Ein weiterer Beitrag zur (gefühlten) Retro-Welle, mit der positive Kindheitserinnerungen als Köder genutzt werden um uns ins Kino zu locken. Nur bedeutet hier, dass „Retro“ auf einem Spiel von 2014 basiert, dass in den 1980ern verortet ist. Trotzdem: blutrünstige Roboter kann man sich geben.
Story/Inhalt
Mike hat sein Leben nicht wirklich im Griff. Nach dem Tod seiner Eltern hat er die Fürsorge für seine Schwester erhalten, kämpft aber selbst mit einem Kindheitstrauma, nachdem sein Bruder entführt und niemals gefunden wurde. Seine Tante versucht das Fürsorgerecht an sich zu reißen, aber nur um den Scheck zu kassieren. Dass Mike keinen Job länger halten kann, unterstützt ihr Anliegen. Deshalb muss er den Job als Nachtwächter in einem seit Jahren geschlossenen Restaurant annehmen. Dort trifft er nicht nur auf die junge Polizistin Vanessa, die auf ihren Streifen vorbeischaut, sondern auch auf eine Reihe von Animatronics – rudimentären Robotern in Figuren, die dem Thema das Restaurants entsprechen. Allerdings haben die Animatronics ein Eigenleben und tun alles um ihr Zuhause zu verteidigen und neue Freunde zu finden.
Der typische Entführungs-Plot in einem etwas anderen Gewand. Kurzweiliger Grusel, und sicher eine der besseren Spieleverfilmungen auf dem Markt. 8 von 10 Punkten.
Schauspieler
Josh Hutcherson ist den meisten als Peeta aus „Die Tribute von Panem“ bekannt, zeigte aber schon in der Serie „Futureman“ seine Liebe für 80er-Jahre-Retro, gemixt mit Humor. Hier trägt er durch den Film, wo er einerseits den verletzlichen, überforderten jungen Mann mimt, der durch die Umstände über sich hinauswachsen muss um einen Abschluss zu finden. An seiner Seite spielt Piper Rubio seine Schwester Abby, die mit kindlicher Naivität Freundschaft mit den Animatronics schließt und sich doch durchzusetzen lernt. Ergänzt mit Elizabeth Lail als Vanessa liefern diese drei eine solide Leistung der Hauptcharaktere ab. Ergänzt von Mary Stuart Masterson als diabolische Tante Jane verdient sich der Cast starke 8 von 10 Punkten.
Regie
Emma Tammi machte bereits mit dem Western-Grusel „The Wind“ auf sich aufmerksam. Auch hier schafft sie Spannung, Grusel und mit etwas Unterstützung von blutigen Übergriffen durch die Roboter einen unterhaltsamen Film. Der düstere Plot der Kindesentführungen wird durch grelle Farben überdeckt, während Mikes Traumsequenzen dumpf und grau gehalten sind – einfache Regietricks mit viel Effekt. Allerdings ist mehr die Aufmachung der Animatronics das Ausschlaggebende als die Handlung. Für einige kommt der Film mit mehr Schein als Sein rüber. 7 von 10 Punkten von mir, andere Kritiken zogen härter ins Gericht.
Nachbearbeitung
Der Film steht (und fällt) durch die Animatronics im Film. Die liebenswert erscheinenden Figuren werden außen gut ins Bild gesetzt und man zeigt nur zu gerne das Innenleben. Wenn der kleine Cupcake durch die Lüftungsschächte jagt erinnert man sich zu gerne an Alien, während die aktivierte Bärenmaske auch eine Falle aus dem Saw-Franchise sein könnte. 8 von 10 Punkten für die Roboter.
Musik
In einem 80er-Jahre Restaurant findet man natürlich die Musik der Zeit. Sobald der Strom angeht, die Automaten leuchten und die Animatronics ihre Instrumente anschlagen, ertönen Iggy Pop oder Kool and the Gang. Dazu die neu eingespielte Game-Theme eingespielt von „The Living Tombstones“, und die Szenerie untermalende Tracks. Passend abgestimmt rundet die Musik den Film ab. 7 von 10 Punkten.
Filmkritk
Fazit
Wenig Kindgerecht mussten Kinos ja darauf aufmerksam machen, dass es KEIN Kinderfilm und erst ab 16 freigegeben ist. Aber in Zeiten wo „Winnie Puuh Blood & Honey“ in Schulen gezeigt werden, genügt wohl einzelner Warnhinweis nicht. Für Genrefans hätte er blutiger ausfallen können oder mehr Grusel bringen. Doch wer mit der Serie „Futureman“ seinen Spaß hatte, kann sich hier gruseln und lachen. 7,6 von 10 Punkten für einen Roboter-Grusel, der wie gesagt eine der besten Spieleverfilmungen ist.