Eine Sondereingreiftruppe der CIA erhält einen riskanten Auftrag im Ausland, der sich als mögliche Falle einer feindlichen Nation entpuppt. Die Grenzen zwischen Auftragserfüllung und der Loyalität zum eigenen Team verschwimmen zusehends.
Story/Inhalt
James Silva führt eine Spezialeinheit der CIA an, die ausländische Agenten jagt und deren Stützpunkte ausschaltet. Angeleitet von einem Team von Spezialisten unter der Führung von „Bishop“ schalten sie ein russisches Savehouse auf amerikanischem Boden aus. Dabei wird ein Teammitglied verletzt, und die Nachbesprechung zeigt wie sehr die einzelnen Teammitglieder unter Druck stehen. Insbesondere wurde das Ziel verfehlt, radioaktives Material für einen Anschlag sicherzustellen.
Fast zwei Jahre später wird das Team ins Ausland geschickt, um einen Überläufer zu evakuieren. Der Polizist Li Noor bietet für seine Sicherheit Informationen über eine gefährliche Waffe und mögliche Ziele – dasselbe radioaktive Material soll die Ware sein. Silva zögert, da übereilt geplante Missionen immer Risiken bergen. Das bewahrheitet sich, als bereits in der Botschaft der USA ein Attentat auf Noor verübt wird. Das führt jedoch dazu, dass die Führung entscheidet, dass Noors Wert gerade gestiegen ist und er um jeden Preis außer Landes gebracht werden soll.
Doch kaum führt das Team den Konvoi vom Gelände, fallen korrupte Cops und Söldner wie die Geier über sie her. Die vermeintlich kurze Strecke von 22 Meilen zum Evakuierungsflugzeug werden zu einem tödlichen Spießrutenlauf. Außerdem traut Silva dem Überläufer nicht, muss sich aber den Befehlen der Führung beugen. Doch sein Instinkt liegt richtig: nicht nur der Überläufer, auch sein Team sind das Ziel der Angreifer.
Agentenaction, die sich eigentlich nicht wirklich von anderen Genrebeiträgen abgrenzt. Aber wenn der Mantel passt, trage ihn auch. Hier wird geliefert was versprochen wurde, ohne Schnörkel und unnötige Kanten.
Schauspieler
Mark Wahlberg hatte zu der Zeit einen Lauf: 2Guns, Lone Survivor, Ted, Deepwater Horizon, Boston, (Transformers blende ich mal aus, die Serie ist spätestens seit Teil drei über den Jordan). Doch Wahlberg war seit Jahren eine gesetzte Nummer, vor allem in Actionfilmen, in denen er überzeugte. Hier wirkt seine Rolle etwas zu sehr an den „Accountant“ angelegt, da auch Silva über eine funktionale, psychische Störung verfügt, die ihn aber genau für diese Arbeit auszeichnet.
Da haben seine anderen Teammitglieder „weltlichere“ Probleme: darunter Lauren Cohen (The Boy, The Walking Dead) und Ronda Rousey (Entourage, Fast and Furious Franchise). Der Überläufer wird vom indonesischen Schauspieler Iko Uwais (The Raid, Expendables 4) gespielt. Auch wenn es nie explizit gesagt wird, kann auch das „gefährliche Land“ als Indonesien verortet werden. Die Experten, die das Team von Silva anleiten, werden von John Malkovich (In the Line of Fire, Der Mann in der Eisernen Maske, Deepwater Horizon) angeleitet.
Regie
Peter Berg arbeitete mit Mark Wahlberg vor und nach diesem Film zusammen: Lone Survivor, Deepwater Horizon (ebenfalls mit John Malkovich) und Boston. Als Drehbuchautor und Produzent war er ebenfalls umtriebig, wobei hier der Erfolg gelegentlich nicht eingefahren wurde, wie etwa bei Hercules (2016), Battleship (2012) oder The Losers (2010). Außerdem spielt er auch gerne mal selbst in einer kleinen Rolle mit.
Bei Mile 22 beschränkte er sich auf das Nötige, um ein gutes Ergebnis zu liefern: eine kompakte Story, streng durchchoreographierte Action und ein paar überraschende Wendungen. Mit Munition und Explosionen wird nicht gespart, in fremden feindlichen Nationen darf die USA natürlich bedenkenlos alles in Schutt und Asche legen – aber wehe wer anders beansprucht dasselbe Recht (wir schauen auf dich, Russland und China!).
Nachbearbeitung
Auch hier lässt Regisseur Berg nichts auf sich kommen. In typischer Actionmanier brauchen die Feinde immer länger, um zu treffen, während die CIA-Agenten mit jeder Waffe in jedem Modus tödliche Scharfschützen sind. Und wenn doch mal einer Federn lassen muss, dann ist der Abgang heroisch und kostet noch ein paar austauschbare Handlanger ebenfalls das Leben.
Wahlbergs Rolle Silva ist für meinen Geschmack zu sehr ein Abklatsch der Rolle des „Accountant“, gespielt von Ben Affleck im gleichnamigen Film von Regisseur Gavin O’Connor aus dem Jahr 2016. Die sowjetische Meditationstechnik, die der Überläufer nutzt, um seinen Puls niedrig zu halten, sollte eigentlich alle Alarmglocken auslösen – doch Silva ist mit der Missionsplanung abgelenkt, und der Rest des Teams hat auch andere Aufgaben oder Ablenkungen zu erdulden.
Musik
Jeff Russo mischte 20 Tracks zur Begleitung. Russo, der zumeist für Serien komponiert, lieferte unter anderem auch den Soundtrack für die Star Trek Serien Discovery und Picard sowie den „Sektion 31“-Film.
Mile 22 Mediabook
Die limitierte Edition ist noch im Filme-Sammler Shop verfügbar.

Filmkritk
Fazit
Rasante Action, intensive und spannende Verfolgungsjagden und ein knallharter Mark Wahlberg. Ein kurzweiliger, aber genau richtig abgestimmter Actionfilm für den chilligen Feierabend.


