein Senator angeklagt werden. Die Betonung liegt allerdings auf lose, denn schon der Beginn des Films stellt klar, einige der folgenden Dinge sind tatsächlich passiert. Doch wie es doch schon Gandalf zu predigen pflegte, verdient es jede gute Geschichte ausgeschmückt zu werden. Die Geschichte gibt daher also einiges her, dennoch wirkt sie manchmal ziemlich zäh und manchmal zu aufgeblasen.
Regie – Ein ehemaliger Indie-Regisseur startet durch
Nach zwei Hits in Folge, die auch noch äußerst kostengünstig produziert wurden, konnte der einstige Indie-Regisseur David O. Russel hier endlich aus den Vollen schöpfen und sich künstlerisch so richtig entfalten. Diese Chance nutzt er auch, denn hier zauberte er ein filmisches Kunststück mit reichlich denkwürdigen und kultverdächtigen Sequenzen. Das ursprüngliche Drehbuch von Eric Singer schaffte es 2010 übrigens auf die Black List der besten noch unverfilmten Drehbücher, daraus musste ja fast schon ein toller Film werden.
Filmmusik – Perfekt
Die Filmmusik von Danny Elfman unterstreicht den Look der 70er Jahre einfach perfekt und alle Stimmungs- und Gefühlebenen des Streifens werden perfekt untermalt. So sollte es sein!
Nachbearbeitung – Perfektes 70er Jahre Flair
Der Film wurde in einer perfekten 70er Jahre Farbgebung gefilmt, auch sonst wurde liebevoll darauf geachtet, den Look dieser Zeit nachzuempfinden. Der Film braucht aber keine Spezialeffekte im herkömmlichen Sinne und ist somit ein Paradebeispiel für einen tollen Film, der gänzlich ohne Bombast und Action auskommt.
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Filmkritk
Fazit - (Zum Teil) tatsächlich gerechtfertigte Jubelstürme
"American Hustle" war wohl ein Film, über den letztes Jahr so einiges gesprochen und berichtet wurde. Besonders in den USA wurden dem Streifen reichlich Lorbeeren gestreut und Jubelstürme wurden ausgelöst. Für nicht weniger als 11 Oscars war der Film nominiert, letztendlich konnte er jedoch keinen einzigen gewinnen. Die vielen positiven Stimmen hat der Film auch sicherlich verdient, wenn auch nicht alles perfekt ist. Der famose Cast sucht dafür seinesgleichen und die sympathischen Charaktere wachsen einem ans Herz, was so manche Macken wieder ausmerzt. Ein auf Hochglanz poliertes Schauspielerkino also, ohne die tollen Darsteller würde der Film allerdings ziemlich schlecht dastehen.
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Filmmusik
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Nachbearbeitung