50 Jahre James Bond! Zu diesem Jubiläum bescherten uns die Macher einen der besten Filme der gesamten Reihe. Was „Skyfall“ so fantastisch macht, erfährt ihr hier.
Schauspieler – Herausragend
Daniel Craig wird einfach von Bond zu Bond immer besser. Hier gibt er sich kantig wie Connery, verletzlich wie Lazenby, ironisch wie Moore, kalt wie Dalton und gestylt wie Brosnan. So gesehen also der ultimative Bond, auch dass er hier sogar weinen darf, wäre zu Connerys Zeiten etwa unvorstellbar gewesen. Neben Craig glänzt Javier Bardem, der hier eine dermaßen starke und diabolische Performance liefert, dass er sich mit seiner Figur mit den Kultbösewichten Goldfinger oder Blofeld in eine Reihe stellt. Einen kleinen Rückschritt gibt es bei den Bondgirls. Bérénice Marlohe ist schnell wieder vergessen und hat für die Story kaum Belang, Naomie Harris kann da als neue Miss Moneypenny deutlich mehr Eindruck hinterlassen. Auch Q kehrt zurück, dank Ben Whishaws gelungener und differenzierter Darstellung gelingt auch das spielend. Die großartige Judi Dench bekommt zu ihrem Abschied ihren größten Auftritt spendiert und nutzt diese Chance voll und ganz aus. Als ihr Nachfolger wird hier schon der fabelhafte und überaus würdige Ralph Fiennes eingeführt.
Wertung: 4/5 Sternen
Story – Packend und persönlich wie nie
„Skyfall“ bietet eine starke und kluge Story, die zudem noch durch das Wiedersehen mit alten Bekannten aus 50 Jahren Bond garniert wurde. Moneypenny und Q fügen sich perfekt in die Handlung ein, selbst der klassische Aston Martin DB5 bekommt wieder einen großen Auftritt. Bond selbst wird hier zunächst als gealterter Agent dargestellt, der den Herausforderungen nicht mehr gewachsen wird, auch gräbt der Film tief in Bonds Vergangenheit. So etwas gab’s noch nie und verleiht der Figur neue Charakterzüge und viel Tiefe. Auch Bonds Beziehung zu M wird noch einmal groß thematisiert und bekommt gegen Ende eine herzzerreißende Tragik. Ein wenig Kritik muss aber dennoch sein. Denn solch einen großartigen Widersacher der Film auch hat, Silvas weitreichender Plan wirkt leider einfach ein wenig zu gut durchdacht. Schade ist auch, dass der Streifen die beiden Vorgänger komplett außer Acht lässt.
Wertung: 4/5 Sternen
Regie – Stilvoll und bildgewaltig
Die Regie von Craigs drittem Bondeinsatz traute man dem Oscar-prämierten Briten Sam Mendes an. Eine exzellente Wahl, Mendes reichert dem zeitgemäß-modernen Bond subtil mit Elementen der klassischen Ära an und gibt den Figuren genügend Raum zur Entfaltung. Zudem liefert er äußerst einfallsreiche und spektakuläre Actionszenen, setzt aber zum Glück nicht nur auf solche, sein Hauptaugenmerk liegt stets bei der Geschichte. Für die nimmt er sich wirklich Zeit, manche meinen gar zu viel.
Auch die imposante Kameraführung von Roger Deakins muss hervor gehoben werden. Hier werden echte Gemälde auf die Leinwand gebannt, visuell war ein 007 noch nie auf solch einer hochästhetischen Bildsprache. Somit wurde eine kultige, oft aber auch recht flache Blockbuster-Franchise nahe zur Kunst gehoben.
Wertung: 4/5 Sternen
Filmmusik – Oscar-prämiertes Titellied und einprägsamer Score
Adeles Titelsong wurde zum Welthit und wurde sogar mit einem Oscar ausgezeichnet. Ein wirklich eindrucksvoller Song, viele sehen darin auch eine Hommage an Shirley Basseys Klassiker. Mit der eindrucksvollen und herrlich klassischen Titelsequenz funktioniert der Song sogar noch besser. Der fünfmalige Bond-Komponist David Arnold wurde hier durch Thomas Newman ausgetauscht, der mit Mendes bereits zuvor bei vier Filmen zusammengearbeitet hatte. Newman macht das wirklich exzellent und weiß auch die klassische Bond-Melodie äußerst wirkungsvoll einzusetzen.
Wertung: 5/5 Sternen
Nachbearbeitung – Fabelhaft
Was schon Craigs Vorgängerfilme auszeichnete, setzt „Skyfall“ konsequent fort. Auch hier gibt es keine Spur von peinlichem Digital-Getrickse, stattdessen ist der Film prall gefüllt mit feinster handgemachter Action.
Wertung: 4/5 Sternen
Filmkritk
Nicht nur kommerziell erfolgreich, sondern auch künstlerisch überzeugend
"Skyfall" bietet alle Zutaten für ein richtig gutes Bondabenteuer, darüber hinaus aber auch noch vieles mehr. Endlich gibt es mal wieder eine starke Story, einen charismatischen Schurken und selbst der selbstironische Humor der klassischen Bond-Streifen blitzt wieder auf. Auch das Ende ist einfach Nostalgie pur und dürfte so manchen Fan entzücken. Dieser Bond setzt neue Maßstäbe und führt die Reihe in neue Sphären, mit 1,1 Milliarden Dollar ist dies sogar der mit Abstand erfolgreichste Film der Reihe. Ein echtes Highlight der Reihe und schon jetzt ein Klassiker!
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Filmmusik
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Nachbearbeitung