Nail Gaiman, einer der Grandmaster der Fantasy, kehrt in Kooperation mit (dem leider 2015 verstorbenen) Terry Pratchett in die magische Welt der Engel und Dämonen zurück, die unerkannt unter uns leben. Mehrere Jahre nach der relativ erfolgreichen ersten Staffel wird die Geschichte endlich fortgesetzt.
Story/Inhalt
Nachdem sie in Staffel 1 den Antichristen verloren hatten und grade mal so die letzte Apokalypse abwenden, und ihrer Strafe durch Himmel beziehungsweise Hölle entkommen, konnten, sind der Dämon Cowley und der Engel Aziraphale in ihre bürgerliche Identität als Buchhändler beziehungsweise Lebenskünstler zurückgekehrt.
Als eines Tages der nackte Erzengel Gabriel vor ihrer Tür steht, wenden Himmel und Hölle ihre Aufmerksamkeit erneut den beiden ungleichen Kameraden zu. Die Hölle erhofft sich einen mächtigen Engel auslöschen zu können, der Himmel hingegen will sich den Vorteil für die nächste Apokalypse wahren. Gabriel hat allerdings sein Gedächtnis verloren, sodass niemand weiß, warum er eigentlich auf die Erde gekommen ist. Ein großer Showdown, der einen erneuten Krieg zwischen Himmel und Hölle auslösen könnte, bahnt sich an. Dabei verfolgen die Anführer der Engel und Dämonen aber auch eigene Agenden. Wäre Gabriel aus dem Spiel, wäre eine Führungsstelle im Himmel frei. Und die Dämonen erhoffen sich ebenfalls einen Aufstieg auf der Karriereleiter, allen voran Shax, die Botschafterin auf der Erde, die nur zu gerne endlich mal wieder eine 10.000 Dämonen starke Legion führen will.
In Rückblenden wird gezeigt wie Crowley noch als Engel das Universum startet oder wie die beiden die Geschichte von Hiob beeinflussten. Außerdem treffen wir auf Nazizombies und reisen zurück in das Edinburgh zu Zeiten der bekanntesten Leichendiebe Großbritanniens Burke und Hare (hier sei der Film mit Andy Serkis und Simon Pegg empfohlen).
Neil Gaiman (der auch American Gods schrieb) ist entweder beliebt oder wird als Schmierfink abgetan. Diese Anschuldigungen nahm er lachend hin indem er in seinem Gastauftritt bei den Simpsons genau dieses Klischee fütterte. Zusammen mit Pratchett setzte er die Geschichte interessant und amüsant fort, sodass die Miniserie mit 6 Folgen sich 9 von 10 Punkten verdient hat.
Schauspieler
Ex-Doktor Who David Tennant als sarkastisch-zynischer Dämon Crowley und Michael Sheen (Blood Diamond) als gutmütiger, etwas naiver niederer Engel Aziraphale haben wie schon in der ersten Staffel eine gute Chemie. Als Veteranen in diversen Serien und Filmen bringen sie eine Routine und Selbstsicherheit mit, die das Niveau anhebt. Ergänzt um Jon Hamm als Gabriel, sowie Miranda Richardson als Shax steht bereits ein gutes Kernensemble der Staffel zur Verfügung. Dazu kommt noch Frances McDormand (bekannt auf Fargo, Three Billboards Outside Ebbing) als die Stimme von Gott.
Auch hier punktet die Serie mit gutem Cast und Leistungen auf 9 von 10 Punkten.
Regie
Die Regie ist bei einer Serie meist eher nebensächlich, da zumeist jede Folge einen anderen Regisseur hat. Hier liefern die Regisseure solide Arbeiten ab. Mehr ist nicht zu sagen, deshalb fällt diese Rubrik hier aus.
Nachbearbeitung
Aufmachung, Szenerien und auch die Inhalte der Rückblenden sind ein Highlight der Serie. Hier wurde wieder nicht gespart. 7 von 10 Punkten, denn zu vieles ist einfach aus ähnlichen Serien recycelt.
Musik
Erneut wird Queen zur musikalischen Untermalung herangezogen, in dieser Staffel „You Are My Best Friend“ und „Under Pressure“. Abgesehen davon, und einem Lied, dass der Schlüssel für die Auflösung ist (Spoiler!), gibt es keine Musik. Doch die Arbeit von Queen bringt 7 von 10 Punkten.
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Die Serie könnt ihr bei Amazon Prime ansehen.
Filmkritk
Fazit
Die 6 Folgen sind das richtige Programm für einen verregneten Nachmittag. Unterhaltsam, humorvoll und gut gemacht, vorausgesetzt man kann sich mit Fantasy anfreunden. Leider wurde der Machtkampf in Himmel und Hölle in den letzten Jahren in so vielen Serien als Grundthema gewählt, dass nur die Qualität von Neil Gaimans Erzählung den Unterschied ausmacht.