Wer erinnert sich nicht an die Abenteuer von Christopher Robin mit seinen Freunden Winnie The Pooh, Ferkel, I-ah und Eule. Gemeinsam erkunden sie die Welt und haben Spaß. Aber jede Kindheit endet einmal, Kuscheltiere und Spielzeug werden ersetzt durch Laptop, Videospiele, Autos und imaginäre Freunde weichen echten Freunden und einem Partner.
Story/Inhalt
Christopher Robin verlässt seine Freunde im 100-Morgen-Wald um auf College zu gehen. Doch nach den gemeinsamen Jahren kommen die Tiere nicht mehr alleine klar und müssen im ersten Winter eine schwere Entscheidung treffen: um nicht zu verhungern, muss einer von ihnen geopfert werden. Aus Zorn auf Christopher, der sie im Stich gelassen hat, schwören sie sich auch nie wieder zu sprechen. Stattdessen füllen sie sich ihre Speisekammer mit Wanderern und anderen verirrten Menschen. Als Christopher einige Jahre später zurückkehrt, um seine Freunde zu besuchen und ihnen seine Verlobte vorzustellen, macht er eine schreckliche Entdeckung. Pooh und Ferkel nehmen ihn gefangen, töten seine Verlobte und gehen dann auf die Jagd nach einigen Studentinnen, die im Wald eine Hütte gemietet haben. Selbst eine Gruppe Jäger kann ihnen nicht gegen die stummen Monster helfen.
Pooh und Ferkel finden einige blutige und teils kreative Wege ihre Opfer zu töten bevor sie sie für ihre Speisekammer einkochen, allerdings haben Genrefans schon alle mal gesehen. Und das zumeist besser gemacht. Ob Ferkel, der mit Vorschlaghammer Körper zertrümmert oder mit Ketten erwürgt, oder Pooh, der lieber mit Messer oder Händen arbeitet um Knochen zu brechen oder Körper aufzuschneiden.
Schauspieler
Ein überschaubarer Cast mit mehrheitlich unbekannten Gesichtern. Diverse „Scream-Queens“, die mehr mit nackter Haut und schrillen Schreien als schauspielerischem Talent aufwarten, ergänzt mit Nikolai Leon als Christopher Robin. Pooh und Ferkel sind verständlicherweise hinter den eher mittelmäßig gestalteten Masken verborgen, und machen mit ihrem Auftreten Leatherface oder Jason Vorhees Konkurrenz (was nicht unbedingt ein Lob ist).
Regie
Rhys Frake-Waterfield bedient sich unverblümt an klassischen Slasher- und Gore Ikonen. Pooh mit Latzhose und Holzfällerhemd könnte mit anderer Maske klar mit Leatherface (Texas Chainsaw Massacre) verwechselt werden, während die stoische Art der Verfolgung der Opfer klar von Jason Vorhees (Freitag der 13) abgekupfert wurde. Die Küche/Vorratskammer der beiden könnte von Set von Rob Zombies Haus der 1000 Leichen stammen, während Todesszenen im Pool oder mit dem Auto aus klassischen Rachefilmen wie „Ein Mann sieht rot“ (das Remake mit Bruce Willis) oder Nightmare on Elm Street angeliehen wurden. Natürlich muss man das Rad nicht neu erfinden, aber so offensichtlich recyceln ist enttäuschend.
Nachbearbeitung
Die knapp 85 Minuten Laufzeit werden voll ausgeschöpft, wobei der Höhepunkt sicher die animierten Sequenzen zu Beginn sind. Licht und Ton sind teilweise unzureichend oder schlecht gemischt. Manchmal hat man das Gefühl als ob nur mit einem Mikrofon gearbeitet wurde.
Das Bonusmaterial wartet mit einem alternativen Ende, einem Gag-Reel (wenigstens hatten sie beim Dreh anscheinend viel Spaß) und dem Trailer auf.
Musik
Keine auffallende Musik. Einzig das genretypische suspence-fördernde Gedudel zum erzwungenen Spannungsaufbau. Hier wurde, wie eben im Genre üblich, gespart.
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Filmkritk
Fazit
Wer sich seine guten Kindheitserinnerungen bewahren will, sollte die Finger hiervon lassen. Doch für Fans des Genres lohnt sich das Einschalten vielleicht schon. Das Rad wurde nicht neu erfunden, doch für eine kleine Produktion ist es ein solider Film, der eben aufgrund der Möglichkeiten an allen Ecken an seine Grenzen stößt. Aber der Film verspricht, dass Winnie the Pooh zurückkehren wird. Ich gebe dem Film (großzügig aufgerundet, mit allen Augen und Hühneraugen zugedrückt) 5 von 10 Punkten. Trailer und Promo-Material haben mehr versprochen als geliefert wird. Schade.