In diesem Liebesfilm reist die irische Immigrantin Eilis Lacey (Saoirse Ronan) nach dem 2. Weltkrieg nach Brooklyn da ihre Schwester denkt, dass sie dort ein besseres Leben führen kann. Bald verliebt sie sich in den Italiener Tony (Emory Cohen). Doch ihre Liebe wird auf die Probe gestellt, als Eilis für eine Beerdigung zurück in ihre Heimat fährt und dort immer mehr von dem reichen Jim Farrell (Domhnall Gleeson) eingenommen wird.
Schauspieler – Einen Oscar wert
Saoirse Ronan („In meinem Himmel“) wurde 2016 für ihre Leistung in Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert. verdienterweise muss man sagen, nachdem man diesen Film gesehen hat. Ronan schafft es als Protagonistin einerseits sehr gut den Schmerz und die Zerrissenheit einer Immigrantin darzustellen, die sich sehr nach der Heimat sehnt. Trotzdem verliert sie keine Glaubhaftigkeit, sobald sie ihre Entwicklung zu einer stärkeren, aktiven Frau durchmacht. Außerdem ist sie im Zusammenspiel mit Emory Cohen („The Place Beyond the Pines“) unheimlich charmant. Cohen selbst spielt ebenfalls sehr gut. Sein Charakter macht zwar nicht die dramatische Entwicklung durch die Eilis erfährt, doch im Zusammenspiel mit Saoirse Ronan funktioniert er perfekt. Auch Domhnall Gleeson („Ex Machina„) spielt solide, obwohl er deutlich weniger zu tun hat und seine Figur erst recht spät im Film eingeführt wird.
Story – Über Immigranten
Die Geschichte des Films ist sehr stringent. Hier gibt es keine großen Überraschungen, oder unerwartete Wendungen. Trotzdem schafft es die Handlung fast durchgehend interessant zu bleiben. Zum einen liegt das daran, dass der Film die Themen Immigration und Heimweh auf sehr realistische und dramatisch wertvolle Art und Weise darstellen. Im Grunde genommen ist der Film eine Charakterstudie unser Protagonisten, weshalb sich das Drama auch sehr auf die Schauspieler stützt. Die Handlung an sich ist natürlich etwas dünn, was man durchaus als Kritikpunkt anbringen kann, aber dennoch solide genug um den Film nicht zu Schwächen. Außerdem bietet das Material mehr als genug Gelegenheiten für die Schauspieler zu glänzen.
Regie – Positiv Unauffällig
Der Regisseur John Crawley hält sich bei diesem Drama angenehmerweise zurück. Er schafft es, sehr gute schauspielerische Leistungen hervorzurufen und das New York bzw. Brooklyn der späten 40er Jahre wird sehr schön in Szene gesetzt. Große, oder aufwendige Szenen gibt es in „Brooklyn“ sicherlich nicht, aber das ist auch nicht nötig, denn Crawley schafft es genug Charme und Herzblut in diesem Film rüberzubringen. Allerdings hat der Film auch einige Längen und wirkt manchmal in seiner Dramatik/Thematik, was Heimweh beispielsweise angeht, etwas repetitiv. Ansonsten, eine sehr solide Leistung.
Filmmusik – Passend
Die Musik wirkt hier oft um dramatische Szenen zu untermalen, wobei der Score auch sehr schön klingt. Allerdings enthält er bis auf eine Ausnahme keine Stücke, die einem wirklich im Gedächtnis bleiben, mit einer Ausnahme. In einer Szene, in der tatsächlich gesungen wird, gibt es einen wunderschönen irischen Folksong, der nicht nur perfekt in der Szene funktioniert, sondern auch Sucht-Potenzial hat.
Nachbearbeitung – Nicht viel, nicht schlecht
Da es sich hierbei um ein Drama mit kleinem Budget handelt, gibt es kaum große Effekte oder Ähnliches. Es wurde sicherlich hin und wieder getrickst um Toronto (den Drehort) in’s Brooklyn der 40er Jahre zu verwandeln. Diese kleinen Effekte fallen überhaupt nicht auf, einerseits weil sie kaum eingesetzt werden, andererseits weil sie gut gemacht wurden. Der Film sieht von den Filtern her gut aus, wobei aber keine herausstechende Farbpalette vorhanden ist. Die Nachbearbeitung ist also recht solide, aber auch nicht mehr.
Filmkritk
Fazit -Gelungenes Liebesdrama
"Brooklyn" ist sicherlich kein Film über den viele Leute noch in 20 Jahren reden werden. Es ist vielmehr ein schöner, kleiner Film den man schlichtweg anhand seiner guten Schauspieler und der charmanten Geschichte genießen kann. Empfehlen kann man "Brooklyn" auf jeden Fall für jeden der ein gutes romantisches Drama, das in der Vergangenheit spielt, genießen kann.