One Cut Of The Dead entwickelte sich über Japan hinaus als kleiner, internationaler Hit. Der Low Budget Zombie Film bestach vor allem durch sein einzigartiges, originelles Konzept. Regisseur und Drehbuchschreiber Shinichiro Ueda kreierte damit nicht nur eine Ode an den Zombiefilm, sondern auch einen Liebesbrief zum Filmemachen selbst. Nun erscheint am 12. Januar das französische Remake in deutschen Kinos. Ob das Remake genauso gut ist wie das japanische Original, versuchen wir hier zu beantworten.
Schauspieler – Solide
Aus dem Cast spielt Romain Duris die Hauptrolle des Regisseurs, der über die chaotische Filmproduktion herrscht. Duris schafft es, einen guten Spagat zwischen seiner realen Verzweiflung und der Lächerlichkeit seiner Situation darzustellen. Finnegan Oldfield ist als viel zu hochtrabender Schauspieler innerhalb des Films ein weiteres Highlight. Auch der Rest des Casts spielt solide bis gut. Allerdings vermochte das Original es besser eine gewisse Art von Performance aus dem Cast herauszukitzeln, da dort für alle Rollen gezielt Amateure gecastet wurden. Der Cast von One Cut Of The Dead wirkte also für die Thematik des Films viel passender, da es sich bei ihnen nicht um bekannte Darsteller handelte. Im Gegensatz dazu ist der Cast von Final Cut doch recht erfahren. Das spielt zwar nicht zu groß ins Gewicht, doch es ist ein Manko des Remakes.
Story – Copy and Paste
Regisseur Michel Hazanavicious schrieb bei Final Cut auch das Drehbuch. Hier muss man sagen, dass viel Potenzial liegen gelassen wurde. Denn letztlich ist Final Cut zu 90% eine reine Kopie des Originals. Als eine der wenigen Neuerungen im Drehbuch wird eine Meta-Ebene aufgemacht, die zwar amüsant ist und nochmal ein paar japanischen Schauspielern Screen Time gibt, doch selbst sie wirkt merkwürdig platziert. Dass der Film das japanische Original derart kopiert, führt leider zu einem Dilemma. Einerseits will man denjenigen, die das Original nicht kennen, eben dieses empfehlen, weil Final Cut doch im Grunde genommen nur eine weniger geniale Kopie ist. Gleichzeitig kann man den Film auch als Kenner von One Cut Of The Dead nicht ganz genießen. Zeitweilig ist
es eine langweilige Erfahrung, Szenen genauso oder fast genau so zu sehen, wie man sie bereits kennt.
Regie – Zu Originalgetreu
Dasselbe, was für das Drehbuch galt, gilt fast genauso für die Regiearbeit. Hazanavicious übernimmt teilweise Einstellungen aus dem japanischen Vorleger quasi 1:1. Man kann das mit viel Wohlwollen vielleicht noch als “schmeichelhaft” ansehen, doch man ich würde an der Stelle lieber die Bezeichnung “dreist” verwenden. Ansonsten ist die Regie in Final Cut in Ordnung. Es wird alles in etwa so eingefangen wie beim Original, und das auf kompetente Art und Weise. Leider gibt es eben das Original schon und das Remake tut nicht viel, um sich selbst dagegen behaupten zu können.
Nachbearbeitung – Gewollt billig
Viel an Nachbearbeitung sollte es bei dieser Produktion nicht gegeben haben, da so gut wie alle Effekte real produziert wurden, wie beim Original. Der Look des Films ist zweigeteilt, was für die Handlung Sinn ergibt. Der Low Budget-Look des Originals wurde recht gut eingefangen, wobei man einen leicht französischen Touch in der Farbgebung erkennen kann.
Filmmusik – Fatih am Mischpult
Einer der besten Charaktere innerhalb des Films war für mich tatsächlich der Komponist der Filmmusik, Fatih. Dieser wurde von Jean-Pascal Zadi gespielt. Wahrscheinlich machte diese Figur mir den Soundtrack schmackhafter, als er sonst gewesen wäre. Mindestens passend und zeitweilig amüsant ist die Filmmusik auf jeden Fall.
Filmkritk
Fazit
Es ist wirklich zu bedauern. Final Cut könnte ein beeindruckender Film sein, wenn es das Original nicht gegeben hätte. So ist er leider vor allem eine unnötige, wenn auch genießbare Kopie des Originals. Dabei ist One Cut Of The Dead in jeder Hinsicht der bessere Film, insbesondere wenn man seine Entstehungsgeschichte berücksichtigt. Insofern sei denjenigen, die Lust auf eine Zombie-Komödie der ganz speziellen Art haben, das japanische Original empfohlen. Das französische Remake ist okay, gesehen haben muss man es aber nicht
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Nachbearbeitung
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Filmmusik