„Don Jon“ war Joseph Gordon-Levitts mutiges Regiedebüt. Ob etwas gutes dabei rausgekommen ist, erfährt ihr hier.
Schauspieler: Starke Besetzung
Den sympathischen Joseph Gordon-Levitt kannte man bisher aus Filmen wie „(500) Days of Summer“, „The Dark Knight Rises“ oder „Inception“. Sein spitzbübischer Charme kommt auch hier wieder perfekt zur Geltung, so muskulös wie hier hat man ihn hingegen noch nie gesehen. Die weitere Besetzungsliste liest sich nicht nur stark, sondern ist es auch. Scarlett Johanssons Rolle beginnt als Hammerbraut ohne Makel, höchstens das ständige Kaugummigekaue stört. Allzu schnell entpuppt sie sich dann allerdings als nerviges Püppchen und zeigt John wer die Hosen anhat. Nicht einmal mehr seine eigene Wohnung darf er von da an saugen, weil sich das für einen richtigen Mann nicht geziemt. Julianne Moore spielt ihre Rolle überzeugend wie immer und bildet das perfekte Gegenteil zu Johanssons Barbara. Nicht zu vergessen ist noch Tony Danza, vielleicht bekannt aus „Wer ist hier der Boss?“, als Jons herrlich störrischer Vater. Auch das kleine Cameo von Channing Tatum und Anne Hathaway ist einfach nur wunderbar.
Wertung: 5/5 Sternen
Story: Eine außergewöhnliche Geschichte
Man könnte zunächst wohl meinen, JGL möchte sich in seinem Regiedebüt im bestmöglichen Licht zeigen, doch dabei wird man schnell eines Besseren belehrt. Denn er hat sich für seinen Film ein äußerst mutiges und schwieriges Thema ausgesucht über das sonst wohl niemand gerne sprechen würde. Äußerst charmant und mit einem Augenzwinkern geht er die Geschichte an, natürlich lässt er dabei auch genügend Spielraum für eigene Schlussfolgerungen.
Wertung: 4/5 Sternen
Regie: Joseph Gordon-Levitt kann auch Regie führen
Don Jon wartet mit tollen Einfällen auf, gerade die regelmäßigen Besuche bei der Beichte sind oft zum Schießen. Überhaupt wurde die triste Eintönigkeit von Jons Leben toll eingefangen. In Joseph Gordon-Levitt steckt also tatsächlich auch ein toller Filmemacher! Etwas schade ist aber wieder einmal, wie vorhersehbar der Film zum Finale hinsteuert. Etwa bei der Hälfte des Films kann man sich den Schlussakkord schon gut ausmalen. Zudem driftet der Film gegen Ende in weitaus ernsthaftere Gefilde ab, was womöglich auch so manchen stören dürfte. Doch JGL will mit Don neben all dem Humor auch noch etwas aussagen.
Wertung: 4/5 Sternen
Filmmusik: Solide
Für die musikalische Untermalung war Nathan Johnson zuständig, er macht seine Sache dabei ganz anständig, viel mehr als guter Durchschnitt schaut dabei aber nicht heraus.
Wertung: 3/5 Sternen
Nachbearbeitung: Es braucht nicht immer Effekte
In einem geradezu mickrigen 3 Millionen Dollar Produktion ist natürlich kein Platz für ausufernd technischer Spielereien, so etwas braucht „Don Jon“ aber auch überhaupt nicht. Denn der Streifen funktioniert, vielleicht auch gerade deswegen, ganz gut ohne.
Wertung: 3/5 Sternen
Filmkritk
Fazit: Ein mehr als ansehnliches Regiedebüt.
Insgesamt löst "Don Jon" trotz guter Ansätze nicht alles perfekt auf, dafür ist dieser stets stimmig inszeniert und wird nie langweilig. Für ein Regiedebüt also insgesamt mehr als ansehnlich, noch ein wenig üben und es wäre ganz perfekt.