Das Marvel Cinematic Universe (MCU) erweitert seine Saga mit „Captain America: Brave New World“, in dem Sam Wilson (Anthony Mackie) das Schild übernimmt und sich neuen globalen Herausforderungen stellt.
Schauspieler – alte Gesichter, neue Helden
Ein besonderes Highlight des Films ist Harrison Fords Rückkehr als Präsident Thaddeus Ross. Mit seiner legendären Leinwandpräsenz verleiht er der Figur sowohl Tiefe als auch Glaubwürdigkeit. Seine Darstellung sorgt für eine nostalgische Atmosphäre und bereichert das Zusammenspiel der Charaktere spürbar. Anthony Mackie überzeugt als neuer Captain America und verleiht Sam Wilsons innerem Kampf um Verantwortung und Selbstzweifel spürbare Tiefe. Trotz fehlender Superkräfte muss er sich als würdiger Nachfolger von Steve Rogers beweisen. Sein Zusammenspiel mit Harrison Ford sorgt für intensive Momente, während er mit Joaquín Torres (Danny Ramirez) eine frische Dynamik ins Heldenteam bringt. Mackies Performance zeigt, dass Captain America nicht nur Stärke, sondern vor allem Mut und Integrität verkörpert.
Story – Innere Konflikte
Fünf Monate nach seiner Wahl zum US-Präsidenten beauftragt Thaddeus Ross Captain America Sam Wilson und den neuen Falcon Joaquín Torres, den illegalen Verkauf gestohlener Geheimobjekte zu stoppen. Während sie die Gegenstände sichern können, entkommt deren Anführer, und Sam zweifelt, ob Joaquín ohne Superkräfte weiterhin an Missionen teilnehmen sollte. Ross lädt Sam, Joaquín und Isaiah Bradley ins Weiße Haus ein, wo er die Neuformierung der Avengers anspricht und einen Vertrag über den Abbau des neu entdeckten Adamantiums vorschlägt. Ein Attentat auf Ross schlägt fehl, doch Isaiah wird fälschlicherweise verhaftet. Während Sam und Joaquín den Drahtzieher Dr. Samuel Sterns aufspüren, eskaliert der internationale Konflikt um das Adamantium. Schließlich stellt sich Sterns, doch Ross verwandelt sich bei einer Pressekonferenz in den Red Hulk und richtet Verwüstung an, bis Sam ihn beruhigen kann. Ross wird inhaftiert, Isaiah freigelassen, und Sam plant die neuen Avengers – bis eine Post-Credit-Szene eine Bedrohung von anderen Welten andeutet.
Regie – fast unabhängiger Einstieg
Die Regie findet eine gelungene Balance zwischen Action, Spannung und emotionaler Tiefe. Besonders die dynamische Kameraarbeit in den Kampfszenen sorgt für mitreißende Inszenierungen. Gleichzeitig nimmt sich der Film Zeit, Sams innere Konflikte und die politischen Intrigen um das Adamantium vielschichtig darzustellen. Das Zusammenspiel aus Superheldenspektakel und Charakterdrama hält sowohl Marvel-Fans als auch Neulinge bei der Stange. Trotz einiger vorhersehbarer Momente bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.
Nachbearbeitung & Effekte – verschenktes Potential
Obwohl der Film in 3D verfügbar ist, wird das Potenzial dieser Technik nicht voll ausgeschöpft. Die räumliche Tiefe und Immersion, die ein guter 3D-Film bieten kann, bleiben weitgehend ungenutzt, wodurch das visuelle Erlebnis hinter den Erwartungen zurückbleibt. Statt atemberaubender Effekte, die das Geschehen greifbarer machen, bleibt der 3D-Einsatz oft dezent und wirkt stellenweise überflüssig. Gerade in den actionreichen Szenen hätte eine gezieltere Nutzung für ein beeindruckenderes Mittendrin-Gefühl sorgen können. So bleibt am Ende der Eindruck, dass das 3D-Format zwar vorhanden, aber nicht konsequent genug in die Inszenierung integriert wurde.
Filmkritk
Fazit
„Captain America: Brave New World“ vereint vertraute Charaktere mit frischen Herausforderungen und erweitert das Marvel-Universum auf fesselnde Weise. Trotz kleinerer Schwächen in der 3D-Umsetzung punktet der Film mit beeindruckenden Darstellerleistungen und einer packenden Story.