Helden der Wahrscheinlichkeit erzählt eine Geschichte voller Zufälle, die eigentlich gar keine sind und irgendwie dann doch. Ex-Offizier Markus (Mads Mikkelsen) trauert um seine Frau, die bei einem Zugunfall ums Leben gekommen ist. Seine Tochter Mathilde (Andrea Heick Gadeberg), die den Tod ihrer Mutter miterlebt hat, verlangt nun seine volle Aufmerksamkeit. Ohnehin schon überfordert vom zivilen Leben, erscheinen plötzlich eines Tages drei Männer vor seiner Tür. Einer davon ist Otto (Nikolaj Lie Kaas) – ein Mathematiker, der ebenfalls in dem Unglückszug saß, ja ihr sogar noch seinen Platz angeboten hatte. Er und seine Kollegen Lennart (Lars Brygmann) und Emmenthaler (Nicolas Bro) sind überzeugt davon, dass der Unfall kein Zufall war, sondern ein überlegter Anschlag. Markus und das schräge Trio schmieden nun ihren eigenen Racheplan…
Schauspieler – Starke Charaktere
Mads Mikkelsen (Der Rausch), der schon in einigen anderen Filmen von Regisseur Anders Thomas Jensen, wie etwa Adams Äpfel, Dänische Delikatessen oder Men & Chicken zu sehen war, muss man eigentlich nicht mehr groß erklären. Sein Auftreten verleiht jedem Charakter Charisma und Tiefe, als wäre es selbstverständlich. Die Rolle des wortkargen Offiziers hätte kaum besser besetzt werden können. Dennoch lassen sich seine Schauspielerkollegen Nikolaj Lie Kaas, Lars Brygmann und Nicolas Bro nicht in seinen Schatten stellen. Ihr Auftreten als intelligentes, manchmal etwas schusseliges Trio verleiht dem Film die richtige Dosis an Humor, dessen Ausflüge ins Zynische eine erfrischende Abwechslung bietet.
Story – Gegensätzlich, aber kompatibel
Der Film ist eine Mischung aus Action, Komödie, Thriller und etwas Drama, wird aber mit einer Ruhe und Freundlichkeit erzählt. Die Geschichte ist nicht neu, aber anders erzählt – stützt sich vor allem auf seine Darsteller, die verschiedener nicht sein könnten. Doch ist es genau diese Ambivalenz, die im Zuseher die Neugier auf die nächste Szene erweckt. Typischer dänischer Humor, der auf eine der Sache innewohnenden Ruhe trifft.
Regie – Dänische Filmkunst
Regisseur Anders Thomas Jensen schafft es erneut den dänischen Film aufleuchten zu lassen und erinnert daran, dass es nicht nur Hollywood gibt. Jensen erzeugt Emotionen, die ergreifend sind, aber einen nicht (allzu) traurig stimmt. Helden der Wahrscheinlichkeit unterhält, setzt sich aber auch mit den dunklen Seiten des Lebens auseinander.
Nachbearbeitung – Düster und ruhig
Der Film weist die typische skandinavische Düsterheit auf oder zumindest Züge davon. Auf viel Glanz und Augenwischerei wird verzichtet. Helden der Wahrscheinlichkeit kommt aber auch ohne signifikante Effekte aus. Hektische Schnittfolgen werden spürbar vermieden und geben dem Zuseher die Zeit Szenen auf sich wirken zu lassen.
Musik – Zurückhaltende Sänfte
Die Filmmusik stammt von Jeppe Kaas, einem dänischen Komponisten und Schauspieler, der schon in einigen anderen Produktionen mit dem Regisseur Anders Thomas Jensen zusammengearbeitet hat. Musikalisch hält sich das Werk in Grenzen, versteckt sich eher leise im Hintergrund bestimmter Szenen.
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Filmkritk
Fazit
Helden der Wahrscheinlichkeit ist ein wunderbares Werk, dass einem mit Ruhe, Humor und Action charmant um den Finger wickelt. Kann man zuhause genießen, ist aber definitiv eine Empfehlung für einen Kinobesuch!