„Der Spion, der mich liebte“ ist Roger Moores dritter und bester Auftritt als James Bond. Schon der legendäre Beginn macht das deutlich. Dort endet eine grandiose Skiverfolgungsjagd mit einem der bis dato größten und spektakulärsten Stunts der Filmgeschichte. Der Sprung vom Mount Asgard, der mit dem Fallschirm in Form eines Union Jack abgefangen wird. Mit diesem Stunt, nach eigenen Angaben der bisher teuerste der Filmgeschichte, stellte Rick Sylvester sogar einen neuen Weltrekord im Base Jumping auf. Doch auch der Rest des Films hat sich den Eintrag in die Annalen der „Bond“-Reihe redlich verdient. Warum das so ist, das erfährt ihr hier.
Schauspieler – Moore verschmilzt mit seiner Rolle
Hauptdarsteller Roger Moore findet hier endlich perfekt in seine Rolle, ähnlich wie damals Connery bei seinem dritten Einsatz. Er spielt Bond mit einer einzigartigen Leichtigkeit und Selbstironie, zudem legte man ihm hier herrlich geschliffene Dialoge in den Mund. Nebenbei darf Barbara Bach als Bondgirl Anja Amasova einen echten Charakter spielen, sie ist kein willenloses Püppchen und muss auch selbst Opfer bringen, was Bach auch ganz ordentlich auf die Leinwand bringt. Den größenwahnsinnigen Bösewicht Stromberg gibt der deutsch-österreichische Schauspieler Curd Jürgens. Ein toller Bösewicht, allerdings stiehlt ihm Richard Kiel als Beißer die Show. Denn der Hüne mit Stahlgebiss ist wohl der markanteste Handlanger der „Bond“-Reihe und wurde fast schon zu einer Ikone der Popkultur.
Story – Nach Schema F, aber dennoch unterhaltsam
Erstmalig in der Geschichte der Reihe wurde ein völlig eigenständiges Drehbuch geschrieben, welches keine Elemente aus Flemings Roman aufgreift. Wirklich nur der Titel ist geblieben. Die Macher konnten sich also gänzlich austoben, auch wenn letztendlich vieles ein wenig an „Man lebt nur zweimal“ erinnert. Dennoch wartet die Geschichte mit einigen Kniffen und völlig verrückten Ideen auf. Man denke doch nur an Bonds neuem Dienstwagen, dem weißen Lotus Esprit, der nicht nur fahren, sondern auch schwimmen und tauchen konnte. So etwas hatte man damals noch nie gesehen, kein Wunder dass das Auto Kultstatus erreichte und als Spielzeugmodell lange Zeit der Renner war. Zudem spiegelt die Figur der Anya wunderbar das sich wandelnde Bild der Frau zu dieser Zeit wider.
Regie – Toll
Die Regie übernahm wieder Lewis Gilbert, mit „Man lebt nur zweimal“ hatte dieser ja bereits schon mal einen Bondfilm inszeniert. Gilbert gelingt es hier durchaus etwas wirklich Eigenständiges zu schaffen und nicht auf einen gerade angesagten Zug aufzuspringen. Gerade das gelang Guy Hamilton mit seinen letzten beiden Filmen nämlich leider nicht.
Filmmusik – Geht ins Ohr
Hauskomponist John Barry pausierte hier einmal mehr, Marvin Hamlisch übernahm für ihn. Ein absolut gelungener Score, höchstes Lob verdient auch noch der Titelsong. Selten machte es jemand besser als Carly Simon, ihr Song „Nobody does it better“ war sogar für den Oscar nominiert.
Nachbearbeitung – Für damalige Verhältnisse grandios
Was heute am Computer entsteht, wurde damals mit mühevoller Handarbeit erstellt. Für gut 2,5 Millionen Dollar entstand in den Pinewood Studios in London die bis dato größte Filmhalle der Welt, in der das fantastische U-Boot auch tatsächlich gebaut wurde. Eine absolut realistische Kulisse, bei der Beleuchtung der Tankerszenen hatte übrigens sogar Regiemastermind Stanley Kubrick seine Hände im Spiel. Die versenkbare Stadt Atlantis ist dagegen aber leider leicht als Modell zu erkennen.
Filmkritk
James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte
"Der Spion, der mich liebte" ist schlicht und einfach ein echtes Spektakel. Es gibt wieder reichlich einfallsreiche Gadgets (schussfähiger Schistock), atemberaubende Action und goldige Dialoge. Ganz klar Moores bester Bondstreifen, auch Moore selbst nennt diesen seinen besten Film. Einfach großartig. Fazit: Entertainment pur
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Nachbearbeitung