In diesem Film sieht man das erste Zusammentreffen der legendären Figuren des Sherlock Holmes (Nicholas Rowe) und John Watson (Alan Cox). Die beiden müssen sich mit Elizabeth (Sophie Ward), der Tochter eines Erfinders, zusammenschließen um eine mysteriöse Mordserie in London aufzuklären. Doch bald kriegen sie es mit einem religiösen Kult zu tun.
Schauspieler – Gelungenes Casting
Nicholas Rowe und Alan Cox hatten es in diesem Film sicher nicht einfach, denn immerhin müssen sie zwei der beliebtesten literarischen Figuren aller Zeiten darstellen. Doch die beiden jungen Schauspieler leisten gute Arbeit, wobei Rowe noch positiver auffällt als sein Kollege. Man kann sich richtig vorstellen wie sich dieser junge Mann später zu dem berühmten Detektiv entwickeln würde, den so viele Menschen auch heute noch verehren. Auch Sophie Ward spielt ihre Rolle gut, obwohl sie nicht so viel zu tun hat wie ihre männlichen Counterparts. Auf jeden Fall stimmt die Chemie zwischen den 3 Schauspielern, sogar so sehr, dass man teilweise an den Cast der Harry Potter Filme erinnert wird. Auch der Bösewicht des Films, dessen Identität ich hier nicht verraten will, spielt seine Rolle gekonnt, wenn auch teilweise etwas überzogen. Der Cast des Films ist sicherlich nicht perfekt, doch dafür, dass sich der Film so sehr auf die jungen Darsteller stützt leisten diese erstaunliche gute Arbeit und auch die anderen Cast-Mitglieder spielen ihre Rolle anständig, wobei einige ihre Rollen etwas sehr überspitzt darstellen.
Story – Tempel des Todes meets London
Jedem von euch der schon einmal „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ gesehen hat wird die Handlung dieses Films sicherlich sehr bekannt vorkommen, denn es gibt viele Parallelen zwischen den beiden Filmen: Menschenopfer, religiöse Kulte aus fernen Kontinenten und Schwertkämpfe. Doch trotz all diesen Parallelen wirkt der Film eher wie eine Hommage an Indiana Jones und weniger wie eine Kopie. Das liegt einerseits daran, dass Spielberg selbst als Produzent agierte und andererseits auch daran, dass der Film genug andere Elemente bietet um über die Parallelen hinwegzusehen. Da es sich hierbei um eine inoffizielle Sherlock Holmes Adaption handelt gibt es viele schöne investigative Elemente innerhalb des Films und auch wenn diese nicht immer überraschen können, sind sie doch immer sehr unterhaltsam. Außerdem werden die Figuren des Sherlock und Watson, sowie deren Beziehung gut aufgearbeitet und auch die kurzen dramatischeren Elemente des Films können sich sehen lassen, wobei man diesen Aspekten vielleicht etwas mehr Zeit hätte einräumen sollen. Die Handlung von „Young Sherlock Holmes – Das Geheimnis des verborgenen Tempels“ ist also sicherlich nicht die originellste, doch sie ist sehr unterhaltsam und insgesamt überzeugend.
Regie – Schwertkämpfe und Halluzinationen
Regisseur Barry Levinson („Good Morning Vietnam“, „Sleepers“) schafft es mit diesem Film, erfolgreich das Gefühl und die Atmosphäre eines Indiana Jones Films zu erreichen während er auch einige klassische Elemente der Geschichten von Arthur Conan Doyle nutzt. Es gibt immer wieder kleine Rätsel, die Holmes und Watson lösen müssen um dem großen Mysterium etwas näher zu kommen. Generell sind diese Szenen, die auch aus typischen Krimi’s kommen könnten, immer recht gut und spannend inszeniert und auch die Todesszenen der einzelnen Opfer sind äußerst fantasievoll gestaltet. Trotzdem gibt es auch genug Actionszenen, von denen vor allem das Klimax und der damit zusammenhängende finale Schwertkampf auf der gefrorenen Themse überzeugen kann. Allerdings gibt es auch ein paar Szenen zum Anfang des Films, die dem ganzen etwas Fahrt nehmen und Levinson schafft es leider auch nicht immer die Szenen makellos aneinander zu reihen.
Filmmusik – Abenteuerlich
Bruce Broughton („Tombstone“) schafft es mit seinem Score für „Young Sherlock Holmes – Das Geheimnis des verborgenen Tempels“ die Atmosphäre eines klassischen Abenteuerfilms zu präsentieren. Es gibt einige Stellen an der die Musik tatsächlich an Harry Potter erinnert und wiederum andere Momente in denen die Filmmusik sehr action-reich und abenteuerlustig wirkt. Letzters ist vor allem bei den finalen Actionszenen der Fall in denen der Score vollkommen überzeugen konnte. Etwas Schade ist nur, dass nicht viel Einzigartiges an dem Score ist. Dennoch ist die Filmmusik hier eine gelungene Untermalung der Atmosphäre die Levinson mit deinen Bildern schuf.
Nachbearbeitung – Für den Oscar nominiert
Die visuellen Effekte des Films waren tatsächlich ihrer Zeit (Im Jahre 1986) für den Oscar nominiert, was man auch durchaus nachvollziehen kann. Es gibt massenhaft Sequenzen im Film die mit Tricktechnik beeindrucken. Es wurde viel mit Modellen, aber auch mit zur damaligen Zeit neuerer Technologie gearbeitet. Einer der beeindruckendsten Effekte des Films stellt wohl ein lebendig gewordener Ritter aus einem Kirchenfenster dar. Tatsächlich war dies der erste computeranimierte Effekt, der etwas menschenähnliches darstellte. Somit war dies für 1986 auch gewissermaßen revolutionär. Natürlich schafft es nach 30 Jahren nicht mehr jeder einzelne Effekt zu überzeugen, doch für das Alter des Films sind die Effekte immer noch spektakulär und beeindruckend, insbesondere im Kontext der Zeit.
Young Sherlock Holmes – Das Geheimnis des verborgenen Tempels kaufen
Zum Film gibt es Stand 16. Jänner 2021 bei Amazon.de keine Blu-ray Veröffentlichung, sondern nur eine DVD Fassung zum aktuellen Preis von 6,44€.
Filmkritk
Fazit - Nostalgische Unterhaltung auf gutem Niveau
Dieser Film stellt einen gelungenen Abenteuerfilm dar, der vollem denjenigen, die 80'er Jahre und Spielberg typische Filme wie etwas die "Indiana Jones"-Reihe mögen sehr gefallen dürfte. "Young Sherlock Holmes - Das Geheimnis des verborgenen Tempels" hat ordentliche Darsteller, gute Action und Effekte, sowie eine klasse Atmosphäre und ist somit auf jeden Fall sehenswert.
Fazit
-
Schauspieler
-
Story
-
Regie
-
Filmmusik
-
Nachbearbeitung