2 Jahre nach „GoldenEye“ musste der Nachfolger „Der Morgen stirbt nie“ beweisen, dass dessen Erfolg keine Eintagsfliege war. Das gelang, auch wenn der Streifen das Pech hatte, am selben Tag wie „Titanic“ im Kino zu starten. Der Erfolg stimmte also, die Qualität auch?
Schauspieler – Zumeist toll, aber der Bösewicht ist fehlbesetzt
Pierce Brosnans geht in seiner Rolle wieder voll auf, an seiner Leistung gibt es auch hier wieder überhaupt nichts auszusetzen. Auch Michelle Yeoh darf in ihrer Rolle glänzen, solch ein schlagfertiges Bondgirl gab es schon lange nicht mehr. Weit weniger überzeugen kann hier Teri Hetcher, übrigens zur Drehzeit im dritten Monat schwanger, die als Paris Carver relativ blass bleibt. So verhält es sich leider auch mit dem Bösewicht, Jonathan Pryce wird zur richtigen Lachnummer. Zunächst wäre übrigens Anthony Hopkins für diese Rolle vorgesehen gewesen.
Als Hilfsbösewicht ist auch noch der Deutsche Götz Otto dabei. Beworben hatte er sich mit den bescheidenen Worten: „Ich bin groß. Ich bin böse. Ich habe blonde Haare und bin Deutscher.“ In etwa so lässt sich aber leider auch seine Rolle zusammenfassen. Judi Dench gibt wieder eine famose M ab, auch Samantha Bond und Desmond Llewelyn füllen ihre Rolle gewohnt souverän aus. Auch Joe Don Baker kehrt noch einmal in seine Rolle des Jack Wade zurück.
Wertung: 4/5 Sternen
Story – Schwach
Mit Ian Flemings Werken hat der Film nichts am Hut, selbst der Filmtitel hat keinen Bezug zu Bonds Erfinder. Vielleicht hätte man sich aber doch ein wenig daran orientieren sollen, denn in der Handlung liegt der große Schwachpunkt des Films. Schon der Vorgänger glänzte nicht gerade mit einer besonders ausgefeilten Handlung, was allerdings hier geboten wird, ist kaum mehr nennenswert. Einen dritten Weltkrieg anzetteln, nur um die Einschaltquoten von Zeitungen und Newsformaten in die Höhe zu treiben? Das klingt nicht nur lächerlich, sondern ist es leider auch. Darüber hinaus gab einen solch langweiligen und stereotyp gezeichneten Fiesling in einem Bondfilm zuvor schon lange nicht mehr.
Wertung: 2/5 Sternen
Regie – So geht Action!
Mit einer schlechten Story zu arbeiten, ist immer schwierig. Bond-Novize Roger Spottiswoode versucht daraus dennoch das Beste zu machen. Immerhin gelangen ihm hier viele fantastische Actionszenen und einige starke Spannungsmomente. Schon mal zwei wichtige Zutaten für einen richtigen Bondfilm!
Wertung: 3/5 Sternen
Filmmusik – Gelungen
Die Filmmusik wurde erstmalig von David Arnold komponiert. Der macht seine Sache auf jeden Fall besser als sein Vorgänger und orientiert sich wieder weitaus mehr an John Barrys Stil. Sheryl Crows Titelsong ist nicht perfekt, aber immer noch mehr als in Ordnung.
Wertung: 4/5 Sternen
Nachbearbeitung – Solide
Der Film arbeitet viel mit Modellen und kleineren Computertricks. Meist sieht das im fertigen Film auch ganz gut aus, gerade die Weltraum Aufnahme hätte man aber deutlich besser machen können.
Wertung: 3/5 Sternen
Filmkritk
Fazit – Ein gewohnt rasantes sowie elegantes Actionfeuerwerk
Mit "Der Morgen stirbt nie" gelang ein routinierter und bestens unterhaltender Beitrag zur erfolgreichen Agentenreihe. Das exotische Setting erfreut, auch sonst bietet der Film die üblichen Zutaten für einen richtigen Bondfilm. Aber die arg zusammengestückelte Handlung trügt das Bild leider etwas, auch das Product Placement war selten so penetrant wie hier. Im Hinblick auf die Gesamtreihe reiht sich der Film somit eher im Mittelfeld ein.
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Filmmusik
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Nachbearbeitung