Die Reihe der „Fast and Furious“-Filme konnte seit Teil 5 mit jeder weiteren Fortsetzung immer mehr Geld an den Kinokassen umsetzen. Ob der 8. Teil der Filmreihe sein Geld wirklich wert ist, das erfährst du jetzt in unserer Kritik.
Schauspieler – Überfüllt
Ich versuche mich hier so kurz und knapp wie möglich auszudrücken: Der Film ist schlicht und einfach überfüllt. Nicht nur geben Darsteller wie Vin Diesel, oder Michelle Rodriguez einfach schlechte Rollen ab, es gibt einfach zu viele namenhafte Schauspieler in diesem Film, die so gut wie gar nichts zu tun kriegen. Das beste Beispiel dafür sind Kurt Russell (Grindhouse) und Helen Mirren. Ersterer scheint schlafwandelnd durch den Film zu tappen, während Letztere zwar sichtlich Spaß an der Sache hat, aber leider nur in zwei Szenen überhaupt zu sehen ist. Viel lieber hätte ich einen ganzen Film über Helen Mirrens Charakter gesehen, als Vin Diesels ausdrucksloses Spiel in vielen Szenen ertragen zu müssen. Charlize Theron (The Huntsman and the Ice Queen) und Kristofer Hivju versuchen beide zumindest als Bösewichte etwas aus ihren Rollen zu machen, was ihnen teilweise auch gelingt. Zumindest wirken sie dreidimensionaler als unsere Helden. Auch Jason Statham kann sich wieder sehen lassen und die Szenen mit ihm gehören definitiv zu den Highlights des Films. Dwayne Johnson (Vaiana) hingegen ist zwar sympathisch wie eh und je, wird aber teilweise unnötigerweise zur Lachnummer degradiert.
Story – Beleidigend dumm
Von einem Film aus dieser besonderen Action-Reihe erwartet man keine großartige Handlung, keine interessanten Thematiken oder gar tiefgründige Figuren. Das ist mir durchaus klar, denn die Teile 5-7 funktionierten auch relativ ohne diese Elemente. Doch „Fast & Furious 8“ treibt das ganze nun wirklich auf die Spitze. Mal davon abgesehen, dass ein richtiger Plot quasi nicht vorhanden ist, setzt der Film noch mal einen drauf. Die Motivation, weshalb Dom sich gegen sein Team wendet ist nämlich so hirnrissig, lächerlich und baut darauf dass man sich auf eine komplett unbedeutende Nebenfigur aus dem 5. und 6. Teil erinnert, dass man sich im Kinosessel tatsächlich selber fragt, wo bin ich hier nur hin geraten. Dazu kommen dann noch außergewöhnliche schlechte Dialoge, die auch von einem Schüler aus der 4. Klasse hätten stammen können und die Vorstellung aus dem Kino zu gehen ist plötzlich sehr verlockend.
Regie – Versucht und gescheitert
Regisseur F. Gary Gray durfte vor nicht allzu langer Zeit mit seinem biografischen Drama „Straight Outta Compton“ einen großen Erfolg verbuchen, sowohl bei den Kritikern als auch an den Kinokassen. Nun kann man von diesem Film leider nicht dasselbe behaupten. Gray kann durchaus ein paar schöne Aufnahmen liefern. Nicht umsonst hat man auch in Island und Cuba gedreht. Besagte Drehorte sind wirklich gut ausgewählt. Ansonsten sind auch einige der Actionszenen gut inszeniert. Andere Actionszenen, man könnte sogar sagen ungefähr die Hälfte dieser Sequenzen hingegen fallen komplett flach. In Kampfszenen wackelt die Kamera oftmals viel zu sehr hin und her (shaky cam lässt grüßen) und auch durch schnelle Schnitte werden diese Szenen entkräftet. Zudem gibt es in dem Film so viele Explosionen, dass diese recht schnell ihre Wirkung verlieren und nur noch langweilig sind. Auch die dramatischen Szenen, welche jedoch eher unfreiwillig komisch wirken können nicht überzeugen. Vieles davon ist nicht Grays Schuld, doch als Regisseur hätte er auch vieles besser machen können und müssen.
Filmmusik – Platt
Die musikalische Untermalung dieses Films hat ungefähr so viel Charakter wie die Protagonisten: Kaum. Es gibt die typischen instrumentalen Stücke, die man heutzutage in absolut jedem gleichgültigen Actionfilm hört. Dazu gesellen sich ein paar aktuelle Songs aus dem Hip Hop Bereich, die allerdings so verweichlicht wirken, dass man das kaum noch Rap nennen kann. Der 7. Film in der Reihe konnte wenigstens mit dem beliebten Pop-Song „See you again“ aufwarten. Hier gibt es leider nichts derartiges.
Nachbearbeitung – Immerhin
Bei weitem nicht alles sieht gut aus, was die Effekte dieses Films angeht. Animierte Explosionen oder Feuer beispielsweise sehen extrem billig aus. Auch einige Szenen, in denen massenhaft Autos zerstört werden hätten besser aussehen können. Außerdem sind die Slow motion Effekte teils richtig lachhaft. Dennoch kann der Film auch in mehreren Momenten mit seinen Spezialeffekten überzeugen. Hier gilt in etwas das gleiche wie für die Actionsequenzen: Die Hälfte ist gut, die andere Hälfte eher weniger.
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Filmkritk
Fazit - Massenverdummung
Man sollte bemerken, dass dieses Fazit von jemandem stammt der den 5. Teil der "Fast and Furious" Reihe, sowie auch die nachfolgenden beiden Filme tatsächlich mochte. Das, beziehungsweise der einzige, der während dieses Films "furious" war, das war der Rezensent im Kino. Dieser Film war das Geld für die Kinokarte leider absolut nicht wert, denn das einzige was er eigentlich hätte gut machen müssen, nämlich die Action, selbst das kriegt er nur halbherzig hin. Stattdessen haben wir hier einen viel zu langen, langweiligen und extrem dummen Film, den man ganz schnell vergessen sollte.