Gina- eine österreichische Produktion aus dem Jahr 2024, die wohl Spuren bei den Zuschauern hinterlässt. Aufwühlend und so realitätsnah, dass es fast schon wehtut.
Schauspieler – Ein junges Naturtalent
Emma Lotta Simmer als Gina ist das Herz dieses Films. Mit diesem Spielfilm taucht das junge Mädchen das erste Mal in die Filmwelt ein und meistert diese Rollendarstellung wie ein Profi. Der Film vermittelt eine so tiefe Botschaft, die so viele Emotionen hervorrufen soll und die junge Gina hätte nicht besser verkörpert werden können. Das ein junges, schauspielerisch- bisher unerfahrenes Mädchen so eine Leistung hinlegt, verdient höchsten Respekt. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Umsetzung der Mutter durch Marie-Luise Stockinger. Sie kennt man bereits aus dem Wiener Burgtheater, wo sie seit 2015 engagiert ist. Das Zusammenspiel zwischen ihr und Gina gibt den Film seinen Zauber und lässt kaum einen Kinobesucher kalt.
Story – traurige Wahrheit
Eine viel zu junge dreifache Mutter ist maßlos überfordert mit ihrer Rolle und ihrem Leben im Generellen. Ihre älteste Tochter Gina jedoch liebt die Familie und greift der Mutter Gitte unter die Arme, wo sie nur kann. Sie kämpft für eine Familie, ihre Brüder, für Liebe und Geborgenheit und vor allem für ihre Mutter. Kurz bevor jedoch das vierte Kind von Gitte zur Welt kommt, droht die Situation zu eskalieren. Kann Gina ihre Familie zusammenhalten?
Ein Film, der von den Schwerpunkten ein bisschen an das Drama „Systemsprenger“ aus dem Jahr 2019 erinnert. Hier wird die Geschichte nur aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet und ein anderes Schicksal eines vernachlässigten Kindes gezeigt. Die Geschichten über überforderte Mütter werden leider nie alt.
Regie – man spielt mit unseren Gefühlen
Als Regisseurin und Drehbuchautorin hat Ulrike Kofler hier volle Arbeit geleistet. Sie kennt man bereits aus „Was wir wollten“, das Drama das 2021 mit Elias M’Barek erschien und sich auch um Familienprobleme drehte.
Das Drehbuch und die Geschichte von „Gina“, wäre ja noch nicht aufwühlend genug gewesen, deshalb wurde es hier so realitätsnah und emotional gestaltet, dass wirklich kein Auge trocken bleiben kann. Natürlich ist die Familie von Gina nur eine von vielen, die ein solches Schicksal trifft. Jedoch steht sie in Vertretung für all die Kinder da draußen, die sich eine heile Familie wünschen. Wahnsinns-Umsetzung eines sehr schweren Schicksals.
Musik & Nachbearbeitung
Was gehört zu einem gelungenen, emotional-aufwühlenden Film dazu? Ein Soundtrack, der auch den letzten vor der Leinwand aus seiner Reserve holt. Mehr hätte man hier wirklich nicht mehr rausholen können. Eine perfekte Untermalung und Begleitung für dieses Werk.
Filmkritk
Fazit
Wer keine Angst vor der Realität hat, sollte sich diese österreichische Produktion nicht entgehen lassen. Ein Meisterwerk in Geschichte und Umsetzung, dass die Wirklichkeit so gut widerspiegelt, das es fast wehtut.