Die sechsteilige Serie „Joan“ entführt das Publikum in die turbulente Welt einer Juwelendiebin, dargestellt von Game of Thrones Star Sophie Turner. Viele GoT Stars schafften nicht den Durchbruch. Wie sieht das bei der neuesten Produktion von Sophie Turner aus?
Story – Aufstieg, Flucht und Kriminalität
Joan wächst in Armut auf, ist Mutter einer kleinen Tochter und lebt mit dem gewalttätigen Gary zusammen. Als sie und ihre Tochter durch seine kriminellen Verstrickungen ins Visier der örtlichen Mafia geraten, flieht sie. Sie will ein besseres Leben für sich und ihr Kind, doch ihr Weg führt sie tief in eine Welt aus Kriminalität und Gefahr.
Die Geschichte klingt stark, verliert aber im Lauf der Serie an Tempo. Einige Entwicklungen sind vorhersehbar, manche Szenen ziehen sich. Die Beziehung zu ihrer Tochter wirkt glaubwürdig und berührt. Die Liebesgeschichte dagegen bleibt blass, genau wie der Versuch, das echte Leben Hanningtons spannend zu erzählen.
Regie – zu unausgewogen
Richard Laxton und Anna Symon liefern teils stimmige, emotional dichte Szenen. An anderen Stellen wirkt die Inszenierung unausgewogen. Das sorgt für ein wechselhaftes Seherlebnis, das nicht richtig packt.
Schauspieler – Hauptrolle stark, Rest blass
Sophie Turner (X-Men: Apocalypse) überzeugt Großteils als Joan. Sie bringt Tiefe und Widersprüche in die Figur. Die Nebenrollen bleiben dagegen oft blass. Frank Dillane (Fear the Walking Dead, Klein Tom Riddle in Harry Potter) und Laura Aikman (Gavin & Stacey) bekommen zu wenig Raum, ihre Figuren wirken unausgereift. Einige gute Ideen verpuffen dadurch.
Musik – Atmosphärisch, aber zu dominant
Die Musik passt gut zur Stimmung und hebt emotionale Momente hervor. Allerdings ist sie stellenweise zu dominant. In leiseren Szenen drängt sie sich in den Vordergrund und überlagert die Dialoge.
Nachbearbeitung – Detailtreue in den 80ern
Die 80er-Jahre-Kulisse wirkt glaubwürdig. Ausstattung und Nachbearbeitung sind stimmig und liebevoll umgesetzt.
Filmkritk
Fazit
"Joan" hat starke Ansätze und eine Hauptdarstellerin, die alles gibt. Doch das reicht nicht, um die erzählerischen Schwächen auszugleichen. Die Serie wirkt unausgewogen und verschenkt ihr Potenzial. Wer historische Krimiserien mag, findet hier ein paar gute Momente. Für alle anderen bleibt es ein eher durchschnittliches Erlebnis.