Geisterfilme sind ein bisschen der Lückenbüßer im Kalender der Horrorfilme. Die meisten erscheinen in den Sommermonaten und erhalten dementsprechend weniger Beachtung wie die Filme, die rund um Halloween oder Anfang des Jahres ins Kino kommen. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass alle Filme aus derselben Schablone zu kommen scheinen und dieselben Storyelemente, Charaktere und Untermalung nutzen. Mal ehrlich: da ist ein Blick auf den Kontostand Ende des Monats gruseliger als die meisten der Geisterfilme. Vor allem wenn man noch schlecht klaut. Der Originaltitel lautet eigentlich „The Ghost Within“. Mit der Wahl von diesem Titel wurde wohl plump versucht sich als älterer, besser gemachter Film zu tarnen. Kann mal wer die Ghostbusters rufen?
Story/Inhalt
Margot wird nachts vom Geist ihrer Schwester heimgesucht. Vor 20 Jahren wurde sie von ihrem Vater getötet und Margot konnte nicht eingreifen. Ihr Mann, ein erfolgloser Schriftsteller, ist leicht entnervt. Entgegen seinen Bemühungen das alte Elternhaus zu veräußern um mit dem Geld sein Buch zu publizieren, geht Margot lieber zu selbsternannten Medien und Geisterflüsterern um den Grund zu erfahren warum ihre Schwester sie quält. Ein Reporter, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Geistermedien als Scharlatane zu enttarnen, ist der nächste Kandidat. Er bittet Margot darum in ihrem Elternhaus auf die Suche nach dem Geist gehen zu dürfen. Für ihren Mann ist es eine Chance zu beweisen, dass Margot verrückt ist und sie unter seine Vormundschaft zu stellen. Doch kaum angekommen müssen alle feststellen, dass dieser Geist kein Schein ist und nur Rache im Sinn hat.
Neue Story – negativ. Gut umgesetzt – negativ. Großzügig bekommt dieser bemühte Versuch alten Kaffee noch einmal aufzuwärmen 3 von 10 Punkten.
Schauspieler
Große Namen sind hier Fehlanzeige, sogar bekannte Namen sucht man vergebens. Es sagt auch alles, wenn in gewissen Vitas dieser Film das einzige größere Projekt ist. Die meisten Schauspieler sind eigentlich keine Schauspieler sondern schreiben Drehbücher, arbeiten als Regieassistenten oder Storyboard Advisor. Schuster bleib bei deinen Leisten, denn das schauspielerische Talent ist hier im Orkus verschollen. 1 von 10 Punkten für durchweg schlechte Leistungen.
Regie
Lawrence Fowler ist Horrorfans durch die „Jack in the Box“-Filme ein Begriff. Er versuchte sich auch schon an besessenen Puppen und versucht sich hier im Einsatz von Geistern. Doch abgesehen davon, dass der Geist unverblümt von Sadako/Samara aus den „The Ring“-Filmen geklaut ist, inklusive vor dem Gesicht hängenden Haaren, die Art zu laufen und überraschend genau dort für einen Jump Scare aufzutauchen, wo man es erwartet, liefert dieser Arbeit nichts was seinen anderen Filmen zumindest etwas Beachtung einbrachte. Für das Geisterplagiat gewährte ich einen Punkt mehr, darum erarbeitet sich Lawrence Fowler 3 von 10 Punkten.
Nachbearbeitung
Eigentlich lassen sich Geisterhäuser recht einfach gestalten, man nehme nur was mit etwas Watte und Beleuchtung an Halloween aus einem normalen Haus gemacht werden kann. Doch für ein verlassenen Haus ist es überraschend sauber, abgesehen von den Flächen, die gebraucht werden um mysteriöse Fußspuren zu bringen. Warum aber genau ein Streifen Staub in der ansonsten saubernen Küche oder dem Keller zu finden sind, wissen nur die Geister. Für die Maske und Aufmachung des Geistes wurde viele Liebe zum Detail eingebracht, doch das kann nicht hinwegtäuschen, dass hier einfach nur von Ringgeist Sadako/Samara geklaut wurde. 2 von 10 Punkten, weil wenigstens der Geist gut rüberkommt.
Musik
Der übliche quietschende Einsatz von Violinen und Violas, untermalt vom Klavier. Schon gesehen – Entschuldigung: gehört – und, wenn auch funktional, 25 Jahre nach The Ring und anderen Geisterfilmen einfach nur noch enttäuschend ermüdend und fast schon nervig. Wie Fingernägel auf der Schiefertafel… bitte Geist, töte uns einfach. Im Respekt vor den Musikern 3 von 10 Punkten.
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Filmkritk
Fazit
Leider ein Geisterfilm von der Stange, der zu lange braucht zu dem Ziel zu führen, dass erfahrenen Zuschauern eigentlich recht bald klar sein sollte. Ein begrenzt gruseliger Geist, auftretend mit den zu erwartenden Jump Scares mit Viola-Untermalung. 3 von 10 Punkten für 103 Minuten gepflegte Vorhersehbarkeit. Da schaut man sich lieber das Original an… klingelt da ein Telefon? 7 Tage… läuft!