Die mexikanische Drama-Horror-Produktion Huesera: The Bone Woman (Die Knochenfrau) strahlt mit authentischen Schauspielern und vielen Emotionen, das Filmkonzept selbst lässt eher zu wünschen übrig.
Schauspieler – emotional fesselnd
In der Hauptrolle der jungen Mutter Valeria ist hier Natalia Solián zu sehen, die ihre Emotionen und Verzweiflung so authentisch widerspiegelt, dass man ihren Schmerz spüren kann. Vor allem der Schmerz, dass ihr Umfeld ihr nicht glaubt und sie für wahnsinnig erklärt, lässt sie das Publikum gut mitfühlen. Auch Valerias Tante Isabela, gespielt von Mercedes Hernández, beweist schauspielerisches Talent. Sie ist die einzige wirkliche Verbündete von Valeria und spielt die Rolle der besorgten, einfühlsamen Verwandten mit mysteriösen alten Wunden auf fesselnde Weise.
Story – verfluchte Schwangerschaft
Valeria und ihr Ehemann Raul kämpfen lange dafür, endlich ein Kind zu bekommen. Als der Traum der Schwangerschaft dem jungen Paar endlich erfüllt wird, verliert die schwangere Valeria immer mehr den Verstand und wird von Visionen geplagt. Sie kämpft gegen die stark anwachsenden Selbstzweifel und die, ihrer Umgebung. Als ihr Sohn endlich geboren wird, verfällt Valeria einem gefährlichen Maß an Wahnsinn und wird immer weiter in die Welt der dunkeln Magie gezogen…
Regie – der rote Faden geht verloren
Die mexikanische Regisseurin Michelle Garza Cervera feiert mit diesem Film ihr Regiedebüt und gewinnt beim amerikanischen Filmfestival Tribeca den Preis für die beste neue Erzählung. An sich ist hier bestimmt zu sagen, dass die Geschichte sehr großes Potential hat, nur leider geht der rote Faden im Laufe des Filmes etwas verloren. Zuerst liegt der Fokus stark auf dem leidenden jungen Paar, das unbedingt schwanger werden möchte. Darin vermischt sich die verworrene Familiengeschichte von Valeria und der Gebrauch der dunklen Magie. Immer wieder werden ohne große Erklärungen Horrorszenen hineingeworfen, die dem Film wenig Gutes tun. Eine klare Storyline bis zum Schluss ist leider nicht zu erkennen.
Nachbearbeitung – nach Wunsch umgesetzt
Das Equipment, die Umgebung und die Schauspieler setzen einen guten Grundstein für den Film. Die visuellen Effekte für die Szenen mit dunkler Magie scheinen gut umgesetzt, auch wenn der Gedanke hinter diesen Momenten fragwürdig ist. Die „Magie“ fließt gut in den Film ein und scheint den Wünschen des Regisseurs und dem Konzept des Filmes gerecht zu werden.
Musik – mexikansiches Feeling
Mit landesüblicher mexikanischer Musik wird der Film elegant umrahmt. Sie unterstützt das Kleinstadtfeeling in Mexico und lässt den südamerikanischen Lebensstil besser zu den Zusehern durchdringen. Die Musik hält sich dauerhaft jedoch eher im Hintergrund und fällt erst bei näherem Betrachten auf.
Die Knochenfrau – Mediabook
Zum Film gibt es eine Blu-ray + DVD Mediabook Edition. Diese gibt es unter anderem noch bei jpc.de
Filmkritk
Fazit
Insgesamt eine rührselige Geschichte, die leider immer mehr den Faden verliert. Weniger wäre hier mehr gewesen und man hätte sich auf die wesentliche Storyline konzentrieren sollen. Trotzdem glänzt das Werk mit tollen schauspielerischen Leistungen.