Ida (Rakel Lenora Fløttum) und ihre ältere Schwester Anna (Alva Brynsmo Ramstad) ziehen gemeinsam mit den Eltern in eine Wohnung in einer Hochhaussiedlung. Aufgrund Annas´ Autismus muss Ida schon früh lernen Verantwortung zu übernehmen, um auf ihre Schwester aufzupassen. Ida sehnt sich nach anderen, gleichaltrigen Spielgefährten und lernt daraufhin den jungen Ben (Sam Ashraf) kennen. Bald treffen sie auch auf Aisha (Mina Yasmin Bremseth Asheim), die eine besondere geistige Verbindung zu Anna hat und auch Ben demonstriert Ida seine besondere Fähigkeit, die in ihm unheimliche Neigungen hervorruft….
Schauspieler
Die Rollenbesetzung der vier Kinder-Hauptdarsteller*innen hätte treffender nicht sein können. Es ist bemerkenswert zu sehen, welches schauspielerische Talent sich bereits in den jungen Darstellern*innen entfaltet hat. Die Leichtigkeit mit der zwischen den Gefühlszuständen infantiler Naivität und unheimlichen Unberechenbarkeit gewechselt wird, grenzt an Perfektion, die das gesamte Geschehen prägend beeinflusst. Überragend ist vor allem die Leistung von Alva Brynsmo Ramstad, die die Autistin Anna verkörpert und dabei in ihrer Gestik und Mimik so überzeugend agiert, dass man über die Tatsache, dass sie im realen Leben keine Autistin ist, wirklich erstaunt ist.
Story
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Entdeckung der besonderen Kräfte und wie damit umgegangen wird. Experimentartig erforschen die Kinder ihre Fähigkeiten in verschiedenen Spielen, die teilweise ins Extreme ausarten. Als Zuseher ist man hin- und hergerissen zwischen Moral und Sensationsbegierde. The Innocents zeigt ein besonderes Wesen von Gewalt und zwingt einen diese mit Kindern in Verbindung zu setzen, was unweigerlich zu Dissonanzen im Denken führt und dem Film eine ganz eigene Atmosphäre verleihen, die überladen ist mit beklemmender Unheimlichkeit und einen Spannungsbogen erzeugt, der ins Endlose zu laufen scheint.
Erwachsene sind zwar Teil der Handlung, aber nie stark mit ihr verbunden. Sie treten nur als ergänzende Rollen in Erscheinung, intervenieren kaum merkbar und die kindliche Welt bleibt nahezu unangetastet. Dadurch bleibt die Handlung auch in Extremsituationen oft unerwartet ruhig. Durch diese geringe „Störung“ der kindlichen Welt wird sie im Film besonders spürbar, da man sich als Zuseher wirklich nur mit den Kindern beschäftigt. Der phantastische Inhalt, also die Kräfte der Kinder werden nie überreizt dargestellt und wohldosiert in Szene gesetzt, sodass der Film eine gewisse Echtheit erhält, die glaubwürdig erscheint.
Regie
Der norwegische Regisseur und Drehbuchautor Eskil Vogt kreiert mit The Innocents einen Horror-Thriller ein erzählerisches und filmisches Meisterwerk. Der Einsatz von Kinderdarstellern im Horrorgenre ist zwar nicht neu und dessen Wirkung nach wie vor zielführend, aber Vogt schafft es zudem die Natürlichkeit des Infantilen trotz der Thematik aufrechtzuerhalten.
Nachbearbeitung
The Innocents ist real gehalten und verzichtet auf besondere Effekte.
Musik
Die Filmmusik stammt von dem finnischen Komponisten Pessi Levanto und umfasst 18 Stücke. Dabei handelt es sich vorwiegend um ruhige Melodien mit unheimlichen Sequenzen. Der Score verwendet typische Horrorfilm-Klangfarben, die sich am geeignetsten mit „spielerisch-unschuldigem Wahnsinn“ titulieren lässt und sich somit nahtlos in den Film einfügt.
The Innocents Trailer
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Filmkritk
Fazit
The Innocents ist ein Horror-Thriller der Meisterklasse mit herausragenden Kinderdarstellern, der jeglichen Anspruch auf das Prädikat „besonders wertvoll“ in Anspruch nimmt. Niveauvolle und fesselnde Horror-Filmkunst, die neue Maßstäbe setzt.
Fazit
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Schauspieler
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Regie
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Nachbearbeitung
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Musik