Der vierte Teil der beliebten „Terminator“ Reihe fiel 2009 bei Fans und an der Kinokasse durch. Zu Recht?
Schauspieler – Potenzial verschenkt
Christian Bale schlüpft dieses Mal in die Rolle des John Connor. Eine ausgezeichnete Wahl für eine Figur diesen Kalibers. Bale hängt sich in die Rolle auch richtig rein, das beweist wohl schon sein berühmter Wutausbruch am Set. Doch trotz allem bleibt das Gefühl, man hätte von solch einem Ausnahmeschauspieler deutlich mehr erwarten können. Ihm zur Seite steht Bryce Dallas Howard als Kate Brewster, die ihrer Vorgängerin Claire Danes aber leider auch nicht wirklich das Wasser reichen kann.
Sam Worthington muss in die schweren Fußstapfen von Arnold Schwarzenegger treten, es war übrigens James Cameron persönlich, der seinen „Avatar“-Star für die Rolle vorschlug. Auch er spielt seine Rolle solide, trotzdem hätte hier mehr drin sein können. Die größte Überraschung ist vielleicht noch Anton Yelchin als junger Kyle Reese, der mit seiner Darstellung viele Sympathiepunkte sammelt. Die weiteren Nebenrollen sind mit Moon Bloodgood, Common oder Helena Bonham Carter allesamt überaus gelungen besetzt, aber kaum jemand davon darf sein volles Potenzial entfalten.
Story – Schwach
Die Story ist hier der absolute Schwachpunkt des Streifens. Zwar spielt die Handlung endlich in der zuvor nur angedeutete Zeit nach der Apokalypse, doch übermäßig viel passiert hier nicht. Zwar setzt sich der Film auch mit durchaus ethischen Themen wie „Was bedeutet Menschlichkeit“ auseinander, allerdings auch das nur am Rande. Immerhin muss dem Film aber vorgehalten werden, dass er durchaus versucht, eine gänzlich neue Terminator-Welt zu erschaffen und nicht einfach alle Elemente der alten Filme kopiert. Dem gebürt zwar Respekt, kann aber über die vielen Storylücken nicht hinwegtäuschen.
Regie – Mittelmaß
Der Aufschrei war von Anfang an groß, als gerade ein Filmemacher wie Joseph McGinty Nichol, besser bekannt als McG, als Regisseur auserkoren wurde. Seine „3 Engel für Charlie“ Filmen glänzten nicht gerade durch Anspruch, überhaupt war dies erst sein vierter Spielfilm. Seine inszenatorische Schwäche sieht man dem Film des Öfteren an, auch geriet sein Film eindeutig zu ernst.
Allerdings beweist er in manchen Szenen auch, dass er deutlich mehr drauf hat, als man ihm zugetraut hätte. So gestaltete er doch so manch schöne Szene, die fast schon minutenlang ohne Schnitt auskommt. Hut ab, dafür.
Filmmusik – Gelungen
Die Musik stammt von Danny Elfman, der sich an Brad Fiedels Score orientiert, ihn aber auch leicht ergänzt und modernifiziert. Die Musik geriet manchmal fast schon episch und überhaupt mehr als gelungen. Danny Elfmans übliche Handschrift, besonders geprägt von seiner jahrelangen Zusammenarbeit mit Tim Burton, erkennt man hier aber kaum mehr.
Nachbearbeitung – Grandios
In Sachen Nachbearbeitung gibt es absolut nichts zu meckern. Der Film liefert perfekte Endzeitbilder, welche eindrucksvoll mit grauen und braunen Farbfiltern in Szene gesetzt sind. Natürlich weckt das alles Erinnerungen an die „Mad Max“–Reihe, dies ist aber wohl fast unvermeidbar. McG vertraut zum Glück aber nicht nur auf CGI, auch kommen wieder tolle Puppenmodelle zum Einsatz und Stan Winstons Roboter Designs sind wieder über aller Zweifel erhaben. Dies war übrigens das letzte Projekt, an dem Winston vor seinem Tod im Juni 2008 mitgearbeitet hatte. Er hat auch einen kleinen Gastauftritt im Film.
Nicht ganz so perfekt gelang der animierte Cameo-Auftritt von Arnold Schwarzenegger. Der Auftritt sorgt zwar für ein nostalgisches Gefühl, wirkt aber so nicht sonderbar überzeugend.
Filmkritk
Fazit – Unterhaltsam, aber der schlechteste Teil der Reihe
Vorsichtig gesagt hat sich die Enttäuschung über "Terminator: Die Erlösung" über die Jahre ein wenig gelegt. Natürlich ist es ohne Frage der bislang schlechteste Teil der Reihe, aber die gigantische Materialschlacht unterhält perfekt und erlöst jeden von der Langeweile. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass dies der vierte Teil einer sonst so beispiellosen Reihe ist, was das Ganze in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lässt.
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Filmmusik
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Nachbearbeitung – Grandios