In diesem Anime von Regisseur Makoto Shinkai wurde Japan nach dem 2. Weltkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion aufgeteilt. Die beiden Freunde Hiroki (Hidetaka Yoshioka) und Takuya (Masato Hagiwara) wollen den mysteriösen Turm an der Grenze des zweigeteilten Japans mit einem selbst gebauten Flugzeug irgendwann einmal selber besuchen. Als Sayuri (Yuuka Nanri), die Jugendliebe der beiden davon erfährt versprechen sich die drei Freunde gemeinsam eines Tages zum Turm aufzubrechen. Doch im Laufe des Sommers verschwindet Sayuri plötzlich und Hiroki und Takuya verlieren ihr Ziel aus den Augen und gehen getrennte Wege. Doch vor allem Hiroka kann nicht aufhören an Sayuri zu denken und 3 Jahre nach ihrem Verschwinden versucht er sein Versprechen einzulösen.
Schauspieler – Super Voice Cast
Wie auch in Shinkai’s anderen Filmen wurden die Stimmen für die Charaktere sehr gut gecastet. Insbesondere Yoshioka und Nanri überzeugen als Hiroki und Sayuri. Ihre Charaktere erhalten wohl die meisten Szenen und wirken am wichtigsten für den Verlauf des Films. Vor allem die finale Szene zwischen den beiden Charakteren weiß sehr zu überzeugen und die beiden Sprecher bringen all die tiefen Emotionen ihrer Figuren extrem gut rüber. Auch Hagiwara leistet gute Arbeit, obwohl sein Charakter nicht ganz so viel zu tun kriegt. Er schafft es trotzdem seiner Figur viel Tiefe zu verleihen. Insgesamt überzeugt der Cast in dem Film auf ganzer Linie. Ein einziger kleiner Kritikpunkt ist hier das kurze Auftreten zweier amerikanischer Figuren, deren Stimmen nicht grade sehr überzeugend klingen.
Story – Eine Sci-Fi-Liebesgeschichte
Wie die meisten von Makoto Shinkai’s Filmen ist auch „The Place promised in our early days“ vor allem ein Liebesfilm. Allerdings bedient sich der Regisseur hier wie auch schon zuvor in seinem Film „Voices from a distant star“ an dem Science Fiction Genre. Die größte Stärke der Handlung ist vor allem die Liebesgeschichte zwischen Sayuri und Hiroki, was auch glücklicherweise den größten Teil der Geschichte des Films einnimmt. Wie schon in seinen anderen Filmen beweist auch hier Makoto Shinkai wieder, dass er melancholische Liebesgeschichten mit tiefgründigen Emotionen gekonnt inszenieren kann, weshalb die dramatischen Momente des Films, insbesondere das grandiose Finale, den Zuschauer richtig berühren. Auch der Handlungsstrang um den Turm der Union, welcher scheinbar Materie aus unserer Welt mit der von Paralleluniversen ersetzt ist durchaus interessant. Allerdings ist es ebendiese Handlung, die den Film teilweise etwas zu verwirrend werden lässt und dem Zuschauer zu viele Fragen hinterlässt. Zwar wird die Verbindung zwischen Sayuri und dem Turm ansatzweise erklärt, doch trotzdem beantwortet der Film viele Fragen nicht, die man als Zuschauer nur zu gerne stellt. Allerdings ist das kein allzu großes Problem, denn selbst dieser schwächere Handlungsstrang ist trotzdem noch sehr interessant und größtenteils konzentriert sich der Film sowieso eher auf die Liebesgeschichte. Auch der Handlungsbogen rund um die politischen Verstrickungen und den drohenden Krieg wird nett in Szene gesetzt und wirkt nicht fehl am Platz. Somit ist die Handlung von „The Place promised in our early days“ nicht nur spannend und interessant für Science Fiction Fans, sondern vor allem für Fans von unkonventionellen Liebesfilmen, auch wenn dieser hier nicht unbedingt Shinkai’s stärkstes Drehbuch enthält.
Regie – Emotional und visuell überzeugend
„The Place promised in our early days“ ist wohl zusammen mit „The Children who chase lost voices from deep below“ Shinkai’s ambitioniertester Film. Nicht nur versucht er hier eine emotional packende Liebesgeschichte zwischen Jugendlichen zu erzählen, er versucht das ganze auch in einen größeren Science Fiction Film zu verpacken, der auch visuell beeindrucken soll. Tatsächlich schafft es Makoto Shinkai hier in so gut wie allen Bereichen zu überzeugen. Dass Shinkai Liebesfilme inszenieren kann, durfte man anhand seiner später erschienen Filme: „The Garden of Words“ und „5 Centimeters Per Second“ erkennen. Allerdings versucht der Regisseur in diesem Film die Romanze mit anderen Elementen wie Krieg oder der Theorie von Paralleluniversen zu kombinieren, was auch meistens nahezu perfekt klappt. Allein die Handlung um den Turm der Union und die Paralleluniversen kann nicht hundertprozentig überzeugen, da nicht genug Antworten für den Zuschauer geliefert werden. Trotzdem inszeniert Shinkai alle Handlungsstränge mit seiner Einzigartigen Animation und seinen genialen Kameraperspektiven, über die in der Kategorie Nachbearbeitung noch reichlich geschwärmt wird. Auf jeden Fall schafft es Shinkai all diese Elemente gut zu jonglieren, wobei er trotzdem nie das eigentliche Ziel vor den Augen verliert. Auch die wenigen Actionszenen innerhalb des Films sind mehr als überzeugend.
Filmmusik – Tenmon beeindruckt auf’s Neue
Wie auch schon bei vielen anderen Filmen des Regisseurs komponierte auch hier wieder Tenmon die Musik und erneut ist das Ergebnis berauschend. Zum einen finden sich im Score viele unheimlich schöne, nostalgische und romantische Töne wieder, die sehr oft vom schönen Violinenspiel begleitet wird. Einen starken Kontrast dazu bieten die beunruhigenden Töne, die immer dann erklingen, wenn sich Sayuri in ihrer Traumwelt befindet. Das große Highlight des Score’s für mich persönlich war der Track „Beyond The Clouds“, der in der finalen Szene des Films spielt und zunächst behaglich auf das Klimax aufbaut, welches sich dann in voller musikalischer Pracht entlädt. Auch der Song „Kimi no koe“ welcher bei dem Abspann spielt passt perfekt zu dem Ton des Films. Hier gibt es nichts zu meckern.
Nachbearbeitung – Visuelle Pracht
Kennt man einen Film des Regisseur’s Makoto Shinkai, dann weiß man bereits, dass alle seine Filme visuell wundervoll aussehen. Das liegt nicht nur am Detailreichtum, sonder auch an dem grandiosen Einsatz von Farben, Schatten und Reflexionen. Wenn man’s nicht besser wüsste könnte man teilweise denken, dass das auf dem Bildschirm einfach nur eine schönere Version der Welt ist, die wir sehen, wenn wir aus dem Fenster gucken. Besonders imposant wirkten auch die kurzen Actionszenen welche virtuos und gleichzeitig unheimlich schön animiert sind. Dabei merkt man glücklicherweise nie wann denn nun von Hand gezeichnet wurde und wann der Computer nachhalf, denn die Übergänge sind nahtlos. Zwar ist dies nach meiner persönlichen Meinung nicht Shinkai’s schönster Film, das wäre nach mir „5 Centimeters Per Second“, doch beide Filme sind auf einem visuell so hohen Niveau, dass „The Place promised in our early days“ trotzdem schöner ist als fast jeder andere von Hand gezeichnete Animationsfilm.
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Filmkritk
Fazit - Etwas für Jeden
Wer melancholische Liebesfilme mag sollte diesen Film sehen, wer einzigartige Science Fiction mit interessanten Konzepten mag, sollte ihn sehen und wer sich visuell etwas auf dem höchsten Niveau der Animation reinziehen will, sollte ihn auf jeden Fall sehen. Im Grunde genommen kann man diesem Film jedem empfehlen der den oben genannten Elementen nicht vollkommen abgeneigt ist, denn "The Place promised in our early days" gehört zu Shinkai's stärksten Filmen und bei einer Filmografie wie der seiner will das was heißen.
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Filmmusik
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Nachbearbeitung