Einst war M. Night Shyamalan ein gefeierter Regisseur. Doch nachdem sein Ruf mit Filmen wie: „Das Mädchen aus dem Wasser“ und „The Happening“ immer schlechter wurde taten es ihm seine Filme gleich. Dennoch hofften viele Fans der beliebten Zeichentrickserie „Avatar-Der Herr der Elemente“, dass Shyamalan zu alter Stärke zurückfinden könnte. Ob er es mit seiner Adaption der Serie geschafft hat, erfahrt ihr jetzt in unserer Kritik.
Schauspieler – Griff ins Klo
Wo soll man da nur anfangen? Der Hauptdarsteller Noah Ringer könnte direkt aus einer Grundschulproduktion irgendeiner Theatergruppe stammen. Nicht nur, dass er nicht schauspielern kann, er hat einfach überhaupt kein Charisma und keinen Spaß in diesem Film, und genau das ist es, was die Hauptfigur Aang in der Serie ausmacht. Von diesem kindlichen Charme ist hier aber nichts zu erkennen. Jackson Rathbone und Nicola Peltz sind allerdings auch nicht viel besser. Vielmehr spielen die beiden auf ähnlich schlechtem Niveau wie unser Hauptdarsteller. Katara sollte eigentlich ein starker, emotionaler Angelpunkt sein und Sokka ein Charakter, der den Zuschauer zum lachen bringt, doch davon merkt man nichts. Außerdem kommt man sich leicht merkwürdig vor, wenn man Figuren beobachtet, die in der Vorlage eher wie Eskimos aussahen und nun komplett weiß sind. Komischerweise sehen auch die Bösewichte um Prinz Zuko, der von Dev Patel gespielt wird, eher orientalisch aus, während sie in der Serie weiß waren. Immerhin gelingt es Patel in einigen Szenen etwas mehr aus dem schrecklichen Drehbuch herauszuholen. Leider kann dies den Film letztendlich genauso wenig retten wie die anderen uninteressanten Darstellungen der Nebendarsteller.
Story – Armselig
Dass dieses Drehbuch ausgerechnet von dem Mann stammt, der einst „The Sixth Sense“ ins Leben rief, ist unfassbar. Angeblich hatte seine Tochter Shyamalan die Idee zu dem Film, was nicht schwer zu glauben ist, denn wenn man sich die Handlung ansieht, glaubt man, dass er sich eher ein paar Episoden angesehen und dann den Rest improvisiert hat. Die Handlung der Zeichentrickserie war für diese Art der Familienunterhaltung erstaunlich komplex und erwachsen, wobei es immer wieder gelang, lustige Momente und gute Action zu zeigen. Dass man 20 tolle Episoden einer ersten Staffel, von denen fast jede für die Gesamthandlung wichtig ist, nicht gut in Spielfilmlänge packen kann, dürfte jedem klar sein. Aber eigentlich kann man die Versäumnisse des Drehbuchs an einem einfachen Beispiel zusammenfassen. In der Serie gibt es ein Gefängnis für Erdbändiger, das sich auf einem Schiff befindet, weil sie dort nicht zu zähmen sind und ihr Kampfeswille gebrochen ist. Im Film dagegen ist das Gefängnis einfach ein Stück normales Land mit einem Holzzaun drum herum. Ich glaube, viel mehr muss man dazu nicht sagen. Die Dialoge sind hölzern, jeder witzige Moment aus der Serie fehlt und die Charaktere sind völlig leblos und uninteressant dargestellt. Es tut mir weh, so etwas überhaupt Drehbuch nennen zu müssen.
Regie – Verpfuscht
Bei diesem Film funktioniert so gut wie nichts. Die Geschichte wird generisch herunter erzählt und Momente, die eigentlich den Charakteren dienen sollten werden zur reinen Exposition degradiert. Dass dieser Film so nicht funktionieren konnte, wenn man so viel Material hineinpressen will hätte Shyamalan wissen müssen. Trotzdem: Hätte man sich auf weniger Handlung reduziert, hätte man vielleicht wenigstens etwas genießbares herbeizaubern können. So jedoch springt der Film nur von einer langweiligen Szene zur nächsten. Die Kostüme wirken kitschig und die Kameraarbeit ist teilweise einfach nur lächerlich. Teilweise gibt es Nahaufnahmen bei denen man ohne jeden erkennbaren Grund grade mal noch vom Kinn bis zu den Augen des Schauspielers sehen kann. Das einzige was man halbwegs positiv erwähnen könnte, wäre dass ein paar Actionszenen einigermaßen gut funktionieren. Das wars dann allerdings auch schon mit den netten Worten.
Filmmusik – Ein kleiner Silberstreifen
Trotz allen negativen Aspekten des Films schafft es James Newton Howard den Schmerz zumindest ein kleines bisschen mit seiner Musik zu lindern. Zwar bleibt dem Zuschauer im Grunde genommen nur das main theme im Gedächtnis, doch dieses wird tatsächlich gut eingesetzt und wirkt auch episch genug um den Zuschauer zumindest für kurze Zeit glücklich zu stimmen ansonsten ist der Score zwar ziemlich generisch, aber nicht schlecht. Insgesamt einer der positiveren Aspekte des Films.
Nachbearbeitung – Ganz Okay
Die Nachbearbeitung ist stellenweise ganz gut gelungen. Die Effekte beim Bändigen beispielsweise sehen meist ziemlich gut aus, was auch schon die Titelsequenz des Films zeigt. Andere Effekte wie zum Beispiel Appa, der fliegende Bison von Aang sehen ziemlich furchtbar aus. Auch einige Effekte beim finalen Kampf am Nordpol hätten wesentlich besser gestaltet werden können. Es ist schon ein wenig traurig wenn Actionszenen von der Zeichentrickserie besser als die des Films aussehen. Trotzdem sind die Effekte weitestgehend okay, aber eben auch nicht mehr.
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Filmkritk
Fazit - Versagt auf ganzer Linie
Mit "Die Legende von Aang" wurde einer der schlechtesten Filme zu einer der besten Serien aller Zeiten gemacht. Alles was die Serie richtig tat macht der Film leider falsch. Von den Charakteren bis hin zu den Actionszenen stimmt einfach nichts. Empfehlen kann man diesem Film eigentlich keinem Menschen, aber ich schätze wenn man nur was braucht um es im Hintergrund laufen zu lassen, kann man sich damit begnügen.