Basierend auf der Geschichte eines ehemaligen Mitglieds des Ku-Klux-Klans, der nach dem Bericht eines Reporters als jüdisch entlarvt wurde, spielt hier ein sehr junger Ryan Gosling einen Skinhead in New York.
Story/Inhalt
Danny ist durch und durch Nazi: er verachtet alles Jüdische, bedrängt und verprügelt junge Juden wenn er sie in der U-Bahn trifft. Und träumt davon den Politiker Manzetti zu töten, um ein Zeichen gegen die jüdische Unterwanderung zu setzen.
Bei einem Vortrag des Autors Curtis Zampf wird man auf den jungen, rhetorisch begabten Mann aufmerksam. Unter der Anleitung der argentinischen Migranten Moebius soll Danny als Redner Förderer und Unterstützer gewinnen. Danny würde sich wünschen, mehr vor Ort zu tun, doch sie brauchen nicht mehr dumpfe Fußsoldaten, sondern Propagandisten. Danny macht Stimmung, setzt sich auch beim Fußvolk mit Fäusten durch und wird zu einer Art Anführer. Allerdings hat Danny ein Geheimnis: denn er ist nicht nur gegen Juden, er ist selbst Jude. Gefangen zwischen den Stühlen verhindert er ohne das Wissen seiner Leute etwa einen Bombenanschlag auf die Synagoge, indem er den Zünder manipuliert, und überzeugt Carla Moebius sogar, dass er die Tora nur besäße, um den Feind zu studieren. Doch als Manzetti auf offener Straße erschossen wird, trennen sich seine Förderer von ihm. Der nächste Anschlag ist auch schon geplant, also muss Danny sich entscheiden.
Schauspieler
Ryan Gosling hatte schon einige Erfahrung gesammelt, etwa als junger Hercules (immerhin 50 Folgen), bevor er in Disneys „Gegen jede Regel“ mitspielte. Direkt nach dem Footballdrama begannen die Arbeiten für diesen Film. Das sollte der Auftakt zu einer beeindruckenden Karriere sein, in der Gosling sein Talent in vielfältigen Rollen zeigte. Ob 2011 als stiller Fahrer in „Drive“, als Neil Armstrong in „Aufbruch zum Mond“ im Jahr 2018, oder als Sänger in La la Land.
Billy Zane spielt den Autoren Zampf, der ein Sprachrohr für seine Ideen benötigt. Zane wurde bekannt durch seine Rolle im Blockbuster „Titanic“.
Summer Phoenix (Faculty – Trau keinem Lehrer) spielt Carla Moebius, die von ihrer Mutter sowohl an Zampf verschachert wird, als auch als Venusfalle für Danny dienen soll.
Regie
Henry Bean ist eigentlich Drehbuchautor und führte nur in zwei Filmen Regie: diesem und „Noise“. Ein ruhiger, kontinuierlicher Erzählstil ohne viele Schnörkel macht seine Arbeit aus. Minimalistische Mittel führen dazu, dass mehr Augenmerk auf Handlung und Spiel gelegt werden muss. Bei schlechter Story oder schlechten Schauspielern könnte das Scheitern – zum Glück besteht Gosling die Prüfung mit Bravour.
Nachbearbeitung
Das größte Manko des Films ist das geringe Budget. Eigentlich alle Außenszenen wurden ohne Genehmigungen in einem Cut abgedreht. Vieles von der Ausstattung war geborgt oder konnte nur kurz genutzt werden. Der Sparstift war überall sicht- und spürbar.
Musik
Keine relevanten Beiträge, da im Budget keine Mittel zur Verfügung standen.
Filmkritk
Fazit
Gosling zeigt hier bereits als junger Schauspieler, was alles in ihm steckt. Vor allem mit dem Erstarken der Rechten in letzter Zeit, ist es wichtig zu zeigen, wie sich diese Gruppe zusammensetzt: opportunistische Stammtischphilosophen, die ihre Schlägertrupps eigentlich verachten, und mit Nichts zu tun haben wollen, was ihre saubere Welt stört. Und die Schläger wissen eigentlich selbst nicht, warum sie die Juden hassen: aber in dieser Gruppe haben sie Rang und ein gemeinsames Ziel – auch wenn es nur Hass ist. Für beide ist es einfacher die Schuld bei jemand anderem zu suchen, statt sich und sein Handeln zu hinterfragen. Eine böse jüdische Weltverschwörung ist die einfachere Antwort; und es wird niemals rauskommen, dass man selbst der Versager ist.



