Disney hatte 2016 mit „Zoomania“ bereits einen großen Erfolg feiern können, sowohl an den Kinokassen, als auch bei den Kritikern. Kurze Zeit brachte uns das berühmte Animationsstudio mit „Viana“ auch schon ein neues Abenteuer, das gleichzeitig ein mehr oder weniger klassisches Disney-Musical ist. Wie gut der Film ist, erfährst du nun in unserer Kritik.
Schauspieler – The Rock kann singen
Wenn man sich so ansieht was Dwayne Johnson alles in den letzten paar Jahren in Hollywood erreicht hat, wird einem fast schwindlig, denn er spielt momentan in so vielen Projekten mit, dass man sich fragen muss wann der Mann überhaupt mal schläft. Auch hier spielt er wieder mit, als Halbgott Maui. Johnson legt dabei eine wundervolle Performance hin, durch die man die Arroganz, aber auch die Verletzlichkeit und das Charisma der Figur schön erkennen kann. Maui ist keineswegs eine klassische Heldenfigur, was es umso bemerkenswerter macht, wie gut Johnsons Stimme die Emotionen der vielschichtigen Figur widerspiegelt. Das erstaunlichste jedoch ist die Tatsache, dass The Rock richtig gut singen kann. Wer hätte das gedacht? Doch die eigentliche Hauptrolle ist natürlich Vaiana, die von Auli’i Cravalho ihre Stimme geliehen bekommt. Auch sie legt eine tolle Leistung hin und steht Johnson in nichts nach. Sie macht uns die Protagonisten erst sympathisch und schafft es innerhalb kürzester Zeit durch ihren Charme zu eine der besten weiblichen Disney Figuren zu avancieren. Die Nebenrollen sind ebenso gut besetzt, wobei Temuera Morrison und Rachel House besonders positiv auffallen.
Story – Neu verpackt
„Vaiana“ enthält tatsächlich viele klassische Handlungselemente, die schon von etlichen anderen Disney Filmen gebraucht wurden. Und doch ist hier auch viel neues, was es zu begutachten gilt. Einer der besten Aspekte des gesamten Films ist tatsächlich wie dem Zuschauer hier die polynesische Kultur und Mythologie erklärt wird. Es macht unheimlich viel Spaß sich in dieser Inselwelt zu verlieren, denn diese ist so detailreich gestaltet, dass dadurch die gesamte Handlung extrem aufgewertet wird. Außerdem sind die Charaktere schön komplex und liebenswert geschrieben, sodass man immer einen emotionalen Bezug zu den Geschehnissen hat. Weiterhin verzichtet der Film auf eine unnötige Romanze, sowie auf ein spektakuläres Finale und wählt lieber die intelligentere Route. Trotzdem, fehlt es noch ein klein wenig an Innovationen um den Plot großartig nennen zu können. Man sollte auch einige Logiklücken nicht unerwähnt lassen, die dem Film zwar nicht wirklich schaden, aber doch auffallen.
Regie – Die Richtige Mischung
Ron Clements und John Musker können stolz auf sich sein. Mit „Vaiana“ haben die beiden ein äußerst unterhaltsames Stück Film abgeliefert. Der Film hat ein perfektes Tempo, da sich Action mit dramatischen Szenen und Musical-Nummern abwechseln. Dem Zuschauer ist niemals langweilig, was für einen Familienfilm bereits großes Lob ist. Zudem waren die beiden Regisseure in der Lage besagte Musical-Nummern in einer organischen Art und Weise in die Handlung des Films einzuflechten, was schließlich nicht immer ganz einfach ist. Dazu kommen dann noch die überzeugenden Actionszenen und spaßige Comedy und schon wird einem klar, dass Clements und Musker in Zukunft noch sehr viel mehr Aufmerksamkeit kriegen werden. Bis auf ein paar selbstreferentielle Witze, die nicht so recht geglückt sind und einen etwas merkwürdig gewählten Song, gibt es hier keine Kritikpunkte.
Filmmusik – Magisch
Der Soundtrack von Lin Manuel Miranda ist schlicht und einfach fantastisch. Es gibt kaum einen Song, den man nicht sofort zu lieben lernt. Die Songs haben tolle Melodien, die einfach voneinander zu unterscheiden sind und noch dazu riesiges Ohrwurm-Potenzial. Besonders gut gefiel mir persönlich „How far I’ll go“ und „You’re Welcome“. Selbst „Shiny“, der einzige Song den ich auf diesem Soundtrack nicht liebe, ist garantiert kein schlechter Song. Er ist nur nicht ganz so genial wie all die anderen tollen Lieder, die „Vaiana“ zu bieten hat.
Nachbearbeitung – Immer besser
Disney schafft es von mal zu mal die Animation in seinen Filmen immer weiter zu verbessern. „Vaiana“ hat dabei nicht nur tolle, modernste 3-D Animation, sondern besinnt sich teilweise auch auf die gute alte 2-D Animation zurück. Die Monster und tropischen Orte, sowie alle Charaktere sehen extrem gut aus und können sich mit jedem anderen modernen Animationsfilm messen. Der einzige Grund warum es hier keine 5 Sterne von mir gibt, ist dass „Kubo – Der tapfere Samurai“ in diesem Jahr bereits beeindruckendere Animation zu bieten hatte.
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Filmkritk
Fazit - Ein Film für die ganze Familie
Vaiana ist einer dieser perfekten Familienfilme, weil er für alle Altersgruppen etwas zu bieten hat. Letztendlich ist der Film nicht ganz so düster und komplex wie manch anderer Animationsfilm dieses Jahr ( "Kubo - Der tapfere Samurai" ), doch durch den überragenden Soundtrack und die schön erzählte Geschichte, kann man einen Gang ins Kino hierfür sicherlich empfehlen.