Wir befinden uns in der Mitte des 21. Jahrhunderts. 200 Jahre zuvor wurde durch eine gigantische Sturmflut eine globale Katastrophe ausgelöst, die die Menschen zwang ins Weltall zu flüchten. Den wenigen denen es gelang, konnten sich auf dem Planeten Kepler 209 retten. Allerdings zeigte sich, dass die Atmosphäre von Kepler 209 die Menschen unfruchtbar macht. Jahre später wird eine Mission gestartet, die herausfinden soll, ob die Erde wieder bewohnbar ist. Den Eintritt in die Erdatmosphäre überleben jedoch nur die Astronautin Blake und ihr Kollege Tucker. Die Luft ist sauber und es gibt auch keine Strahlung. Jedoch sind sie nicht allein auf der Erde….
Schauspieler – Eher ein Soloprojekt
Nora Arnezeder in der Rolle der Astronautin Blake ist die zentrale Figur des Films und beweist, dass sie dieser Herausforderung durchwegs gewachsen ist. Arnezeder schafft es diesen starken Charakter glaubwürdig und authentisch zu vermitteln. Sämtliche andere Charaktere treten an dieser Stelle ein wenig in den Hintergrund und scheinen nur dem Vorantreiben der Handlung zu dienen.
Story – Nicht neu, aber spannend
Das Endzeit-Genre ist ein sehr gnädiges Genre und man kann eigentlich kaum etwas falsch machen. So ist auch die Handlung von Tides an sich nichts Besonderes und zeigt dem Zuseher nichts Neues. Trotz der Vorhersehbarkeit schafft es der Film aber eine gewisse Grundspannung aufrecht zu erhalten.
Regie -Bildstark
Tim Fehlbaum hat 2011 mit seinem Film „Hell“ – ebenfalls ein Endzeitdrama – für Aufsehen und primär positive Kritiken gesorgt. Diverse Auszeichnungen und zehn Jahre später, zeigt er erneut, dass er sein Handwerk nicht verlernt hat. Fehlbaum scheint sich sichtlich wohlzufühlen in diesem desaströsen Genre und projiziert mit Tides erneut sein Können auf die Leinwand. Beeindruckende Bilder der Leere und ein fortwährendes Gefühl der Unsicherheit zieht sich durch den gesamten Film und spiegelt wunderbar das trostlose Szenario wider.
Nachbearbeitung – Düster und trostlos
Tides zeigt sich nicht nur in der Handlung düster, sondern auch in seinem Erscheinungsbild. Ein weiß-grauer Schleier bedeckt die gesamte Szenerie und wirkt schon fast erdrückend.
Musik – Endzeitlicher Minimalismus
Die Filmmusik stammt von dem deutschen Komponisten und Musiker Lorenz Dangl, der auch schon bei Fehlbaums Debüt-Film „Hell“ mitgewirkt hat. Tides´ Filmmusik beschränkt sich auf das Wesentliche und lässt sich schon als minimalistisch beschreiben. Lang gezogene Töne und dezente, epische Percussion harmoniert perfekt mit der Handlung und treibt die Spannung nach oben.
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Filmkritk
Fazit
Tides ist ein ein bildstarker Film, der anderen Endzeit-Filmen in nichts nachsteht. Von der Handlung darf man sich keine Neuerfindung des Genres erwarten, aber dennoch zieht es einen in den Bann der trostlosen Einöde des Films, wenn man es zulässt.