Eine einsame ältere Frau und ein polnischer Pfleger, der ihr die Einsamkeit nimmt – Eine Lovestory, die echt Potenzial hätte. Die Tragikkomödie „Da kommt noch was“ wurde am 29.September 2022 unter der Regie von Mareille Klein veröffentlicht. Der Film handelt von einer Frau, die nach einem Neuanfang strebt und dessen polnischen Gastarbeiter, der ihr wieder Freude am Leben gibt. Nach und nach entwickelt sich, trotz der riesigen Sprachbarriere, eine Liebesbeziehung, die sich vielen Proben stellen muss.
Schauspieler – authentische Auswahl
In den Hauptrollen dieses Filmes finden wir die deutsche Ulrike Willenbacher als Helga und den gebührtigen Polen Zbigniew Zamachowski als Gastarbeiter Ryszard, welcher mich sehr beeindruckt hat. Besonders er hat in meinen Augen mit seiner schauspielerischen Leistung sehr geglänzt und ist ein sehr wichtiger Bestandteil des ganzen Werks. Die Kartenrunde von Helga wird auch von lauter Frauen gespielt, die das Bild von den vorurteilgefüllten älteren Damen perfekt darstellen.
Story – Liebesgeschichte vs Vorurteile
Die betrogene, einsame Frau Helga bekommt wegen beurlaubter Putzfrau einen neuen Putzmann namens Ryszard, der ein polnischer Gastarbeiter ist. Trotz anfänglichen Zweifeln und Sprachbarrieren, schließt Helga Ryszard schnell in ihr Herz und eine Liebesgeschichte entsteht. Ryszard begleitet Helga in ein Konzert, hilft ihr bei Hausarbeiten und unterstützt sie bei ihrem geplanten Auszug aus dem Haus. Da Ryszard aus Polen kommt und sein Job als Putzfrau/Hilfsarbeiter nicht von Prestige glänzt, sind auch Helgas Freundinnen nicht voller Begeisterung, als sie von dem Liebesverhältnis zwischen den beiden erfahren. Die Vorurteile lassen Ryszard seine Entscheidungen der letzten Wochen nocheinmal überdenken und er beginnt zu zweifeln.
Regie – viel Screentime um wenig Handlung
„Da kommt noch was“ ist eine Tragikkomödie, in der man weder die Tragik, noch die Komödie sehr zu spüren bekommt. Natürlich ist Helga eine Frau, die im Alter einsam ist und eigentlich niemanden hat, dem sie wirklich wichtig ist. Trotzdem handelt der Film eher um die Liebesbeziehung zu ihrem Gastarbeiter und die Vorurteile ihrer Freundinnen ihm gegenüber. Den Komödienfaktor habe ich versucht zu finden, leider erfolglos.
Die Szenen wurden teilweise unnötig in die Länge gezogen und andere Aspekte wurden dafür vernachlässigt. Für einen Zuseher ist es meiner Meinung nach weniger wichtig zu sehen, wie Helga fast 1 Minute still auf der Couch liegt und sich Musik anhört. Wichtiger wäre gewesen, etwas mehr von der Liebesgeschichte mitzubekommen, bevor es ganz plötzlich zum ersten Kuss kommt.
Nachbearbeitung – nichts erwähnenswertes
Hierzu kann man nicht wirklich viel sagen, da tonmäßig nicht wirklich etwas bearbeitet wurde. Die Bilder waren zufriedenstellend und die Qualität der Aufnahmen war gut, jedoch hat, wie unten noch weiter erläutert, jegliche musikalische Gestaltung komplett gefehlt.
Musik – wo ist sie?
Der Soundtrack dieses Films lässt sich kurz zusammenfassen: nicht existent. Während der gesamten Dauer gibt es kein einziges Mal Hintergrundmusik oder musikalische Untermalung von Szenen. Die einzigen Lieder die man hört sind jene, die bei den Konzerten gespielt oder bei einer Tanzsszene aufgedreht werden. Es gibt sehr viele Szenen, die einem fast verwirren könnten, da minutenlange Stille herrscht und nichts geschieht. Eine musikalische Gestaltung des Filmes hätte an gewissen Stellen bestimmt nicht geschadet und lange Standbilder definitiv erträglicher gemacht.
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Filmkritk
Fazit
Alles in allem ein eher schlecht umgesetzter Film mit einem nicht so schlechten Kozept. Der Film hätte sich mehr auf die Vorurteile gegenüber Ausländern konzentrieren können. Dann hätte der Film zumindest eine stärkere Aussage gehabt und etwas übermittelt. So war er einfach ein bisschen von allem ohne wirklichen Fokus oder roten Faden. In meinen Augen ein Film, den man sich sparen kann.
Fazit
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Schauspieler
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Story
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Regie
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Nachbearbeitung
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Musik