Die Ghostbusters sind zurück in New York und holen zum nächsten Schlag gegen eine böse Entität aus, die die Welt beherrschen will. Viel Retro und hohe Erwartungen von Seiten der Fans – doch werden die Geisterjäger dem Ruf gerecht, oder geht nur der Anrufbeantworter ran?
Story/Inhalt
Die Familie Spengler ist zurück in New York und setzt die Arbeit als Geisterjäger fort. Doch langsam wird der Geistertank voll, sodass eine alternative Lagerstätte für die Geister gefunden werden muss. Zum Glück hat Alt-Geisterjäger Winston bereits ein Institut mit einem großen Speicher gegründet und erforscht dort die Geister.
Durch Zufall landet ein uraltes Artefakt in den Händen eines anderen Senior-Geisterjägers. Ray bringt es sofort zu den Forschern, doch es ist zu spät. Ein uralter Dämon ist bereit, aus seinem Gefängnis auszubrechen und die Macht an sich zu reißen. Gemeinsam mit dem ursprünglichen Besitzer des Artefakts machen sich die Geisterjäger erneut auf den Weg, um New York zu retten.
Leider braucht der Film sehr lange um Fahrt aufzunehmen, und man muss schon sehr blind sein um die offensichtliche Lösung des Problems nicht schon früh zu erkennen. Leider fehlt vieles vom Charme des Vorgängers, und die Charaktere entwickeln sich auch nicht wirklich weiter. Ghostbusters stolpert über die eigenen Füße, ist zwar unterhaltsam, aber kann den Erwartungen nicht gerecht werden. Die Story hat nur 5 von 10 Punkten.
Schauspieler
Die Familie Spengler, inklusive Ersatzvater Gary Grooberson – sind unverändert zurück: Paul Rudd, Carrie Coon, Finn Wolfhard und Mckenna Grace. Dasselbe gilt für die alten Ghostbusters: Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson und Annie Potts. Außerdem sind die Teenager und „Ehrenghostbuster“ Celeste O’Connor (Lucky) und Logan Kim (Podcast) mit am Start.
Neu hinzu kommen Patton Oswald (King of Queens) als Experte für antike Sprachen und Emily Alyn Lind als Melody, einem Geist, der sich mit Phoebe anfreundet. Kumail Nanjiani (Marvels Eternals, Obi-Wan Kenobi) tritt als Nadeem auf und ergänzt die Ghostbusters als „Wächter der Flamme“. Auch darf Slimer wieder auftreten – allerdings zu kurz und in einer Szene, die man getrost hätte weglassen können.
Der Cast funktioniert leider nicht so gut wie im ersten Teil. Vor allem zwischen der Spengler-Familie scheint die Chemie verpufft zu sein, und die Handlung rund um Paul Rudd ist vollständig vernachlässigbar und verläuft mehrheitlich im Sand. Das ist vor allem der Story geschuldet, der Cast erspielt sich immerhin 7 von 10 Punkten.
Regie
Jason Reitman wurde kurzfristig ausgebootet und war nur mehr als Produzent an Bord. Stattdessen übernahm Gil Kenan das Ruder. Der eher unerfahrene Regisseur (City of Ember, Poltergeist (2015)) kann die Story leider nicht retten. Sie wirkt unvollständig wie ein schlecht konstruiertes Frankensteinmonster: also als ob man verschiedene Skripts zusammengenäht hätte um zumindest den Anschein eines vollständigen Films zu erwecken. Doch fast alles, was im Trailer gezeigt wurde, passiert im letzten Viertel (!) des Films. Das erste Drittel soll die Story zwar vorbereiten, doch abgesehen vom Intro um 1910, das das eisige Böse zeigt, ist der Rest vernachlässigbar.
Auch bei Effekten und Kameraführung lässt Gil Kenan viel zu wünschen übrig. Der Auftritt von Slimer ist zum Fremdschämen und tut dem beliebtesten Geist der Franchise keinen Gefallen. Leider enttäuscht Kenan, der nur mäßig kopiert und keine eigene Note setzen kann. Großzügige 2 von 10 Punkten.
Nachbearbeitung
Trailer und Marketing versprechen etwas, das im Endprodukt kaum vorkommt. Zwar sind die Geister mit modernem CGI lebendiger wie vor vierzig Jahren, doch Effekte lösen das Problem einer fehlenden Story nicht. Es besteht Hoffnung, dass bei der Blu-ray einiges im Bonusmaterial nachgeliefert wird. Aber die Kinoversion hat nur 5 von 10 Punkten verdient.
Musik
Abgesehen von den klassischen Themes der Ghostbusters wird hier bei der Musik gespart. Mickey & Sylvia performen „Love is strange“, aber das war’s dann auch schon. Zu wenig um Punkte zu vergeben
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Filmkritk
Fazit
Der Trailer und das Marketing haben viel versprochen, jedoch erschreckend wenig gehalten. Ghostbusters Frozen Empire ist eine typische, schnell aus der Hüfte geschossene Fortsetzung, die einfach mehr Vorbereitung gebraucht hätte, um ein rundes Ghostbusters-Abenteuer erschaffen zu können. So wurden hier Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt wurden – und das Endergebnis schmeckt wie aufgewärmtes Diner-Essen vom Vortag. Mehrmals blitzen gute Ideen oder Ansätze auf, doch insgesamt scheitert das Frozen Empire. Muss am Klimawandel oder dem vollen Geisterspeicher liegen – in den Achtzigern haben wir uns keine Gedanken darüber gemacht. 5 von 10 Punkten, und die Hoffnung auf Besserung.