Die Verfilmung von James Dashners erstem Teil seiner Maze Runner Romantrilogie war 2014 eine willkommene Abwechslung im sonst recht übersättigten Fach der Jugendbuchverfilmungen. Kann die Fortsetzung „Maze Runner 2 – Die Auserwählten in der Brandwüste“ das Niveau halten?
Schauspieler – Toll, auch wenn die ganz großen Namen fehlen
Hauptdarsteller Dylan O’Brien fiel schon im Vorgänger positiv auf, auch hier kommt seine sympathische Ausstrahlung wieder perfekt zur Geltung und man nimmt ihm die Rolle des Anführers sofort ab. Thomas Brodie-Sangster, Ki Hong Lee sowie Kaya Scodelario nehmen ihre Rollen ebenfalls wieder auf, auch wenn gerade Scodelario trotz an und für sich wichtiger Rolle immer noch merkwürdig blass und im Hintergrund bleibt und viel zu kurz kommt.
Ansonsten ist hier wieder besonders der Einfluss der Hit-Serie „Game of Thrones“ spürbar stark. Nicht weniger als 3 Schauspieler daraus haben hier eine Rolle. Neben dem bereits genannten Thomas Brodie-Sangster tritt hier „Kleinfinger“ Aidan Gillen als Mr. Jansen auf und erfreut auch hier mit seiner einschüchternden Darstellung. In einer kleinen Nebenrolle ist auch noch „Missandei“ Nathalie Emmanuel dabei. Auch wenn dennoch die ganz großen Namen fehlen, weitere gelungene Neuzugänge wie Giancarlo Esposito oder Rosa Salazar wiegen das wenigstens etwas auf. Und Patricia Clarkson ist als WCKD-Chefin wieder unheimlich gut.
Story – Eher schwach
„Die Auserwählten in der Brandwüste“ unterscheidet sich grundlegend von seinem Vorgänger. Nun müssen Thomas und seine Freunde keinem Labyrinth mehr entfliehen, die Story Motive sind nun völlig andere. Das neue Setting weiß auch sofort zu gefallen, dennoch hat der Film grundlegend nicht allzu viel zu erzählen was die Länge von 131 Minuten keineswegs rechtfertigt. Buchfans werden sich zudem noch über einige massive Handlungsänderungen wundern bzw. ärgern.
Regie – In Ordnung
Wie im Vorgänger zeichnet Wes Ball für die Regie verantwortlich. Ball gelingt es auch hier wieder einige bemerkenswerte Spannungsmomente zu zaubern, auch geriet sein Inszenierungsstil glücklicherweise nicht ganz so brav wie heute leider fast schon üblich. Das Budget wurde deutlich aufgestockt, nun konnte Ball aus den Vollen schöpfen. So weist der Film deutlich mehr Schauwerte als der Vorgänger auf, leider bleibt dabei aber die Charakterentwicklung etwas auf der Strecke.
Filmmusik – Toll
Den Soundtrack verdanken wir wie im Vorgänger John Paesano, wie zuvor macht er seine Sache wieder mehr als ordentlich. Der Score ist kraftvoll und effektiv eingesetzt.
Nachbearbeitung – Fast schon zu viel des Guten
Das höhere Budget sieht man dem Film sofort an. Der CGI-Anteil hat deutlich zugenommen, meist sieht das dann auch wirklich toll aus. Leider setzt der Film aber fast schon ein wenig zu sehr auf Effekte, weniger wäre manchmal mehr gewesen. Da man zudem im Zombiefach die letzten Jahre reichlich zu sehen bekommen hat, glänzen die zombieartigen Wesen im Film nicht gerade durch Originalität. Mit den Greavern aus dem ersten Teil können sie nicht mithalten.
Filmkritk
Fazit – Nicht so gut wie Teil 1, aber unterhaltsam und spannend
Auch wenn der Film insgesamt nicht ganz an den Vorgänger heranreicht, ein mehr als solider und unterhaltsamer Genre-Beitrag. Eine klare Empfehlung für jeden dem der erste Teil gefallen hat und unbedingt wissen will wie es weiter geht.