Lasst uns froh und glücklich sein… das trifft zu Weihnachten aber nicht auf alle zu. Erst recht nicht in dem kleine Städtchen Bailey Downs. Ein Radiomoderator begleitet die Ereignisse, die in drei Episoden etwas Horror in die glitzernde weiße Weihnachtswelt bringen.
Story/Inhalt
Bailey Downs ist eine typische Kleinstadt im Vorweihnachtsfieber. Radiomoderator Dangerous Dan moderiert die Weihnachtstage einen Marathon für alle Leute, die noch nicht wirklich in Weihnachtsstimmung sind. Dabei ist der zynische Rechtskonservative Moderator selbst nicht zufrieden und macht sich Weihnachten mit Egg Nog und Whiskey erträglich. Eine Familie fährt zum Anstandsbesuch der reichen Tante, obwohl keiner da sein will. Als Dylan eine Statuette von einem Krampus zerbricht, wirft die Tante sie raus. Doch auf dem Weg nach Hause bleibt ihr Auto liegen und plötzlich werden sie von einem bösen Geist der Weihnacht verfolgt.
Währenddessen steigen drei Schüler in ihre Schule ein um für die Audio-Video-Klasse einen Dokumentarfilm über einen Mord im Vorjahr zu drehen. Doch in den Kellern des ehemaligen Klosters gehen die Geister der Vergangenheit um. Schnell bemerken die Schüler, dass sie eingeschlossen sind, und alles andere als allein.
Der Polizist Scott holt mit seiner Frau und seinem Sohn einen Weihnachtsbaum aus dem Wald. Kurz geht dabei ihr Sohn verloren und verhält sich danach seltsam. Ein Anruf des Grundbesitzers erfüllt die Mutter Kim dann mit Sorge: denn der Mann behauptet ihr Sohn sei durch einen Wechselbalg ersetzt worden, und wenn sie ihn nicht bald zurückbringen, geschehen schlimme Dinge. Das ist aber leichter gesagt als getan.
Zuletzt hat der Weihnachtsmann ganz andere Probleme. Einer seiner unsterblichen Elfen ist krank. Während er noch mit seiner Frau den Grund sucht, wird der Elf wieder lebendig und greift andere Elfen an. Dieses Jahr gibt es wohl keine Geschenke, denn der Weihnachtsmann muss die Zombies aufhalten.
Die vier Geschichten sind gut mit einander verwoben und führen zu einem befriedigenden Abschluss jeder einzelnen Geschichte. Nicht unbedingt Weihnachtsmaterial für die ganze Familie. Doch 7 von 10 Punkten hat der Weihnachtsmann da im Sack.
Schauspieler
„Captain Kirk“ William Shatner ist bestimmt der größte Name im Cast. Als Dangerous Dan sitzt er am Mischpult und trinkt sich in Weihnachtsstimmung. Doch das mit dem klassischen Kirk-Charme und einigem Wortwitz. George Buza ist ein Serien-Veteran: Sindbad, The Strain, X-Men um nur einige zu nennen. Hier spielt er den Weihnachtsmann, der im Kampf gegen seine Elfen mehr ins Rennen werfen muss als nur ein kehliges Ho-ho-ho. Wenn Shatner etwas agiler wäre, hätte er wohl diese Rolle übernommen. Trotzdem eine gute Leistung von Buza.
Zoé de Grand Maison, Alex Ozerov-Meyer und Shannon Kook nehmen in der Geschichte um die drei Schüler die Hauptrollen ein. Sie haben den quasi den leichtesten Part, denn ihre Geistergeschichte war zu der Zeit der Produktion quasi das Teenie-Standardplot-Material. Daneben treten noch diverse Schauspieler aus in Kanada produzierten Serien rund um die 2010er-Jahre auf. Alles in allem versucht man die Quasi-Prominenz von Shatner als Zugpferd zu nutzen, ergänzt mit einer ganzen Meute von B-und C-Sternchen. Aber dafür klappt es gut und ist 6 von 10 Punkten wert.
Regie
Die Regie teilen sich Grant Harvey, Steven Hoban und Brett Sullivan. Nach dem Erfolg aus dem Jahr 2000 „Ginger Snaps“ und der Fortsetzung kehrte mit diesem Film die Stadt Bailey Downs noch einmal zurück. Jede Episode wurde von einem der drei Regisseure betreut, während „Dangerous Dan“ als Bindeglied von Grant Harvey bearbeitet wurde. Die Episode rund um die Studenten ist meiner Meinung nach die schwächste, was vielleicht dem Plot geschuldet ist. Die Arbeit aller Regisseure ist in etwas als gleichwertig zu sehen, darum 6 von 10 Punkten.
Nachbearbeitung
Bailey Downs war bereits der Handlungsort für „Ginger Snaps“ und ab 2013 für die Serie Orphan Black. 2015 folgte dann dieser Episodenfilm, auf den auch der Film Krampus kurz hinweist.
Die Aufmachung der Geschichten ist unterschiedlich. Der plastische schneeweiße Krampus wirkt, wenn sichtbar, weniger bedrohlich als es ein Krampus sein sollte, während der Episode rund um den Weihnachtsmann in bester Horrormanier mit abgetrennten Gliedmaßen und Blut spielt. Die Geistergeschichte rund um die Schüler ist mehr ein Teenie-Drama und scheitert am zu oft verwendeten Plot, der auch noch mittelmäßig umgesetzt ist. Darum auch nur 5 von 10 Punkten – ein gruseliger Krampus und etwas mehr Story Dichte für die Schüler hätten da locker bis zu zwei Punkte mehr rausholen können.
Musik
Dangerous Dan holt nicht nur die Klassiker, sondern auch die modernen Weihnachtslieder mit viel Freude und Enthusiasmus raus. Aber gleich muss er sich auch Alkohol einschenken um es zu verkraften. Aus Kostengründen wurden natürlich nur die Public Domain Songs verwendet, sodass uns wenigstens Maria Carey und Wham! erspart bleiben – zum Glück. 8 von 10 Punkten für einen Überfluss an weihnachtlicher Stimmung aus dem Radio.
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Filmkritk
Fazit
„Advent, Advent… die Hölle brennt – eine blutige Weihnachtsgeschichte“ leitet das Cover ein, und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Nicht unbedingt der typische Weihnachtsfilm. Doch die Macher von Ginger Snaps bringen eine gute Alternative auf den Bildschirm ohne unnötige Schnörkel und Kanten, gut verpackt und schön angerichtet. Da hat der Weihnachtsmann 6,5 von 10 Punkten im Sack… und seid zufrieden damit, denn sonst steht noch der Krampus vor der Tür