Goblins sind normalerweise die Schurken aus der zweiten Reihe in Fantasy-Filmen, als Handlanger von Orks, Magiern. Die Cousins der Elfen haben aber auch einen mythologischen Hintergrund. Als Waldwesen sind sie verschlagen, manchmal großzügig wenn man ihnen einen Handel vorschlägt – doch jeder Handel hat seinen Preis. Und kein Handel hat keinen Haken.
Story/Inhalt
Nachdem sie in ihrer Londoner Wohnung überfallen werden, zieht es Jamie und seine schwangere Frau Maya in ein Häuschen im ländlichen Irland, das Jamie von seiner Tante geerbt hat. Doch von Anfang an kommt ihnen einiges seltsam vor, was sie aber als irische, ländliche Schrulligkeit abtun. Doch als Owen Whelan, der geistig zurückgebliebene Sohn einer Baufirma, die ihr Haus reparieren soll, Maya angreift, tauchen die Waldwesen auf und eilen ihr zu Hilfe. Doch das ruft die anderen Mitglieder der Whelan-Familie auf den Plan, die nachts zuschlagen. Maya bittet die Goblins erneut um Hilfe, und bietet ihnen einen Handel an. Doch als er fällig wird, muss Maya sich entscheiden: gibt sie den Goblins ihr Kind, oder stellt sie sich zum Kampf.
Den ersten Goblins sieht man bei einer Laufzeit von 104 Minuten erst nach einer guten Stunde. Auch plätschert die Handlung in dieser ersten Stunde zäh dahin um sich dann in einem blutigen (Vor)-Finale zu entladen. Dann folgen noch einmal 20 Minuten, die den Film beenden. Allerdings war erfahrenen Zusehern schon davor klar wie es enden wird (muss). Dass die Goblins erst spät gezeigt werden, könnte noch als Tribut an Stephen Spielbergs „Jaws“ gesehen werden (da tritt der Hai auch erst nach gut einer Stunde erstmals im Bild auf), doch als Maya den Handel vorschlägt ist klar was die Goblins verlangen werden und was sie nicht bereit sein wird zu geben.
Schauspieler
Hannah-John-Kamen ist den meisten Leuten wohl aus den Serien „Game of Thrones“, „Black Mirror“ oder „Killjoys“ bekannt, zuletzt war sie als Jill Valentine im letzten Versuch dem Resident Evil Franchise neues Leben einzuhauchen, zu sehen. Douglas Booth spielte unter anderem im Walchowski-Flopfilm „Jupiter Ascending“ oder dem nicht erfolgreicheren „Stolz und Vorurteil und Zombies“ mit.
Danebst treten noch ein weiterer „Game of Thrones“-Recke an: Kristian Nairn (Hodor) als Owen Whelan, und „1917“-Star Chris Walley als sein Bruder Killian. Ergänzt wird die Familie durch Star Trek Legende Colm Meaney, der eigentlich fast immer gecastet scheint wenn nach einem Iren gefragt wird.
Und genau darin liegt das Problem: obwohl zusammengenommen eine beachtliche Vita hinter dem Cast steckt, ist keiner der A-Riege dabei und dadurch fehlt das Charisma um den Film über die gesamte Länge zu tragen. Leider nur 3 von 10 Punkten für den Cast.
Regie
Jon Wright lieferte das Drehbuch und die Regie für den 2012 überraschend frischen Horrorspaß Grabbers (wo betrunkene Iren die Invasion durch Weltraumoktopusse dadurch abwehren, dass sie sich betrinken), oder Filme wie Robot Overlords. Zuletzt arbeitete er vor allem in Serien, was man auch merkt. Wright ist es gewohnt aus kleinem Budget das beste herauszuholen, doch die dazu nötigen Kompromisse zeigen sich im Endergebnis und schmälern den Film. Solide Arbeit, doch die Erwartungen können nicht auf ganzer Linie erfüllt werden. Darum 6 von 10 Punkten für die Regie. Wright sollte bei Serien bleiben, wo er bessere Arbeiten liefert.
Nachbearbeitung
Die Aufmachung der Goblins ist für ein Projekt mit geringem Budget gut gelungen. Im Stile der klassischen Monsterfilme der 50er sind hier Puppen zum Einsatz gekommen. Und natürlich wird weder bei den Toden der Goblins als auch den Whelans nicht an Blut und Effekt gespart.
Das Bonusmaterial setzt sich mit der Aufmachung der Goblins, sowie einigen Trailern und Blicken hinter die Kulissen. Gesamt hat die Aufmachung 7 von 10 Sternen verdient.
Musik
Im gesamten Film gibt es keinen erwähnenswerten Einsatz von Musik, weder als Hintergrund noch als Theme. Darum keine Wertung in diesem Bereich.
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Filmkritk
Fazit
Der deutsche Titel „Goblins – Tödliche Biester“ ist irreführend. Der Originaltitel „Unwelcome“ hätte sich aber wohl nicht verkauft. Auch wenn die Goblins ein blutiges Schlachtfest liefern, erwartet man mehr kleine Plagegeister. Das Böse hier sind einfache Menschen, die aber eigentlich nur ihre eigenen Interessen vertreten. Wer einen Monsterfilm erwartet ist ebenso falsch bei diesem Film wie Personen, die in Goblins die Wesen aus den Welten von Harry Potter oder Herr der Ringe suchen. Gesamt verdient der Film 5 von 10 Punkten.