Eines der wiederkehrenden Storyboards für actiongeladene Heist-Movies ist der Überfall aus Geldtransporter oder die großen Federal Reserve Banken. Ob aus Sicht der Verbrecher, der Ermittler oder der Abteilungen der Polizei, die solche Überfälle präventiv verhindern sollen – die Story zündet (fast) immer. Und wenn der Titel dann noch „Höhle der Diebe (Original: Den of Thieves)“ lautet, habe ich bestimmte Erwartungen.
Story/Inhalt
Ein Überfall auf einen Geldtransporter endet mit dem Tod der Wachmänner, da einer versehentlich seinen Kaffee fallen lässt und damit einen Kugelhagel auslöst. Da der Überfall damit scheitert, muss die Crew sich ein anderes Ziel suchen und den Überfall vorbereiten. Gleichzeitig ruft der blutige Zwischenfall die Spezialisten der Ermittlungsbehörden auf den Plan. Sie suchen unter Zeitdruck nach Hinweisen auf die Crew, um ihrer nächsten Action zuvorzukommen. Ein Wettlauf mit der Zeit: wer schafft es zuerst zuzuschlagen?
Ein übliches Szenario, doch actiongeladen umgesetzt mit guten Feuergefechten und einem spannenden Katz- und Maus-Spiel zwischen den Dieben und der Polizei.
Schauspieler
Die Hauptrolle auf Seiten der Polizei ist Detective Nick O`Brien, von allen Big Nick genannt. Ein harter Knochen, der seine Aufgabe sehr ernst nimmt, seine Gegenspieler kennt und gerne mal die Regeln etwas beugt, um den Bösen Einhalt zu gebieten. Gespielt wird er von Gerard Butler, bekannt aus 300 und der „Angel“-Reihe rund um den Personenschützer der Präsidenten, der Terroristen sowie Angreifer aus den eigenen Reihen aufgehalten hat. Butler schaffte nach ersten Rollen in romantischen Komödien die Änderung zum Rollenprofil des Actionstars. Die letzten Einträge „Plane“, „Chase“ oder „Kandahar“ waren allerdings nicht mehr so erfolgreich wie seine Filme zu Beginn der 2010er-Jahre.
Der Anführer der Diebe heißt Ray Merrimen. Er versucht immer zwei, drei Schritte vor den Ermittlern der Special Crime Unit von Big Nick zu bleiben. Doch unzuverlässige Mitarbeiter mit losem Mundwerk, seine Frauengeschichten und natürlich seine kriminelle Vergangenheit, die ihn sofort ins Scheinwerferlicht stellt, machen es ihm nicht einfach schnell einen guten Plan aus dem Ärmel zu schütteln. Gespielt wird die Rolle von Pablo Schreiber, bekannt aus der Serie „Halo“.
O’Shea Jackson Jr spielt Donnie Wilson, einen Barkeeper, der um seine finanziellen Engpässe auszugleichen am Überfall beteiligt war. Über ihn will Big Nick an Merrimen herankommen. O’Shea Jackson Jr spielte unter anderem in „Straight Outta Compton“, „Godzilla II – King of Monsters“ oder „Cocaine Bear“ mit.
In weiterer Rolle ist noch der Rapper 50 Cent zu sehen.
Regie
Christian Gundegast begann seine Karriere als Drehbuchautor, unter anderem für „Extreme Rage“ aus dem Jahr 2003 mit Vin Diesel in der Hauptrolle. Außerdem verfasste er das Drehbuch zum zweiten Teil der „Angel“-Serie „London has fallen“; hier traf er auch mit Gerard Butler zusammen, was die Grundlage zu wiederholte Zusammenarbeiten lieferte – unter anderem bei der Produktion von „Plane“.
Bei Criminal Squad hat Gundegast das Rad zwar nicht neu erfunden, doch eine gute Mischung aus Action, Dialog und Weltenbau. Der Überfall auf die Federal Reserve nimmt sich natürlich viel Freiheiten raus, die realen Sicherheitssysteme könnten nicht so einfach überwunden werden (muss die Federal Reserve zumindest behaupten). Dies war vorerst seine einzige Regiearbeit, bis Gundegast für die Fortsetzung erneut im Regiestuhl Platz nahm.
Nachbearbeitung
Rasante Verfolgungsjagden, knallige Schusswechsel und ein düsteres Stadtbild von Los Angeles. Die Sicherheitskräfte der Geldtransporte – abgehalfterte Cops und solche, kurz vor dem Ruhestand – wirken etwas Klischeegeladen und nehmen es mit ihren eigenen Sicherheitsvorgaben nicht so genau. Das eskaliert dann halt schnell, vor allem wenn die Gangster mit vollautomatischen Waffen nach Militärstandard auftreten. Gleichzeitig versteht man dann die Forderung der Crime Unit nach ebensolcher Bewaffnung, um beim Shoot-Out zumindest auf Augenhöhe den Gangster begegnen zu können.
Musik
Der Soundtrack ist eine bunte Mischung aus deutschen Trinkliedern (von der Bande in der Bar angestimmt), typischen Radionummern für den Hintergrund, ergänzt um Metal und Hip-Hop – je nachdem was der Situationsuntermalung gerade dienlich ist.
Filmkritk
Fazit
Auch wenn es ein Actionfilm von der Stange ist, dessen Halbwertszeit in der Erinnerung eines Vielsehers wie mir bestimmt begrenzt ist, haben sich doch einige Szenen nachhaltig in meinem Hinterkopf eingenistet. Darum blicke ich mit einiger freudiger Erwartung auf den kommenden zweiten Teil. Mal sehen was die „Den of Thieves“ noch bereit hält.