„Outer Banks“ ist eine US-amerikanische Actionserie, die nach einer Idee von Josh Pate, Jonas Pate und Shannon Burke für Netflix produziert wurde. Die Serie dreht sich rund um eine Gruppe Teenager, die auf der gleichnamigen Inselgruppe vor der Küste North Carolinas im Osten der USA leben. Obwohl aus Sicht der Teenies erzählt, ist die Serie definitiv nicht nur etwas für Jugendliche. Freundschaft, Liebe, Rivalität, Gewalt, Klassenunterschiede, Intrigen und actionreiche Abenteuer bilden eine aufregenden Gemengelage – bisweilen auch zu aufregend.
Schauspieler – Perfekte Besetzung
An dieser Stelle einmal ein großes Lob an die Schauspieler! Ganz besonders die jungen Erwachsenen, die in der Serie die Jugendliche spielen, sind die perfekten Besetzungen für ihre Charaktere. Ich kannte keine(n) der Schauspieler bzw. Schauspielerinnen zuvor (für einige von ihnen ist die Rolle in Outer Banks bis dato ihre bekannteste Rolle), finde sie aber allesamt super authentisch und passend. Man kauft ihnen ihre verschiedenen Persönlichkeiten, Stärken und Schwächen voll ab. Die Erwachsenen in der Serie sind ebenfalls gut besetzt, bleiben aber im Gegensatz zu den verschiedenen Jugendlichen eher farblos – was wohl auch an dem Fokus auf die jungen Leute liegt.
Story – Sorgt für Spannung
Die Hauptcharaktere sind die Jugendlichen John B Routledge (Chase Stokes), Sarah Cameron (Madelyn Cline), Kiara „Kie“ Carrera (Madison Bailey), Pope Heyward (Jonathan Daviss) und Cleo (Carlacia Grant). Mit Ausnahme von Kie und Sarah gehören sie allesamt einem schwächeren sozialen Milieu auf den Outer Banks an – auf denen Klassenunterschiede einzementiert scheinen: Die „Pogues“ bilden die ärmere Bevölkerung, zu den „Kooks“ gehören die Menschen mit mehr finanziellen Mitteln. Durch verschiedene Zufälle geraten die Jugendlichen immer wieder mitten hinein in Schatzsuchen, gefährliche Abenteuer und rasante Verfolgungsjagden. Und natürlich in Streitigkeiten und Rivalitäten mit den Kooks Topper (Austin North), Rafe Cameron (Drew Starkey) und ihren Freunden. In der ersten Staffel stoßen die Freunde auf versteckte Goldbarren. Diese waren allerdings erst der Anfang, denn schon in der zweiten Staffel führt die Spur weiter zu einem versunkenen Goldkreuz, das dazu heilende Kräfte beherbergen soll. Die Handlungsstränge der ersten beiden Staffeln münden in die Suche nach der mysteriösen Goldstadt El Dorado. In der vierten Staffeln spielen schließlich der legendäre Pirat Blackbeard und seine versteckten Schätze eine entscheidende Rolle. Dabei sind die Pogues nie die einzigen, die es auf die Wertsachen abgesehen haben.
Regie – Cool, aber anstrengend
Wie oben beschrieben, geht es in der Serie sehr actionreich zu. Von Verfolgungsjagden mit der Polizei, gewalttätigen Gegenspielern, Prügeleien und gefährlicher Schatzsuche fehlt hier nichts. Auch von zwischenmenschlichen Dramen gibt es genug. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt ist daher, dass die einzelnen Charaktere oft unüberlegte, emotionsgesteuerte Entscheidungen treffen, die sie in Schwierigkeiten bringen. Ich würde sogar behaupten, dass dumme Entscheidungen ein wesentliches Element sind, um die Handlung der Serie voranzubringen.
Wenn absolut unvorteilhafte Dinge passieren, weil die betroffenen Personen unüberlegt handeln, ist das zwar aufregend, aber teilweise auch recht anstrengend. Insgesamt passieren den Hauptcharakteren in „Outer Banks“ so ziemlich jedes Missgeschick, das im Zuge der Handlung passieren kann. Bei aller Hass-Liebe für die schnelle, actionreiche und auf dummen Entscheidungen basierende Storyline, muss ich aber auch zugeben, dass die Serie trotzdem unterhaltsam ist.
Nachbearbeitung – Interessant
Was bei der Nachbearbeitung der Serie tatsächlich auffällt, ist die Farbintensität, die einzelne Einstellungen haben. Da die Outer Banks eine Inselgruppe vor der Ostküste der USA sind, spielen das Meer, das Marschland und der Sonnenuntergang ästhetisch keine geringe Rolle. Diese Blau-, Grün, Gelb- und Brauntöne sind allerdings zum Teil so überzeichnet, dass es unnatürlich wirkt. Mich erinnern diese Einstellungen immer an die Endszenen von CSI:Miami, wenn Horation Cane auf einem Motorboot vor der Skyline der Stadt dahinfährt und sich die Sonnenbrille auf die Nase schiebt, im Hintergrund die untergehende Sonne. Diese überwärmten Farben finden sich allerdings nur in einigen Einstellungen, ansonsten kann man sich auf die klassische Netflix-Ästhetik mit weichen, klaren Farben einstellen.
Musik – Untergeordnet
Musik spielt bei „Outer Banks“ eine eher untergeordnete Rolle, die optischen Eindrücke stehen im Vordergrund. Kommt Musik zum Einsatz, dann nicht selten Folk bzw. Classic Rock oder moderne Nummern, die entweder das lässige Inselleben oder die spannungsgeladenen Abenteuerszenen unterstreichen. Häufig hört man aus Radios bzw. Autos Musik, die dann in Hintergrunduntermalung übergeht. Alles in allem ein cooler Einsatz von Songs, die zu den jeweiligen Szenen passen und die Stimmung gut wiedergeben.
Filmkritk
Fazit
„Outer Banks“ ist eine spannende, unterhaltsame Serie, die immer wieder auch für Überraschungen gut ist. Hinge die Handlung allerdings weniger von emotionsgesteuerten, undurchdachten Entscheidungen ab, sondern von klaren Kausalketten oder meinetwegen auch Zufällen (das soll es auch geben), wäre sie wohl noch interessanter und definitiv weniger anstrengend zu verfolgen. Nichtsdestotrotz mag ich die Serie und schätze ihren Humor, ihre Spannung und die Authentizität ihrer Protagonist*innen.



