Gesehen auf dem 39. Fantasy Filmfest.
Sweetness ist ein obsessiver Thriller, der die Geschichte der 16-jährigen Rylee erzählt, die großer Fan von Sänger Payton Eagle ist. Seine Poster schmücken ihr Zimmer und als er ein Konzert in ihrer Nähe gibt, ist Rylee Feuer und Flamme und nimmt ihre beste Freundin Sidney an diesem besonderen Abend mit. Nach dem Konzert, als Sidney sich bereits von Rylee verabschiedet hat, trifft Rylee auf dem Parkplatz zufällig auf ihr Idol. Payton Eagle bietet ihr an sie nach Hause zu fahren und sie willigt erfreut ein. Schon nach kurzer Zeit bemerkt sie jedoch, dass ihr Schwarm unter Drogeneinfluss steht und als er am Steuer ohnmächtig wird und sie nur mit Glück unverletzt bleiben, beschließt Rylee dem Popstar zu helfen. Sie kettet ihn kurzerhand im Keller eines leerstehenden Nachbarhauses an, um einen kalten Entzug möglich zu machen. Wenig überraschend reagiert der Sänger darauf alles andere als erfreut.
Hauptdarstellerin Kate Hallett macht einen soliden Job, aber schafft es nicht mit ihrer Leistung herauszustechen. Gleiches gilt für Aya Furukawa, die Rylees beste Freundin Sidney spielt sowie Herman Tømmeraas als Popstar Payton Eagle. Das liegt möglicherweise auch an der Geschichte, die an allen Ecken und Enden Schwächen zeigt, sowie an den Dialogen, die häufig ziemlich hölzern klingen. Denn zumindest von Kate Hallett habe ich in „Die Aussprache” von Sarah Polley eine deutlich bessere Performance gesehen. Der Rest der Nebendarsteller ist ebenfalls solide, aber unauffällig.
Regisseurin Emma Higgins gelingt mit dem Konzert-Setting und der darauf folgenden Autofahrt ein gelungener Einstieg in die Geschichte. Auch der Look des Films hat mir größtenteils gut gefallen. Als die Obsession Rylees gegenüber ihrem Idol immer stärker wird, verfängt sich das Drehbuch allerdings in vielen fragwürdigen Eskalationen und Wendungen. Es fühlt sich oftmals so an, als würde Emma Higgins ihre Charaktere so verrückt wie möglich darstellen wollen und die Glaubhaftigkeit der Geschehnisse dafür in den Hintergrund stellen. Besonders absurd fand ich das Verhalten der Polizei, die sich bei ihren Ermittlungen lächerlich schlecht angestellt hat.
Filmkritk
Fazit
Die Musik, die Herman Tømmeraas als Payton Eagle auf der Bühne präsentiert, war nicht mein Fall, aber durchaus gut produziert. Der Score ist ganz gut gelungen und hilft dem Film gerade zu Anfang eine gute Atmosphäre zu schaffen. Leider kann aber auch das nicht verhindern, dass Sweetness für den Großteil seiner Laufzeit durch langweilige Charaktere und eine uninspirierte Geschichte den Faden verliert.




