Wenn Bruce Willis und Tom Jane nicht schon Warnhinweis genug sind, dass hier nicht der große Wurf geliefert wird, dann sollte der Name John Suits ein Qualitätsmerkmal der schlechten Art sein. Anti-Life ist ein Aufguss von bekannten und bewährten SciFi-Themen in einem neuen Gewand – allerdings aus der Altkleidertonne.
Story/Inhalt
Die Welt liegt im Sterben. Die Hercules unter dem Kommando von Admiral Adams ist der letzte Kolonieschiff, das die Erde verlässt um einen Planeten zu besiedeln. Der Großteil der Siedler ist in Kyroschlaf während einen Handvoll Ingenieure, Ärzte und Hausmeister den Flug überwachen soll. Als eine aggressive parasitäre Lebensform an Bord gelangt, müssen sie sich zusammenraufen um die Kolonisten zu schützen. Schließlich sind sie die letzte Hoffnung der Menschheit.
Öko-Endzeitszenario trifft Alien. Allerdings hat die Handlung zu viele Löcher, zu viele zufällige Deus-Ex-Machina Lösungen und schwimmt in Klischees. Außerdem wird die Umsetzung keinem der großen Vorbilder, denen man sich hier bedient, gerecht. Viel mehr wirkt alles als hätte man einen Alienshooter der 1990er für Windows 95 als Vorbild genommen und schlecht kopiert. Anti-Life, oder wie im Originaltitel Breach, mag sich als Buch vielleicht gut lesen, doch als Film versagt es auf ganzer Linie. 3 von 10 Punkten, weil die Kurzgeschichte Breach Potential birgt.
Schauspieler
Cody Kearsley spielt Hauptcharakter Noah. Er schmuggelt sich als blinder Passagier mit Hilfe seines zukünftigen Schwiegervaters an Bord, weil er zufällig dessen Tochter kurz vor dem Abflug geschwängert hat. Absolut unqualifiziert – selbst als Putzkraft – wundert man sich warum er sich dem Parasiten solange entziehen kann. Aber vielleicht hat auch diese Lebensform erkannt, dass er nur Platzverschwendung ist. Kearsley, der davor fast nur in einzelnen Episoden von Serien aufgetreten ist, hat abgesehen von der Serie Riverdale eine kurze, durchwegs mittelmäßig bis schlecht bewertete Vita. Und das zeigt sich auch hier, denn er wirkt überfordert und fehl am Platz.
Bruce Willis (Planet Terror) spielt den Chef der Instandhaltungscrew. Zufällig ist er auch ein erfahrener Veteran im Rang eines Captains, was im Kampf gegen die bösartigen Parasiten seine Improvisations- und Kampffertigkeiten erklärt. Für Hauptcharakter Noah wird er zur Vaterfigur, und bestimmt der Höhepunkt des Films, doch das mag nicht viel heißen.
Tom Jane ist ein wandelndes Klischee in diesem Film. Die Zeiten von Punisher und Deep Blue Sea 1 sind sichtlich lange vorbei. Auch wenn diese Rolle nur ein Gehaltsscheck war, zeigt Jane keinen Einsatz oder Enthusiasmus. Die wenigen Minuten auf dem Bildschirm verbirgt er sich deshalb wohl hinter der verspiegelten Pilotenbrille, die genauso fehl am Platz wirkt wie er.
Der Cast fällt völlig durch, was aber nicht allein der Geschichte geschuldet ist. Trotzdem wäre alles über 1 von 10 Sternen eine Beleidigung von richtigen Schauspielern. Und vom Rösten der Nebendarsteller sehe ich hier ganz ab.
Regie
Das Markenzeichen von John Suits sind wohl schlecht zusammenkopierte Genrefilme von der Stange. Egal ob er sie nur schreibt oder selbst im Regiestuhl Platz nimmt, das Ergebnis ist mit geringem Budget ausgestattete Filme von der Stange, die vor Klischees, Handlungslücken und schlechter Effekte, gedankt dem geringen Budget, überflutet sind. Breach ist da nur ein weiterer Eintrag, der genau wie für die Schauspieler wohl nur ein Gehaltsscheck ist. Doch wenn das der Maßstab für Arbeit ist, dann gute Nacht Filmindustrie. Zu viele Handlungslücken, teilweise unbefriedigend gelöst mit Deus-Ex-Machina, und klischeehafte Soldaten, die wenigstens perfekt umgesetzt werden.
1 von 10 Punkten, sollte es nicht klar sein.
Nachbearbeitung
Das innere des Schiffs sieht aus als hätte man die Sets von Filmen und Serien ausgeplündert. Aber das wirkt wenigstens authentisch. Selbiges gilt nicht für den Parasiten. Was als kleiner schwarzer Wurm beginnt und zu einem klischeehaften Hivemind-gesteuerten Zombiehorde mutiert, endet in einem neuen Monster, das aussieht und sich bewegt, als wäre es aus einem Promo-Trailer von Doom entkommen – allerdings zu Zeiten von Windows 95. Da weiß man echt nicht ob man darüber lachen oder einfach nur weinen will. Die Effekte runden den Reinfall gekonnt ab, sind aber wenigstens 2 von 10 Punkten wert.
Musik
Man würde glauben jeder Musiker würde alles dafür tun mit so einem Film nicht in Verbindung gebracht werden zu können. Aber Aaron Drake stellt gleich drei der fünf Musikstücke, die sich in diesen Totalreinfall verirrt haben. Nicht, dass auch nur ein Takt irgendwie hängen geblieben wäre. Aber obwohl dich im Weltall keiner schreien hört, gibt es wohl Musik. 5 von 10 Punkten, denn irgendwo müssen sie ja herkommen, oder?
Filmkritk
Fazit
Immerhin 2,5 von 10 Punkten für 92 Minuten, die man besser verwenden kann (und sollte). Bestimmt gibt es Leute, die an so einem Film ihren Spaß haben. Doch Anti-Life sollte eigentlich als Warnung das Label Anti-Film tragen.