„Passion“ sollte 2012 Regisseur Brian De Palmas großer Comeback-Film werden. Die Betonung liegt auf sollte, denn die Enttäuschung über den ein kleinwenig mit Erotik angehauchten Thriller hätte kaum größer sein können.
Schauspieler: Lichtblick des Films
Die Darsteller sind hier noch der Lichtblick. Romanzenprofi Rachel McAdams, Schnulzenfans aus Filmen wie „Wie ein einziger Tag“ natürlich bestens bekannt, darf hier mal eine gänzlich andere Seite von sich zeigen und kann als skrupellose Chefin durchaus überzeugen. Noomi Rapace kennen wir von dieser Seite zwar schon, etwa in „Prometheus – Dunkle Zeichen“, trotzdem macht sie ihre Sache auch ganz gut. Dennoch sollte sie sich mal fröhlichere Rollen aussuchen. Der Fokus des Films liegt ganz klar bei den beiden Frauen, Paul Anderson („Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“) als Dirk oder Rainer Bock („Inglourious Basterds“) in seiner Rolle des Polizisten sind nur nötiges Beiwerk. Als Isabelles Freundin Dani ist übrigens noch Deutschland Export Karoline Herfurth dabei.
Story: Lahm und abstrus
Während die Darsteller also durchaus ihrem Handwerk nachgehen, plätschert die abstruse Handlung nur so dahin. Das Niveau so mancher Szene darf ebenfalls in Frage gestellt werden, stellvertretend darf hier wohl die Kampagne mit der Arsch-Kamera genannt werden. Zudem verspricht der Film ein vollkommen falsches Bild. Man würde zunächst wohl einen erotisch angehauchten Psychothriller erwarten, von beiden Seiten ist in diesem kühlen Werk aber nicht viel zu sehen. Mit einem kleinen Twist gegen Ende mag der Film vielleicht noch kurz aufhorchen, doch selbst das wird noch verbockt, wenn zum Finale hin endgültig die Grenze zwischen Wahn und Realität verschwindet.
Regie: Brian De Palma im Schatten seiner selbst
Regisseur Brian De Palma verdanken wir Klassiker wie „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“, „Scarface“ oder „Mission: Impossible„. Seit „Redacted“ (2007) hatte der Mastermind allerdings keinen Film mehr gedreht. Mit „Passion“, dem Remake des französischen Thrillers „Love Crime“ von Alain Corneau, wagte er 2012 schließlich ein Comeback. Wir wissen nicht was den sonstigen Thriller-Spezi hier geritten hat, selbst die Anspielungen auf Alfred Hitchcock können den Streifen nicht retten.
Filmmusik: Lahm
Die Filmmusik übernahm der Italiener Pino Donaggio, seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur De Palma begann bereits im Jahre 1976 mit „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“. Donaggio wäre ansonsten sicherlich ein fähiger Komponist, hier hat er sich aber sicherlich nicht mit Ruhm bekleckert. Kein einziges interessantes Thema, die Musik unterstreicht sogar noch das lahme Erzähltempo des Streifens.
Nachbearbeitung: Billig
Zum Glück verzichtet „Passion“ wenigstens auf Spezialeffekte, die aufgrund des niedrigen Budgets sicherlich zum Fürchten gewesen wären. Auch sonst sieht der Streifen bildtechnisch einfach nur billig aus, ein Wunder dass es dieser sogar in die Kinos schaffte.
Filmkritk
Fazit: Ein Film für die Müllpresse
Das Wort "Passion" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Leiden, das einzige Leiden verursacht hier allerdings der Film selbst. Stellenweise ist dieser einfach unerträglich, wer schon lange keinen schlechten Film mehr gesehen hat, bekommt hiermit einen Geheimtipp. Ein Gnadenpünktchen gibt es nur noch für die tollen Darsteller.
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Filmmusik
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Nachbearbeitung: Billig